Kubb ist ein Holzspiel, das ursprünglich aus Skandinavien stammt und von den Spielern als Mischung zwischen Sport und Spass beschrieben wird. Um zu gewinnen, braucht es die richtige Technik, Geschicklichkeit und ein Team, das gut zusammenarbeitet.

Karin Pfister

«Das Wichtigste ist, dass das Team harmoniert und die Stärken der einzelnen Spielerinnen und Spieler optimal eingesetzt werden», erklärt Christoph Fischer. Er holte 2018 zusammen mit seinen Teamkameraden von den KP Wild Dogs in Schweden den Weltmeistertitel im Kubb-Spiel. Die Weltmeisterschaft findet jährlich Anfang August auf der Insel Gotland in der Nähe von Stockholm statt, musste aber aufgrund von Corona nun zum zweiten Mal in Folge ausfallen. So kämpfte Christoph Fischer am Wochenende in Frick um den Schweizermeistertitel.

Kubb ist ein Holzspiel, das vielerorts im Sommer in Freibädern oder Parks gespielt wird. Zwei Teams treten mit Wurf hölzern gegeneinander an. Das Feld ist acht Meter lang. Es geht darum, mit den Wurf hölzern möglichst viele gegnerische Holzklötze zu treffen und umzuwerfen. Erst wenn alle Holzklötze weg sind, wird der König ins Visier genommen. Gewonnen hat, wer zuerst auf den König – der in der Mitte des Feldes steht – schiessen darf und diesen auch trifft. «Erfolgreich ist, wer im richtigen Moment die richtige Entscheidung fällt», so Christoph Fischer weiter. Es brauche auch Geschicklichkeit und Konzentration und explizit erwünscht, ist auch Lockerheit: «Kubb ist eine Mischung aus Sport und Spass».

Eine grosse Familie
Fröhlich und friedlich; so lässt sich die Stimmung, welche am Wochenende auf dem Ebnet herrschte am besten beschreiben. Die Kubb-Spieler sind eine grosse Familie, die sich den ganzen Sommer an den Wochenenden an Kubb-Turnieren (www.kubbtour.ch) trifft. Die Tour besteht aus rund 15 Turnieren pro Saison, coronabedingt waren es in den vergangenen zwei Jahren etwas weniger. Ein einziges Turnier findet jeweils im Winter in Brugg statt. «Da spielen wir auf Eis; das ist nochmals eine ganz andere Herausforderung», so Christoph Fischer, welcher in Frick auch als OK-Präsident amtete.

Auf dem Platz anwesend waren am Samstag 40 Teams, die aus je drei Personen bestehen; 23 von ihnen nahmen an der Schweizer Meisterschaft für die ambitionierten Spieler und 17 an der kleinen Schweizer Meisterschaft – da geht es vor allem um den Plausch – teil. Die Altersspanne der Teilnehmer reichte von 14 bis über 60. Am Sonntag fanden die Einzelturniere statt. Kubb-Spieler brauchen neben der richtigen Technik auch etwas Ausdauer und Geduld. Das Turnier startete am Morgen, die Finalrunden fanden erst abends statt. Die Vorrunde bestand aus sieben Spielen à maximal 40 Minuten, danach folgte die KO-Phase.

Mehr Fricktaler wünschenswert
Zum 17. Mal wurde die Schweizer Meisterschaft durchgeführt, zum dritten Mal in Folge in Frick. Kubb wird in der ganzen Schweiz gespielt, besonders stark vertreten sind die Regionen Brugg/Baden sowie Basel. Mit der Standortwahl Frick wollte man ursprünglich mehr Spieler aus dem Fricktal gewinnen. Gelungen ist dies nicht, aber: «Der Platz hier auf dem Ebnet ist schön und gut geeignet, darum kommen wir immer wieder», so Oliver Spiess vom OK. Als einziges Fricktaler Team am Start waren «Zielwässerli» aus Laufenburg; sie nahmen an der kleinen Schweizer Meisterschaft teil. «Uns gefällt die Lockerheit und die Fairness aller Kubb-Spieler», fasst Thomas Galbier die Motivation des Teams, das weiter aus Romeo Erhard, Ersatz Morris Galbier und Remo Müller besteht, zusammen.

«Viele getrauen sich nicht an unsere Turniere, weil sie denken, es sei kompliziert, bei uns mitzumachen», so Oliver Spiess. «Es ist aber ganz einfach; nur kommen und mitspielen. Man kann sich an unseren Turnieren auf der Kubb-Tour jeweils vor Ort anmelden.»

Rangliste Schweizer Meisterschaft 2021; Team: 1. Kubb’Ings (Basel), 2. Öpfelbaum (Stetten), 3. Sprezzatura (Brugg), 4. Muletti (Basel).