«Loben Sie mehr»
10.09.2020 MettauertalDie «Gut-Gemacht-Maschine» im Zentrum von Mettau, einem Ortsteil der Gemeinde Mettauertal, wurde am Montag eingeweiht. Sie belohnt Menschen, die über ihre gute Tat berichten.
Bernadette Zaniolo
«Loben Sie mehr und freuen sie sich an den guten Taten der anderen», so der Wunsch von Peter Weber, Gemeindepräsident von Mettauertal vor den geladenen Gästen (Sponsoren, Gönner und Mitgestalter) an der Eröffnung der digitalen «Schulterklopfmaschine» am späteren Montagnachmittag in Mettau. Er wisse nicht, wie lange die Maschine in Betrieb sein werde, «aber jeder Mensch, der eine gute Tat berichtet, bereichert uns», betonte Weber freudestrahlend. Er hofft, dass ganz viele Menschen sich daran erfreuen und «unsere Idee so in die weite Welt hinaustragen». Die «Gut-Gemacht-Maschine», für welche die einzige Telefonkabine im Mettauertal umgebaut wurde (die NFZ berichtete), ist gemäss Weber «weltweit einzigartig».
Erfinder der «Gut-Gemacht-Maschine» ist Beat Wormstetter. Gemeinderat Oliver Kalt hat Wormstetter an einer Messe kennengelernt und zum «Mettauertal-Fan» gemacht. Dank dem Engagement der beiden konnte auch das nötige Geld für das Projekt über Sponsoren, Gönner und den Swisslos-Fonds zusammengebracht werden. Wie Peter Weber gegenüber der NFZ sagte, seien insgesamt 42 000 Franken zusammengekommen. Damit sei auch noch Geld für Optimierungen und Verbesserungen vorhanden.
Er erklärte auch, dass es ihn schon seit längerer Zeit beschäftige, was man mit Menschen machen soll, die täuschen, lügen, das System ausnutzen oder gar klauen. «Als Fan von Lucky Luke war ich immer begeistert, wenn die Daltons mal wieder geteert und gefedert wurden. So hat man sofort gesehen, dass sie einen Fehler gemacht haben.» Der Gemeinderat sei sich jedoch bewusst gewesen, dass es «nicht gut ankäme, wenn wir so eine Maschine bauen würden».
Positive Erlebnisse mitteilen
Gut aufgenommen wurde jedoch am Montagabend die «Gut-Gemacht-Maschine». Weisse Fussabdrücke am Boden bei der Bushaltestelle und der Zentrumsüberbauung im Mettauertaler Ortsteil Mettau weisen den Weg. «Der Gemeinderat würde sich sehr freuen, wenn ganz viele Menschen in einer Zeit der Trübsal unsere Maschine nutzen um mal wieder ein positives Erlebnis zu haben und um mal wieder gelobt zu werden», so Weber, der zugleich kräftig die Werbetrommel für weiteres Bevölkerungswachstum in der Gemeinde rührte. Dies nicht nur mit Worten, denn er sorgte dafür, dass neben in der Region bekannten Medien auch Fernsehteams aus dem süddeutschen Raum anrückten.
Damit es den Personen leichter fällt über eine gute Tat zu berichten, steht eine Liste mit Vorschlägen bereit. Dies in den Bereichen Familie, Beruf, Öffentlichkeit und Verkehr. Als Belohnung winkt diesen guten Menschen ein Gutschein, beispielsweise für ein Dessert im nahen Café, eine Vergünstigung für die Fusspflege, ein Gutschein für den Einkauf beim Metzger und Weiteres. In der umfunktionierten Telefonkabine können auch Kurzfilme angesehen werden und «Neugierige» erfahren darin noch mehr über die Gemeinde Mettauertal, ihre fünf Ortsteile Etzgen, Mettau, Oberhofen, Wil und Hottwil. Schon das Äussere der Kabine ist einladend.
Wenn die «Gut-Gemacht-Maschine» an der Eröffnungsfeier auch nur zögerlich benutzt wurde (wohl aufgrund der Medienpräsenz und der Zuschauer) ist klar: Ein «Schulterklopfen» haben sich der Erfinder Beat Wormstetter, die Sponsoren und die Band «Los Hermanos», die zur Eröffnungsfeier spielte, verdient.