Im Januar beginnen die Arbeiten am Neubau
19.12.2019 HerznachHerznacher Bänderfabrik Spyk hat grünes Licht
Die Brandruine ist abgerissen und vor wenigen Tagen wurde die Baubewilligung erteilt. Im Januar beginnen die Bauarbeiten auf dem Areal der Herznacher Bänderfabrik Spyk und bereits Ende 2020 soll der Neubau bezogen werden.
Simone Rufli
Rainer van Spyk, Co-Geschäftsführer der Spyk Bänder AG in Herznach, ist froh, dass mit dem erfolgten Abbruch nun auch die letzte sichtbare Erinnerung an die tragischen Ereignisse vom August 2018 verschwunden sind. Damals hatte eine Mitarbeiterin einen Brand gelegt und war selber in den Flammen umgekommen. «Es wurde Zeit, dass die Brandruine verschwindet. Das Gebäude sah etwas seltsam aus mit dem Zeltdach und man sah immer, dass es angebrannt war.» Damit ist nun Schluss. Jetzt freut man sich in der Firma, dass mit der erfolgten Baubewilligung der Weg frei ist für den Neubau. Einsprachen hat es keine gegeben.
Teure Heizung
Das Gebäude wird von Grund auf neu erstellt, weshalb höhere Kosten anfallen, als die von der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV) errechnete Schadenssumme von 2,4 Millionen Franken. Im Sommer nannte Rainer van Spyk gegenüber der NFZ Gesamtkosten in der Höhe von vier bis fünf Millionen. Heute sagt er: «Die Wahl der Heizung verteuert das Ganze etwas.» Vor zehn Jahren hätte man eine günstige Ölheizung eingebaut, heute suche man Alternativen. «Zuerst wollten wir das Gebäude mit einem Grundwasserwärmetauscher beheizen, um Energiekosten zu sparen. Doch dann ergaben Probebohrungen, dass im Untergrund viel zu wenig Grundwasser vorhanden ist.» Zum Zug kommt nun eine Erdsondenheizung, was erheblich aufwändiger und teurer ist. «Alternativenergie ist eben nicht einfach gratis», gibt Elektroingenieur Rainer van Spyk zu bedenken. Konkret heisst das, es gibt 15 Bohrlöcher à 150 Meter Tiefe. Aus diesen Bohrlöchern wird mit Hilfe einer Flüssigkeit im Winter Wärme ins Gebäude geführt, im Sommer geht es in die umgekehrte Richtung und Wärme wird aus dem Gebäude ins Erdinnere abgeführt.
Provisorische Wand
Das Volumen des Neubaus bleibt praktisch identisch mit dem Volumen des alten Gebäudes. Bereits im Sommer war bekanntgeworden, dass die Produktionsabteilung der Zweigniederlassung in Zofingen nach Herznach verlegt wird (die NFZ berichtete). Während der Bauzeit wird das Beschichten von Bändern für beide Standorte (Herznach und Zofingen) in Zofingen ausgeführt. Alle anderen Arbeitsschritte können auch während der Bauzeit wie bisher in Herznach ausgeführt werden. Damit das so ist, wurde vor dem Abbruch der Brandruine eine provisorische Wand hochgezogen.