«Zurück auf Feld 1»
12.08.2020 Schule, ZeiningenDie Zeininger Schulraumplanung ist ins Stocken geraten
Zeiningen braucht mittelfristig mehr Schulraum sowie eine Lösung für ein neues Mehrzweckgebäude. Die vom Gemeinderat vorgeschlagene Variante kommt bei den Vereinen nicht gut an.
Janine Tschopp
Aufgrund der steigenden Einwohner- und Schülerzahlen braucht es in Zeiningen zukünftig mehr Platz für Schulraum. Deshalb wurde hinter dem alten Schulhaus Mitteldorf ein Provisorium erstellt, wo seit dem gestrigen Schulstart nach den Sommerferien eine dritte Kindergartenabteilung unterrichtet wird (die NFZ berichtete).
Die Schulraumplanung läuft seit einiger Zeit auf Hochtouren. Da die Sanierung respektive der Neubau einer Mehrzweckhalle in Zeiningen auch schon lange ein Thema ist, wurde dieses Projekt integriert. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der Gemeinde Zeiningen und der Schule, hat zusammen mit einem externen Planungsbüro verschiedene Varianten geprüft. Schliesslich entschied sich der Gemeinderat für eine Variante, bei welcher neben dem Schulhaus Brugglismatt 1 (Friedhofweg/Brugglismattweg) ein neues zweistöckiges Schulgebäude erstellt werden sollte. Dort sollten Kindergärtler sowie Erst- und Zweitklässler untergebracht werden. An die Turnhalle Brugglismatt 2 (Richtung Möhlin) sollte eine Mehrzweckhalle angebaut werden. Bei dieser Variante könnte die heutige Mehrzweckhalle im Mitteldorf zusammen mit dem Spielplatz und dem Kiesparkplatz durch die Gemeinde verkauft werden. Nach verschiedenen Abklärungen erachtete die Gemeinde diese Variante, für welche Ausgaben von acht Millionen Franken geplant worden wären, als die Beste. In einem weiteren Schritt wäre an der nächsten Gemeindeversammlung der entsprechende Planungskredit vom Gemeinderat beantragt worden. Die Umsetzung war auf Schuljahr 2023/2024 geplant.
Grosser Widerstand
«Wir waren überzeugt, dass wir mit dem Vorschlag alle Bedürfnisse abdecken können», sagt die Zeininger Gemeindepräsidentin Gisela Taufer gegenüber der NFZ. Entsprechend überrascht war sie, als noch vor dem ersten Workshop, an welchem der Gemeinderat die Anforderungen der Vereine an die neue Mehrzweckhalle abholen wollte, grosser Widerstand kam. «Der demokratische Prozess kam ins Rollen», sagt Taufer. Der geplante Anbau an die bestehende Turnhalle fand bei den Vereinsvertretern aus verschiedenen Gründen keinen Anklang. Die Vereinsvertreter haben eine andere Variante, beziehungsweise eine Projektstudie aus der Vergangenheit, ins Feld geführt. Dabei soll die Mehrzweckhalle auf dem Grundstück bei der Ännermatt (vom chulareal Brugglismatt Richtung Haldengasse) erstellt werden.
Zurück auf Feld 1
Wie Gisela Taufer berichtet, sei man nun wieder «zurück auf Feld 1». «Ein früherer Einbezug der Vereine wäre sinnvoll gewesen», meint Gisela Taufer rückblickend. In Kürze werde ein Workshop stattfinden, an welchem die Vereine ihre Bedürfnisse einbringen können. Auf Anfrage der NFZ wollten sich Vereinsvertreter zum jetzigen Zeitpunkt über ihre konkreten Pläne und Wünsche noch nicht äussern. Die Vereine machen sich nun Gedanken, um in den kommenden Workshops ihre Bedürfnisse für das neue Mehrzweckgebäude einzubringen.
«Die Umsetzung auf das Schuljahr 2023/2024 wird nicht klappen», ist Gisela Taufer überzeugt. Den Planungskredit für das neue Projekt könne unter diesen neuen Voraussetzungen frühestens an der Gemeindeversammlung im Sommer 2021 vom Volk abgeholt werden. Klar ist für die Gemeindepräsidentin: «Auch wenn der gesamte Gemeinderat hinter unserer vorgeschlagenen Variante steht, sind wir auch für andere Lösungen offen. Schliesslich ist es die Bevölkerung, die das letzte Wort hat.»