Bau eines Wasserreservoirs muss überarbeitet werden

  26.11.2019 Kaisten

Die hohen Kosten von fast 3 Millionen Franken waren ausschlaggebend

An der Gemeindeversammlung in Kaisten wurde der Bau eines neuen Wasserreservoirs aufgrund der zu hohen Kosten zurückgewiesen. Ja sagte die Versammlung hingegen zum Kauf des ehemaligen Wüthrich-Hofes im Unterdorf.

Susanne Hörth

Die Kaister Gemeindeversammlung wurde am Freitagabend von 139 (von 1808) Stimmberechtigten besucht. Zu reden gab unter anderem der Neubau eines Wasserreservoirs im Gebiet Äsple. Er stelle die Notwendigkeit eines neuen Wasserreservoirs nicht infrage, so ein Votant. Hingegen störe er sich an den sehr hohen Kosten von fast 3 Millionen Franken. Für einen einfachen Betonbau mit Zuleitung seien die 2,95 Millionen Franken zu viel. Gleich mehrfach wurde aus der Versammlung die Frage formuliert, warum denn nicht mit der Nachbargemeinde Laufenburg betreffend eines gemeinsamen Reservoirs geredet wurde. Der Gemeinderat hielt dem entgegen, dass Laufenburg zwar auf der Suche nach einer neuen Trinkwasserfassung sei, aber kein neues Reservoir benötige. Dem Rückweisungsantrag für das neue Wasserreservoir Äsple wurde mit 63 Ja- zu 57 Nein-Stimmen angenommen. Der Gemeinderat hat damit den Auftrag gefasst, bei diesem Sachgeschäft nochmals über die Bücher zu gehen.

Gebäudestrategie
Nach einigen Diskussionen wurde auch eine 20 000 Franken teure Überbauungsstudie an Stelle der beiden alten Gebäude (Baujahre 1899 und 1937) an der Schulstrasse angenommen. Die beiden Liegenschaften direkt vor dem Schulhaus und Kindergarten Wuermatt dienen zurzeit als Unterkunft für Asylsuchende. Ein Versammlungsteilnehmer zeigte sich bei diesem Sachgeschäft etwas skeptisch. Seiner Meinung nach brauche die Gemeinde bei den Liegenschaften keine strategische Reserve. Dem hielt ein anderer Anwesender entgegen, es sei gut, dass sich die Gemeinde für diese im Perimeter der Schule liegenden Gebäuden Überlegungen mache. Ein weiterer Votant forderte den Gemeinderat dazu auf, nicht nur Pläne zu erstellen, sondern vielmehr eine Bedarfsanalyse über all die Gemeindeliegenschaften zu erstellen. Mit 92 Ja gegen 22 Nein-Stimmen wurde dem Antrag für die Erstellung der Überbauungsstudie der beiden Liegenschaften an der Schulstrasse die Zustimmung erteilt. Um strategische Überlegungen ging es auch beim beantragten Kauf des ehemaligen Wüthrich-Hofes an guter Stelle im Unterdorf. Die grosse Liegenschaft mit Umland spielt bei verschiedenen Überlegungen eine Rolle. So könnte etwa der Werkhof hier angesiedelt werden. Statt Werkhof wäre eine spätere Wohnüberbauung an diesem zentral gelegenen Platz besser, regte ein Anwesender zu weiteren Gedankenspielen an. Als Besitzerin könne die Gemeinde bei den weiteren Planungen grossen Einfluss nehmen, unterstützte auch die Finanzkommission den Kauf der Liegenschaft für 1,25 Millionen Franken. Die Versammlung folgte dem gemeinderätlichen Antrag mit grosser Mehrheit. Im Zuge der Revision der Nutzungsplanung soll die Parzelle, auf welcher sich der Hof befindet, von heute Landwirtschaft in Zone für öffentliche Bauten umgezont werden.

Mit Applaus wurde ebenfalls den Einbürgerungsgesuchen von Yvonne, Michael, Helen und Henriette Bergk sowie Miray Kaptancik die Zustimmung erteilt. Ja sagten die Versammlung auch zum Kredit von 200 000 Franken für die Projektierung und Ausschreibung der Sanierung der öffentlichen Abwasserleitungen (Priorität 1 und 2) und der privaten Liegenschaftsentwässerung. Das Budget 2020 mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 105 Prozent erhielt ebenfalls grünes Licht.


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