Privatschule will nach Elfingen

  27.10.2020 Elfingen, Schule, Frick

Sobald die Bewilligung des Kantons vorliegt, kann die Privatschule «Wirkstadt» im Schulhaus Elfingen mit dem Unterricht beginnen. Das Interesse an der alternativen Schulform ist gross, wie sich am Donnerstagabend im Meck in Frick zeigte.

Cyrill Rufli

Rund 80 Personen trafen am letzten Donnerstagabend – unter Einhaltung der Corona-Massnahmen – im Meck zusammen, um dem ersten Infoanlass der Privatschule «Wirkstadt» beizuwohnen. Durch den Anlass begleitete die Frage, wo die Schule denn genau stattfinden wird. Doch diese Antwort liess auf sich warten. Sie wurde über Unterrichtskonzepte, mögliche Zeugnisse und nächste Schritte wie ein Geheimnis gehütet. Schon fast feierlich, mit musikalischer Begleitung, wurde dann schliesslich bekanntgegeben, dass die «Wirkstadt» ihre Türen im Sommer 2021 im naturnahen und bestens geeigneten Elfinger Schulhaus öffnet – unter dem Vorbehalt, dass der Kanton seine Zustimmung erteilt (die NFZ berichtete).

Das Schulhaus Elfingen wird den «Wirkstadt»-Verantwortlichen von der Gemeinde vermietet, da die Elfinger Schüler heute in Bözen zu Schule gehen. So bietet dieses Schulhaus genug Platz für die bis zu 60 Kinder, die die Schule aufnehmen kann. Der aktuelle Stand ist, dass die vier engagierten Lehrerinnen ihr 200-seitiges Gesuch um eine Bewilligung einer Privatschule beim Departement für Bildung, Kultur und Sport (BKS) des Kanton Aargaus eingereicht haben. Nicole Jehle, Nicole Käser, Corina Siegrist und Stefanie Walder rechnen frühestens Anfangs 2021 mit einem Bescheid des Kantons. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Behörden sind sie aber zuversichtlich.

Trägerverein gegründet
Noch am Donnerstagabend wurde im Meck der Trägerverein gegründet, mit dem Ziel, finanzschwache Familien zu unterstützen, welche das Angebot der «Wirkstadt»-Schule nutzen möchten. Ausserdem unterstützt der Verein den Aufbau sowie besondere Projekte der Schule. Vizepräsidentin ist Stefanie Walder vom Schulleitungsteam. Präsidiert wird der Trägerverein von Sonja Stäuble von der Stäuble Treuhand AG aus Sulz. Weitere Personen haben ihr Interesse an einer Mitarbeit im Vorstand angemeldet.

Über das Treuhandbüro von Alex und Sonja Stäuble läuft auch die Berechnung des individuellen Schulgeldes. Als Basis dient die Steuererklärung der Eltern. Der Familienbeitrag setzt sich zusammen aus 1,25% des steuerbaren Einkommens plus einem zusätzlichen Stufenbeitrag pro Kind. Für eine Familie mit einem steuerbaren Einkommen von 50 000 Franken und je einem Kind in der 2. und 4. Klasse, wurde so ein monatliches Schulgeld von insgesamt 2055 Franken für beide Kinder zusammen errechnet.

Ein weisses Blatt
Anders als in einer herkömmlichen öffentlichen Schule soll das Lehrmittel Nummer eins ein weisses Blatt sein, und der Fokus liegt dabei auf einem ganzheitlichen und natürlichen Lernprozess. «Die Umgebung soll sich dem Kind anpassen und nicht das Kind der Umgebung.» Der Fokus der «Wirkstadt», wo die Kinder auch altersdurchmischt unterrichtet werden sollen, liegt auf Selbstvertrauen und individuellen Lernwegen der Kinder. Auch die Natur soll ein Bestandteil des Lernprozesses darstellen. So ist eines der Ziele der Lehrerinnen, einmal pro Woche mit den Kindern in den Wald gehen zu können, um ihnen von klein auf den Wert der Umwelt aufzuzeigen. Aus dem Publikum kamen darauf hin Fragen zum Übertritt in die Oberstufe, zu Stundenplänen und zum Schulweg.

Weil die Bewilligung des BKS noch fehlt, wird unter www.wirkstadtschule.ch vorerst auch nur eine unverbindliche Anmeldeliste geführt. Dieses ganze Projekt fordert natürlich, trotz allen Wohlwollens, noch immer tatkräftige Unterstützung, so etwa im Trägerverein als Mitglied oder auch als Gönner.


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