Aargauer Meisterschaft gemeistert
25.08.2020 MöhlinDie Wasserfahrer Ryburg-Möhlin punkteten als Organisatoren und siegten in der Gesamtwertung
Vergangenen Samstag führte der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin den ersten Wettkampf der Wasserfahrer in diesem Corona-geprägten Jahr durch. Die Bilanz der Organisatoren fällt – trotz all der in Kauf zu nehmenden Einschränkungen – positiv aus.
Birke Luu
Keine Werbung, keine grossen Hinweisschilder – wer vergangenen Samstag zu den kantonalen Meisterschaften im Paarwettfahren wollte, der musste genau wissen, wo der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin diese organisiert hatte. Und zwar auf dem Rhein unterhalb des Kraftwerks Ryburg-Schwörstadt. Eine Stelle, die sich perfekt für den etwas versteckt gehaltenen und vom Corona-Schutzkonzept dominierten Wettkampf anbot. «Wir haben keine Werbung gemacht, denn wir wollten bewusst nur einen kleinen Event für die Wasserfahrszene ausrichten», erklärt Vereinspräsident Pascal Sacher und ergänzt: «Damit man sich mal sieht, damit wieder mal etwas los ist.» Rund 130 Teilnehmer, etwas weniger als sonst bei kantonalen Meisterschaften, folgten der Einladung nach Ryburg, darunter auch die Wasserfahrer beziehungsweise Pontoniere aus Rheinfelden, Mumpf und Wallbach. Während es in normalen Jahren jeweils sechs Wettfahrten gibt, waren in diesem speziellen Jahr die Aargauer Meisterschaften die erste Möglichkeit, sich offiziell zu messen. Premiere also für das mehrseitige Schutzkonzept der Wasserfahrer.
Umfangreich, einschneidend, aber durchführbar
Ob es wohl an der guten Organisation der Gastgeber oder eher daran lag, dass es der erste Wettkampf unter Corona-Bedingungen war – die Teilnehmer jedenfalls verhielten sich vorbildlich. Sowohl auf dem Festareal als auch auf dem Wettkampfgelände blieben die jeweiligen Vereine unter sich. Dank der verschiedenfarbigen Mannschaftsbekleidung war dies auch äusserst einfach zu erkennen und zu überwachen. Statt buntem Trubel und Durcheinander herrschte visuell eine klare farbliche Entmischung. Statt eines wilden Gewusels an Einzelpersonen bewegten sich alle als geschlossene Vereinsgruppe von A nach B. Etwas steif und unspontan, aber genau so sah es das Schutzkonzept vor. Leicht erstaunt ist Pascal Sacher trotz aller Vorbereitungen dann doch, dass dies auch in der Realität so gut geklappt hat: «Erstaunlicherweise hocken alle im Festzelt wirklich getrennt in ihren Sektoren!» Alle hätten wohl genügend Respekt vor der aktuellen Lage und seien froh, überhaupt an einem Wettkampf teilnehmen zu können. Aufgrund dessen kommt der Ryburg-Möhliner Fahrchef David Indolese zu dem Fazit: «Es ist also möglich, so einen Wettkampf mit all den Auf lagen durchzuführen.» Das Verständnis der Teilnehmer für das Schutzkonzept sei gross, auch wenn der persönliche Austausch mit den anderen Vereinen unterbunden worden sei und alles etwas statischer statt buntgemischt daherkomme.
Zum Auftakt ein Vereinssieg
Weniger gesellig, weniger stimmungsvoll, aber dafür endlich die Rückkehr zur sportlichen Leistung. Diese sollte am Samstag klar im Vordergrund stehen. Nach der längeren Trainingspause – «wir trainieren erst seit Anfang Juni wieder», so David Indolese – sind nicht alle Wettkämpfer schon in Top-Form. Durch die fehlenden Wettkämpfe sei die Motivation nicht bei allen gleich wieder da gewesen. So kam die Aargauer Meisterschaft wohl gerade richtig.
Mit seiner eigenen Leistung ist David Indolese dabei nicht ganz zufrieden. «Wir haben bei der Landung Zeit verloren, das ist schmerzhaft, denn im Training hat es besser geklappt». Er wurde mit seinem Partner Christian Hirter letztlich Sechster in der Kategorie «Aktive». Die Gewinner waren Dominic und Roger Meier vom LC Baden, dahinter errangen Silvan Schmid und Stefan Weiersmüller vom PFV Mumpf Platz zwei sowie Adrian und Urs Zubler vom WFV Rupperswil Rang drei. Bei den «Senioren» hingegen sicherten sich Pascal und Fabian Sacher vom WFV Ryburg-Möhlin den ersten Platz vor der Konkurrenz aus Aarau und Bremgarten. Auch in den Kategorien «Schüler», «Frauen» und «U10» gewann jeweils ein Team vom WFV Ryburg-Möhlin das Wettfahren. Letztendlich sicherte sich somit der Gastgeber auf der Vereinsrangliste den ersten Platz und siegte damit vor der harten Konkurrenz vom WFV Rupperswil und dem RC Rheinfelden. Der PFV Mumpf wurde Vierter, der PFV Wallbach Sechster und der PFV Rheinfelden Zehnter und damit Letzter.
Alles in allem kam dieser Wettkampftag, obwohl die Teilnehmenden abseits vom Sportlichen grosse Abstriche in puncto Stimmung und Geselligkeit hinnehmen mussten, sehr gut an. Der Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin punktete somit nicht nur in der sportlichen Gesamtwertung, sondern auch mit der reinen Durchführung dieses Corona-geprägten Events. Ihre Erfahrungen geben sie nun dem WFV Rupperswil weiter, bei dem kommendes Wochenende das zweite und wohl auch schon letzte Wettfahren dieses Jahres stattfinden soll.