Der Gemeinderat wollte bei der Studienpräsentation auch den Puls der Bevölkerung spüren

Die beiden Altliegenschaften an der Schulstrasse 8 und 10 sollen in absehbarer Zeit einer Überbauung mit drei Mehrfamilienhäusern weichen. Neben zehn bis zwölf Mietwohnungen sind auch Räume für öffentliche Nutzungen, etwa für die familienergänzende Kinderbetreuung angedacht. Eigentümerin der neuen Bauten bleibt die Gemeinde Kaisten.

Susanne Hörth

Zwischen der Liegenschaft «Eichhörnli» und dem Schulhaus Wuermatt befinden sich an der Schulstrasse in Kaisten zwei ältere Wohngebäude mit Schopfanbauten. Wie diese Häuser gehört auch das da h i nterl iegende, u nverbaute Grundstück der Gemeinde selbst. Aktuell werden die sehr in die Jahre gekommenen Häuser als Unterkünfte für Asylsuchende genutzt. Die Zukunft dieser an prominenter Lage in der Dorfkernzone befindlichen Parzellen beschäftigen den Gemeinderat und die Bevölkerung schon seit einigen Jahren.

An der Wintergemeindeversammlung 2019 hiess das Stimmvolk einen Kredit in Höhe von 20 000 Franken für die Bildung einer Projektgruppe gut. Zusammen mit dem Laufenburger Architekturbüro Lenzin Partner AG wurde eine Studie erarbeitet, welche aufzeigen soll, wie sich das Areal mit entsprechender Bebauung dereinst nutzen liesse.

Zwei Informationsabende
Die Anwohner der direkt umliegenden Gebäude wurden bereits vergangene Woche eingeladen, sich anhand der Studien einen eigenen Eindruck zu verschaffen und auch, um ihre Meinungen einbringen zu können. Am Montagabend fand dann der Informationsanlass für die Öffentlichkeit statt. Rund 40 Personen liessen sich von Gemeindeammann Arpad Major und den Architekten über das Neubauprojekt Schulstrasse 8 und 10 informieren.

Die Idee ist, anstelle der bestehenden Liegenschaften drei, mit einer Tiefgarage miteinander verbundene, neue Gebäudekomplexe zu erstellen, einen Teil davon auch auf dem bisher unverbauten Grundstück. Angedacht sind zehn bis zwölf Wohnungen. «Es werden Mietwohnungen», erklärt Gemeindeammann Arpad Major auf die Frage eines Anwesenden, ob Stockwerkeigentum angedacht sei. Bauherrin und Eigentümerin der Neubauten wird die Gemeinde sein. Das entspricht einem schon vor geraumer Zeit beschlossenen Auftrag der Gemeindeversammlung.

Öffentliche Nutzung
Die neue Überbauung auf dem rund 1500 Quadratmeter grossen Gelände direkt gegenüber dem Schulhaus Wuermatt soll aber auch Räume für öffentliche Nutzungen bieten. Ganz vorne bei den Überlegungen etwa ein Mehrzweckraum für die familienergänzende Kinderbetreuung. Aus der Versammlung von Montagabend wollte eine Teilnehmerin wissen, ob es denn noch weitere Mietwohnung in Kaisten brauche. Laut Gemeinderat gehören zu den aktuellen Lehrwohnungsbeständen vor allem ältere Wohnungen, die den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügen. Hingegen seien viele, der zurzeit erst in Bau stehenden Wohnungen bereits reserviert. Das widerspiegle auch die grosse Nachfrage nach Wohnungen im Dorf.

Angeregt wurde auch, weitere Räume für öffentliche Nutzungen, beispielsweise für eine Kindertagesstätte, für Seniorentreffs, für kulturelle Veranstaltungen und so weiter in die Pläne einfliessen zu lassen. Die Wohnungen, so die Antwort, würden so erstellt, dass sie sich bei Nutzungsänderungen ohne grossen Kostenaufwand schnell baulich anpassen liessen.

Zu reden gab auch der Autolift, der anstelle einer Garageneinfahrt angedacht ist. Hier könnte auch das Garagentor der Eichhörnliegenschaft mit Verbindung zum neuen Garagentrakt eine Alternative bieten. Von den Anwohnern wurde am Montagabend auch ein Vorschlag abgegeben, der eine weniger dichte Bebauung vorsieht.

Das weitere Vorgehen sieht vor, dass nun die Ergebnisse der Informationsanlässe in die Studien einfliessen sollen. Ziel ist es, der Sommergemeindeversammlung 2022 einen Projektierungskredit vorlegen zu können.