«Wir sind jetzt noch kreativer»
27.06.2020 Möhlin, RheinfeldenDer Pfadi-Betrieb in der Region nimmt wieder Fahrt auf
Auch für die Pfadfinderabteilungen in der Region brachte das Coronavirus einige Herausforderungen mit sich. Einige davon, wie zum Beispiel das anstehende Sommerlager, gilt es noch zu meistern.
Anna Rosenthaler v/o Thalia
«Während des Lockdowns wurde mir wieder bewusst, dass ich Teil eines sehr flexiblen und engagierten Vereins bin, der schon innerhalb von kürzester Zeit ein Alternativprogramm für die Kinder auf die Beine gestellt hat», erzählt Philipp Steck v/o Scattle, einer der beiden Abteilungsleiter der Pfadi Möhlin. Es sei allen Leitenden ein Anliegen gewesen, die Kinder auch während der Zwangspause etwas Pfadi erleben lassen zu können. So gestaltete das Leiterteam eine Website, auf welcher wöchentlich neue Aufträge für die Kinder hochgeladen wurden. All das unter dem Thema «Super Pfadrio World», bei dem ein Leiter in ein Videospiel hineingezogen wurde und die komplette Abteilung helfen musste, ihn zu befreien. Dies gelang schliesslich während des digitalen Auffahrtslagers, bei dem sich die ganze Abteilung in einer Videokonferenz traf und durch diverse Rätsel und Spiele den Code knackte.
Abwechslung während des Lockdowns
Auch die Pfadi Rheinfelden plante während des Lockdowns kleinere Aufgaben für die Teilnehmenden, um sie trotz Corona Pfadiluft schnuppern zu lassen. Die Rückmeldungen waren gut, die Kinder schätzten die Abwechslung. Als krönenden Abschluss veranstaltete das Leiterteam ein digitales Pfingstlager, bei dem die Abteilung gegen einen Internetpiraten vorgehen musste, welcher einen der Leiter entführt hatte.
Dennoch berichten beide Abteilungen, dass sie manchmal auch vor kleinen Motivationsproblemen standen, da das Planen ohne ein anschliessendes Erlebnis etwas demotivierend war und allen der Austausch mit den Kindern und Jugendlichen fehlte.
Endlich wieder Pfadi
Vor drei Wochen konnten beide Abteilungen den Betrieb wieder aufnehmen, allerdings nur unter Einhaltung bestimmter Hygienevorschriften. So müssen zu Beginn, vor dem Essen und am Ende eines Anlasses die Hände desinfiziert oder gewaschen werden und Spiele mit viel Körperkontakt werden gemieden. Für jeden Anlass wird eine Person bestimmt, welche für die Einhaltung der Hygienevorschriften verantwortlich ist und protokolliert, wer alles an diesem Tag dabei war.
«Aufgrund der Zwangspause haben wir wieder viele neue kreative Ideen sammeln können und alle Teilnehmenden sind nun viel motivierter», sagt Delia Bedon v/o Raschka, Wölf lileiterin der Pfadi Rheinfelden. Zudem konnte die Pfadi Rheinfelden schon mehrere Neuzugänge sowie eine sehr hohe Beteiligung der angemeldeten Mädchen und Buben verzeichnen. Dasselbe gilt für die Pfadi Möhlin, vergangene Woche nahmen über alle Stufen verteilt mehr als 50 Kinder am Anlass teil.
Ein angemessenes Schutzkonzept
Auch der Höhepunkt des Jahres, das Sommerlager, wird stattfinden können, allerdings mit ungewohnten Vorschriften. So wird unter anderem der Besuchstag wegfallen, der öffentliche Verkehr so weit wie möglich gemieden und das Küchenteam muss mit Mundschutz und Handschuhen arbeiten. «An dieser Stelle möchte ich ein Lob an den kantonalen und nationalen Verband aussprechen, welche diese Situation wunderbar gemeistert und ein angemessenes Schutzkonzept auf die Beine gestellt haben», äussert sich Scattle zu den Massnahmen.
Zudem stellt sich die Frage, was die Abteilungen bei einer zweiten Welle tun würden. «In diesem Fall wären wir definitiv besser vorbereitet, würden aber eindeutig wieder in dieselbe Richtung wie zuvor gehen, nur stufenspezifischer», meint Raschka abschliessend. Auch Scattle bleibt optimistisch: «Ich hoffe wie alle anderen auch, dass es zu keiner zweiten Welle kommt, aber auch in diesem Fall bin ich überzeugt, dass wir dann eine kreative und optimale Lösung finden werden.»