Besichtigung eines baulichen Zeitdokuments

  26.09.2019 Herznach

«Hereinspaziert» – diesmal ins Röslihaus

 

Die etwas andere Liebesgeschichte in Herznach

 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Die Denkmalpflege zu Gast bei…» laden die Denkmalpflege Aargau sowie die Besitzer David und Cornelia Kläusler zum Tag der offenen Türe ins Röslihaus in Herznach ein.

Bernadette Zaniolo

Im 2011 erwarben David und Cornelia Kläusler das Röslihaus von der Gemeinde Herznach. «Schlicht und einfach, weil mir das Haus schon immer gefallen hat», so die Antwort von David Kläusler auf die Frage der NFZ, warum er das Haus erwarb. «Es ist eines der schönsten Häuser in Herznach», ergänzt der Schreinermeister und OK-Präsident der GewerbeArena, welche im Mai stattgefunden hat (Motto: Hereinspaziert).

Original und stilvoll
2013 liess Kläusler das Röslihaus unter Denkmalschutz stellen. Das Kleinbauernhaus in Oberherznach wurde 1850 durch Andreas Leimgruber erstellt und ist heute ein «wertvolles bauliches Zeitdokument», heisst es auf der Einladung zum Tag der offenen Röslihaus-Türe. Beim Röslihaus handelt es sich um ein gemauertes Juragiebelhaus, das von seiner ursprünglichen, biedermeierlichen Bausubstanz einen ausserordentlich bemerkenswerten Bestand bewahren konnte. «Sehr viel ist noch original und stilgerecht vorhanden», freut sich Kläusler, der vor dem Kauf nicht viel über das Innere wusste. Weil die letzte Bewohnerin (bis 1990/91), die ledige Rösli Leimgruber «mausarm» gewesen sei, reflektiert Kläusler, ist das Innere glücklicherweise so geblieben.

In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und verschiedenen Spezialisten hat Kläusler in den letzten Monaten das Haus, mit der typischen Fricktaler Fassade aus Kornbergstein, sanft und stilgerecht renoviert. Stolz ist er insbesondere auf die Mithilfe seiner Tochter Nadine. Mit Unterstützung ihres Arbeitgebers hat sie die Räume gestrichen, dies mit natürlichen Farben. Dabei hat man unter anderem auch festgestellt, dass beispielsweise die Küche in all den Jahren total 18 Mal gestrichen wurde.

Viel Zeit investiert
«Ich habe Einiges, vor allem viel Zeit in das Röslihaus-Projekt gesteckt», sagt Kläusler, angesprochen auf die investierte Summe. Man merkt schnell: über solche Zahlen möchte der Schreinermeister nicht reden, denn es ist eine «Liebesgeschichte der anderen Art» und eine Herzensangelegenheit. Vielmehr freut er sich, den «Hereinspazierenden» am 28. September auch die Brille und Rosenkränze der letzten Bewohnerin und noch mehr Geschichtliches (hier erfährt er grosse Unterstützung durch Werner Fasolin) präsentieren zu können.

Bewundert werden können unter anderem die noch mit alten Utensilien bestückte Küche, der schöne Wohnraum mit dem Kachelofen und dem passenden «Ofenbänkli» sowie ein paar Möbelstücke; das Röslihaus wird jedoch künftig nicht als Wohnraum zur Verfügung stehen. Doch, wie Kläusler verrät, der eine oder andere kleinere Anlass wie etwa eine Sitzung oder Geburtstag könnte dort stattfinden.

28. September, von 10 bis 16 Uhr: Tag der offenen Türe im Röslihaus in Herznach, Lindenplatz 1. Parkmöglichkeiten beim Gemeindehaus. Es wird eine kleine Festwirtschaft geführt.


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