Ein dicker Strich

  19.02.2021 Möhlin

Online-GV des römisch-katholischen Kirchenchors Möhlin

Ein Chor möchte sich zu Gehör bringen; die Sängerinnen und Sänger möchten gemeinsam singen, üben und sich gegenseitig zuhören. Durch diese Bedürfnisse hat das ominöse Virus während des vergangenen Vereinsjahres einen dicken Strich gezogen.

Kurz vor den Aufführungen von Mozarts Requiem im März 2020 mussten abrupt alle Proben abgesagt werden, um erst nach den Sommerferien wieder aufgenommen zu werden – unter Einhaltung der Vorsichtsmassnahmen. Die Luft reichte noch eben für zwei Gottesdienstteilnahmen im Herbst und Spätherbst, und zwar in wechselnden Minimalbesetzungen, dann überrollte auch schon die zweite Corona-Welle alle zuversichtlichen Pläne.

Bildschirmsingen
Es blieben davon die besonderen Gottesdienste, die der Dirigent als professioneller Solist zusammen mit den Organisten begleitete. Und es blieben die regelmässigen Montagsproben am Bildschirm: gegenüber einem Chorleiter, der die Stimmen, die er einstudierte, nicht hörte, und mit Singenden, die auf sich allein gestellt blieben. Verständlich, dass das nicht jedermanns Sache war und nicht alle hellauf begeisterte. Und doch dürfte genauso auch die absehbare Zukunft aussehen. Darauf musste Hans Peter Gysin, der Präsident des Kirchenchores, die 34 im Video-Chat versammelten Teilnehmenden der Generalversammlung vorbereiten. Umso berührender sein Nachwort zum Jahresbericht. Die Pandemie, sagte er, habe deutlich vor Augen geführt, wie wichtig, ja unersetzlich die persönlichen Kontakte seien, auch die unter den Sängerinnen und Sängern. Sie waren schmerzlich eingeschränkt; umso erfreulicher ist nun die Tatsache, dass der Chor unter den erschwerten Bedingungen nicht etwa geschrumpft ist, sondern im Gegenteil sogar Mitglieder hinzugewonnen hat – dies allerdings vor allem durch die Integration der kleinen Männerchor-Formation, der Choralschola. Neu zählt der Chor 40 Mitglieder – die Gäste nicht mitgerechnet, die übrigens auch in Zukunft willkommen sind. Und eben diese Zukunft wird unter anderem wieder auf Mozarts Requiem ausgerichtet sein. Die verschobenen Aufführungen in Möhlin und Allschwil sollen neu im März 2022 stattfinden – womit dann der dicke Strich unter die Corona-Beschränkungen gezogen wäre. (mgt)


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