IWB verabschiedet sich von Öl und Gas

  19.05.2020 Nordwestschweiz

Auch Fricktaler Gemeinden betroffen

Die Basler Energieversorgerin IWB beliefert auch Fricktaler Gemeinden mit Gas. Dies könnte sich in Zukunft ändern. Basel steht am Anfang eines massiven Ausbaus des Fernwärmenetzes und der Entwicklung von neuen Wärmeverbünden.

Gebäude im Kanton Basel-Stadt sollen künftig klimafreundlich geheizt werden. Die Vorgaben des kantonalen Energiegesetzes erlauben Öl- und Gasheizungen nur noch in Ausnahmefällen. Der neue Teilrichtplan Energie, den der Regierungsrat Anfang April 2020 publiziert hat, definiert, in welchem Gebiet zukünftig welche Energieträger eingesetzt werden sollen. Der fundamentale Umbau der Wärmeversorgung ist ein Generationenprojekt, in welchem die IWB eine entscheidende Rolle spielt. Damit die Transformation in eine nachhaltige Energiezukunft gelingt, sind grosse Investitionen in den Ausbau der Fernwärmenetze, in Wärmeverbünde und in die Fernwärmeproduktion nötig. Neben dem Kanton Basel-Stadt versorgen die IWB auch weitere 29 Gemeinden in den Kantonen Basel-Landschaft, Solothurn und Aargau mit Gas. Im Fricktal sind dies die Gemeinden Kaiseraugst, Rheinfelden, Möhlin, Wallbach, Eiken, Oeschgen, Frick und Gipf-Oberfrick. Wie die IWB weiter mitteilt, will sie für alle Kunden ausserhalb der Stadt Basel, auch vor dem Hintergrund, dass im Kanton Basel-Stadt die Gasversorgung zu Wärmezwecken eingestellt werden könnte, ein verlässlicher Partner bleiben. Die im Kanton beschlossene Dekarbonisierung der Wärmeversorgung hindere die IWB nicht daran, ihren Versorgungsauftrag in den Gemeinden ausserhalb des Kantons Basel-Stadt weiterhin wahrzunehmen.

Höherer Umsatz und mehr Gewinn
Der Umsatz 2019 liegt mit 816 Millionen Franken 6.4 Prozent über dem Vorjahreswert. Ausschlaggebend waren insbesondere eine bedeutend höhere Handelstätigkeit in der Sparte Elektrizität sowie Effekte aus einer kühleren Witterung, Gebietserweiterungen und Tarifanpassungen in der Sparte Fernwärme. Der Jahresgewinn liegt mit 148 Millionen Franken deutlich über dem Vorjahreswert. Zum guten Ergebnis beigetragen haben die Wärmesparten Fernwärme und Gas, hier wirkten sich die kühle Witterung und tiefere Gasbeschaffungskosten positiv aus. Zudem hat IWB Rückstellungen auflösen können. 2019 hat die IWB das zweite Basler Holzkraftwerk für die CO2-neutrale Fernwärmeproduktion in Betrieb genommen und den Neubau der Pumpstation Lange Erlen für die Trinkwasserproduktion abgeschlossen. Die IWB ist stark in ihrem angestammten Geschäft – der Energie- und Trinkwasserversorgung. Dies allein wird nicht reichen, um in Zukunft erfolgreich zu wirtschaften. Die Energiebranche wird sich durch die bevorstehende vollständige Strommarktöffnung und weitere regulatorische Anpassungen sehr stark verändern, Darauf hat sich die IWB in den letzten Jahren gut vorbereitet. Die Kundenfokussierung steht im Zentrum dieser Entwicklung. Die IWB erschliesst neue Märkte und bietet neue Produkte und Dienstleistungen an. Im Wachstumsmarkt E-Mobilität und im Telekom-Geschäft konnte IWB wichtige Fortschritte erzielen. Im Jahr 2019 hat die IWB erfolgreich ein Internet-Angebot für Privathaushalte lanciert. (nfz)


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