Familienunternehmen mit Zukunft

  05.09.2021 Densbüren

Tag der offenen Tür bei der B+M Haus- und Agrotech AG

In einer Woche feiert die B+M Haus- und Agrotech AG an ihrem Firmensitz in Densbüren das 30-jährige Bestehen mit einem Tag der offenen Tür für Kunden und weitere Interessierte.

Bernadette Zaniolo

Seit 30 Jahren ist die B+M Haus- und Agrotech AG in Densbüren als Partnerin für Landwirte und Pferdebesitzer im Handel von Stalleinrichtungen tätig. Das Unternehmen entwickelte sich über die Jahre vom Zweimannbetrieb «zum schweizweit führenden Unternehmen im Handel mit Stalleinrichtungen für den Rind- und Pferdebereich», w ie Nadine Meyer, Marketing- und Kommunikationsverantwortliche gegenüber der NFZ festhält. Die Firma beschäftigt aktuell rund 55 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von fast 17 Millionen Franken. «Dies hauptsächlich mit dem Verkauf von Einrichtungen für den Rind- aber auch Pferdestall», so Meyer weiter. Auf Nachfrage ergänzt sie: «Mit sehr wenigen Ausnahmen beliefern und verkaufen wir nur in der Schweiz. Bei uns kriegen sie das ‹rund-um›- Paket. Von der anfänglichen Beratung, über Spezialanfertigungen speziell auf Ihre Bedürfnisse angepasst, über die Auslieferung mit eigenen Fahrzeugen und Chauffeuren bis hin zur Montage.»

Giraffenstall für Zürcher Zoo
Besonders stolz ist das Densbürer Unternehmen auf Aufträge wie etwa die Einrichtung des Giraffenstalls im Zoo Zürich oder der Versuchsstall im FiBL Frick. «Der Giraffenstall war vor allem wegen den für uns ungewohnten Dimensionen sehr speziell. Eine Herausforderung, von der die Mitarbeitenden heute noch sehr gerne erzählen», so Nadine Meyer weiter.

Zurzeit wird das Firmenareal am Burgmattweg (am Dorfeingang von Frick kommend links) mit einem zweistöckigen Büroneubau erweitert. Den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Unternehmens legten die Cousins Peter Boss und Roger Meyer im Jahr 1991. Ansporn der beiden war von Anfang an die Leidenschaft zur Landwirtschaft.

… auf dem Rücken der Pferde
Das hat auch die 26-jährige Nadine Meyer vor einem Jahr bewogen, ins Unternehmen einzusteigen. «Mich reizt die Herausforderung sehr. Ich habe als Mädchen jede freie Minute auf dem Hof von Peter und auf dem Rücken der Pferde verbracht», sagt Nadine Meyer. Sie sei immer gerne bei ihren Grosseltern, welche einen mittelgrossen landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchvieh und Obstanlagen besitzen, in den Ferien gewesen. «Die Branche ist mir von dem her sehr nah. Die Vielfältigkeit an Aufgaben, die auf mich zukommen ist enorm. Seit ich im Unternehmen tätig bin, hat es noch keinen Tag gegeben, an dem ich nicht etwas Neues lernen durfte», so Nadine Meyer und erwähnt nebenbei, dass sie an der Fachhochschule Nordwestschweiz gerade eine Weiterbildung in Sachen Arbeitsrecht absolviert. Sie schätzt die Selbstständigkeit und die Freiheit bei der Gestaltung ihres Arbeitstages sehr. «Ich fälle gerne Entscheidungen und übernehme Verantwortung. Natürlich bin ich auch froh, habe ich noch 15 Jahre, die ich zusammen mit meinem Vater Roger arbeiten darf und schrittweise die Verantwortung übernehmen kann.»

Erfreut jedes Unternehmerherz
«Es ist schön, dass die Nachfolge familienintern gelöst werden kann. Ich glaube dies erfreut jedes Unternehmerherz, wenn sich eine solche Lösung abzeichnet. Die Ausgangslage heute ist mit einer etablierten Firma eine andere als vor 30 Jahren. Jung und voller Enthusiasmus haben wir dazumal als Zwei-Mann-Betrieb begonnen. Die Anforderungen heute sind ganz andere wie dazumal, darum haben wir mit einer rund 15-jährigen Übergangsphase eine ideale Voraussetzung für die Betriebsübergabe», freut sich der heute 51-jährige Roger Meyer. Er hat einen handwerklichen Beruf erlernt und ist neben dem kaufmännischen Bereich auch für die technische Weiterentwicklung von neuen und bestehenden Produkten verantwortlich. «Mit dem Betrieb zusammen gross geworden, kenne ich alle Produkte in- und auswendig. Ich habe keine Zweifel, dass sich Nadine diese Kenntnisse aneignen wird. Zudem können wir in den folgenden 15 Jahren abgehende Ressourcen gezielt aufbauen», sagt Roger Meyer voller Zuversicht.

Tag der offenen Tür (für alle Interessierten) bei der B+M Haus- und Agrotech AG in Densbüren am Samstag, 11. September mit Streetfood-Ständen, Musik, Spiel und Spass für die Kleinsten und Barbetrieb am Abend.


Die Entwicklung

1991 gründeten Peter Boss und sein Cousin Roger Meyer die B+M Haus- und Agrotech AG. Der Firmenerfolg lässt den Hof von Peter fast aus allen Nähten platzen. 2001 fällt der Entscheid zu einem neuen Firmensitz. «Die Verbundenheit mit der Gemeinde Densbüren sowie die in der Umgebung wohnhaften Mitarbeiter, tragen bewusst zur Entscheidung von Peter und Roger bei, mit dem Unternehmen im sonnigen Staffeleggtal zu bleiben», heisst es in einer Medienmitteilung. Kurz darauf werden der Verkaufsladen, eine Werkstatt, Büros und grosszügige Lagerflächen in der Burgmatt erbaut. Der Bezug erfolgte 2003. Die darauffolgenden Jahre sind gezeichnet von zahlreichen Meilensteinen. Mit dem Kauf und Umbau des Betriebsgebäudes der ehemaligen ARA Densbüren kann die B+M direkt neben dem Hauptgebäude durch zusätzlichen Lagerraum und einem kleinen Büro mit neuen Arbeitsplätzen ergänzt werden. 2011 wird das Sortiment durch eine eigene Türenproduktion ergänzt (zirka 150 Türen nach Mass pro Jahr). Unterdessen wird der Kundenkreis im Sport- und Freizeitpferdebereich zu einem wichtigen zusätzlichen Standbein des Unternehmens. 2017 wurde das Sortiment durch Einstreuprodukte ergänzt. Im Zuge einer Nachfolgeregelung kauft die B+M 2017 das Einstreu- und Futtermittelunternehmen Marthy Setz AG aus Kölliken und firmiert die neue Tochtergesellschaft zur B+M Einstreu AG. 2019 folgt dann der Verkaufsstart von Produkten aus recyceltem Kunststoff. «Diese Produkte verschaffen der B+M ein völlig neues Standbein, zu den Hauptkäufergruppen gehören Kommunen, Gartenbauern, Schulen und Werkhöfe», so das Unternehmen. Das sind von Bänken, Beeteinfassungen, über Poller bis zu Sandkästen und Terrassendielen. Nach 30 Jahren Teilhaberschaft übernimmt Roger Meyer 2020 alle Anteile der Firma, womit die B+M gänzlich in seinen Besitz übergeht. Peter Boss (Jahrgang 1962) bleibt dem Unternehmen weiterhin als Seniorpartner erhalten. Mit dem Verkauf der Aktienanteile an Roger Meyer hat Peter Boss den Weg für den Eintritt der zweiten Generation frei gemacht. Mit der heute 26-jährigen Nadine Meyer (sie ist gelernte Grafikerin EFZ mit Weiterbildung im Bereich angewandte Psychologie für Kommunikation) ist die Nachfolgeregelung der Firma bereits aufgegleist. (mgt)

Die B+M Haus- und Agrotech AG beschäftigt aktuell rund 55 Mitarbeiter (48 Vollzeitstellen) in den Bereichen Aussendienst, Büro, Planung/Entwicklung, Werkstatt, Lieferung und Montage. Ab nächstem Sommer wird auch wieder ein Lehrling (KV) zum Team gehören.


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