«Normalität heisst heute rücksichtsvoll sein und sich engagieren»

  17.07.2020 Nordwestschweiz

Diplomfeier der Schweizerischen Bauschule Aarau

Infolge Corona-Schutzkonzept fand die Diplomfeier der Schweizerischen Bauschule am letzten Samstag für einmal in kleinerem Rahmen statt.

18 Damen und 104 Männer aus den Fachrichtungen Bauführung, Bauplanung und NDS Baubetriebsmanagement freuten sich in diesem Jahr über die bestandenen Prüfungen. Rund die Hälfte von ihnen nahm die Diplome an diesem Nachmittag persönlich entgegen. Erina Guzzi, Vorsitzende der Geschäftsleitung, wies in ihrer Begrüssung darauf hin, «dass die Durchführung der Diplomübergabe trotz eines turbulenten Einladungsverfahrens und diversen Unsicherheiten und Terminverschiebungen möglich war. Mitte Woche mussten wir die Gästezahl aufgrund der neusten Sicherheitsvorschriften leider auf 100 Personen reduzieren, sodass die Feier heute in einem kleinen, aber herzlichen Rahmen stattfindet.» In ihrer Gratulation erwähnte sie explizit den Durchhaltewillen und erinnerte daran, «dass die Absolventen jetzt einen bunten Blumenstrauss an Wissen ins Berufsleben mitnehmen können.»

Grussbotschaft des Kantons
Landammann Markus Dieth überbrachte die Grüsse der Aargauer Regierung: «Mit Ihrem erarbeiteten Wissen werden Sie den Aargau und die Schweiz in Zukunft ‹beplanen und bebauen›. Während Ihrer Ausbildung haben Sie gelernt, wie Sie auf die Leute eingehen und Ihr Gegenüber in Verhandlungen ernst nehmen müssen. So, wie Sie von den Lehrpersonen ernst genommen wurden.» Der Landamman erinnerte daran, «dass es wichtig sei, die Ausbildung der Sache wegen und nicht des Erfolgs wegen zu absolvieren. Ist dies der Fall, wird sich der Erfolg von selbst einstellen.» Er gratulierte den Absolventen: «Sie sind jetzt gebildet, aber werden Sie deshalb nicht eingebildet. Sie dürfen stolz sein, aber nicht überheblich.» Zum Schluss rief Markus Dieth die Berufsleute zum Handeln auf: «Das Nichtstun ist das Schlimmste. Deshalb gilt: ‹Wer nicht handelt, der wird behandelt›.»

Marianne Wildi, CEO der Hypothekarbank Lenzburg und Präsidentin der Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK), fragte in ihrer Grussbotschaft, wofür der Begriff «Neue Normalität» steht. Für sie bedeutet er «sich zu engagieren, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.» Dann leitete sie zu den Folgen der «Neuen Normalität» für die Gesellschaft über: «Wir stehen am Anfang. Niemand weiss, wie es ausgehen wird. ‹Neue Normalität› heisst nicht, die Verantwortung einfach zu delegieren. Wir alle sind betroffen und müssen die Verantwortung für uns selber übernehmen.

Bei gewissen Dingen werden wir uns einschränken müssen – auch aus Rücksicht auf andere.» Marianne Wildi gratulierte den erfolgreichen Absolventen zu den Diplomen und ergänzte: «Freuen Sie sich und vergessen Sie das Feiern nicht. In der aktuellen Lage allerdings rücksichtsvoll.»

Begleitet von der Jazzband Matcha Mountain erfolgte die Übergabe der Diplome. Danach wurden die Diplomanden und Diplomandinnen mit den besten Abschlüssen je Fachrichtung geehrt. Als besondere Anerkennung erhielten sie und diejenigen mit der Note 6 in der Diplomarbeit je ein Goldvreneli – gestiftet vom Verein ehemaliger Bauschüler Aarau und der Trägerstiftung Bauplaner sba. In diesem Jahr wurden folgende Personen ausgezeichnet: Natascha Blarer (Zuzgen), Remo Brändli, Nick Pedersen, Janic Haefelin, Tamara Joller, Samuel Birrer, Cédric Staffelbach und Luca Cabiallavetta. Aus dem Fricktal haben Manuel Kaufmann aus Möhlin, Julian Rebmann aus Kaisten, Marc Schmid aus Kaisten, Marc Stocker aus Obermumpf, Jürgen Deiss aus Bözen, Silas Leu aus Gansingen, Natascha Blarer aus Zuzgen und Sandra Körkel aus Wallbach erfolgreich abgeschlossen. (nfz)


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