«Der Sieg ist die Belohnung für das harte Training»
19.04.2020 FrickSeit rund acht Jahren steht Aimée Frey aus Frick schon auf dem Platz. Tennis ist nicht nur ihre grosse Leidenschaft, sondern auch etwas, dass sie wirklich kann. Nicht umsonst hat sie dieses Jahr ihren vierten Aargauer Meistertitel erspielt und bereits an mehreren Schweizermeisterschaften teilgenommen.
Miriam Häusler
Vor rund acht Jahren hat Aimée Frey den Schläger in die Hand genommen und sich einem neuen Teil ihres Lebens gewidmet; dem Tennis. «Meine Mutter hat früher auch Tennis gespielt, so bin ich früh in Kontakt mit der Sportart gekommen», erinnert sich die 16-jährige Aimée Frey. «Irgendwann habe ich mich dann für ein Probetraining beworben und so kam dann meine Leidenschaft für das Tennis immer mehr und mehr.»
«Nur» ein Hobby
Das grosse Vorbild für die 16-Jährige ist Rafael Nadal. «Es ist seine Art auf dem Platz, wie er sich verhält und auch seine Schläge faszinieren mich», erklärt Aimée Frey. Trotzdem möchte sie nicht wie er eine Profikarriere anstreben. «Es war nie der Plan, es professionell zu machen. Für mich war es schon immer ein Hobby, dass ich gerne ausübe», erzählt die Tennisspielerin. Es war immer klar, dass sie einen Beruf ausüben möchte und so befindet sie sich heute im ersten Lehrjahr in ihrem Traumberuf als Augenoptikerin. «Wichtig für mich ist einfach, dass ich nebenbei immer weiter Tennis spielen kann. Nach so einer langen Zeit, ist Tennis schon ein Teil von mir geworden», so Aimée Frey. Momentan absolviert Aimée drei bis vier Trainings in der Woche. Dies ist nur möglich, da sie den praktischen Teil ihrer Ausbildung im elterlichen Optikerbetrieb ausführen kann. Sie absolviert Einzel- und Zweiertrainings an den Kaderstützpunkten Aarau West und Birrhard. Zusätzlich spielt sie mindestens zwei Turniere im Monat. Aimée würde gerne noch mehr trainieren, aber die Kosten von zirka 2000 Franken im Monat setzen ihr hier Grenzen. Ohne Sponsoren sind weitere Trainings nicht möglich.
Der Reiz am Tennis
«Mich reizt, dass es ein Einzelsport ist», erklärt die Tennisspielerin. «Ich entscheide, was ich wann tue und bin für meine Fehler selbst verantwortlich.» So kann sie bei einem Sieg auch sagen, dass es ihre Leistung war, die sie so weit gebracht hat.
Und weit gekommen ist sie tatsächlich. Erst kürzlich hat das Nachwuchstalent ihren vierten Aargauer Meistertitel erspielt. «Für mich ist das immer eine tolle Bestätigung», erläutert sie ihre Gefühle. «Ich sehe, dass sich meine Leistungen verbessern und sich das harte Training gelohnt hat. Es ist wie eine Art Belohnung für mich.» Denn das Tennis ist nicht so einfach, wie es für Aussenstehende aussehen mag. Viele verschiedene Faktoren sind wichtig, um gut zu spielen erklärt die 16-Jährige. Unter anderem kommt es auf die Technik an, weiter braucht es auch Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, eine gute Koordination und Taktik. Die Entscheidung für den nächsten Schlag muss innert Sekunden getroffen werden. Bei einem Tagesturnier kann es vorkommen, dass man bis zu drei Matches spielt und oft fünf bis sechs Stunden auf dem Court ist. Das ist Tennis.
Nebst den starken Leistungen im Aargau konnte Aimée Frey auch bereits an diversen Schweizermeisterschaften teilnehmen. «Für einen Podestplatz hat es bisher noch nicht gereicht, aber es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man zu den besten 16 Tennisspielerinnen seiner Kategorie in der Schweiz gehört», freut sich Aimée.
Trockenübungen
Während der momentanen Krise ist es für Aimée Frey leider nicht möglich, wie gewohnt zu trainieren. «Alle Hallen und Plätze sind geschlossen», erklärt sie. Trotzdem müsse weiter trainiert werden, um keinen Rückschritt zu machen. Die Wettkampfspieler bekommen von ihren Coaches und Swiss Tennis Trainingspläne für zuhause, so ist es möglich Kraft- und Konditionstraining durchzuführen. Für die Zukunft hat die Sportlerin auch noch Ambitionen, das wäre im Ranking die N4 Klassierung zu erreichen. Somit könnte Aimée Frey auf Platz 70 aller Tennisspielerinnen in der Schweiz vorrücken. Ein guter Lehrabschluss hat aber Priorität für Aimée Frey.