«Wir tun alles, um die Stausituation möglichst zu entschärfen»

  27.08.2019 Laufenburg

Gewerbler und Bauverantwortliche für die Laufenburger K130 im Gespräch

Der durch die Sanierung der K130 ausgelöste tägliche Stau in Laufenburg ist ärgerlich für unzählige Autofahrerinnen und Autofahrer. Vielmehr betroffen davon ist jedoch das örtliche Gewerbe.

Dieter Deiss

Der Stau bringt insbesondere denjenigen Betrieben, die direkt an der Kantonsstrasse liegen, massive Einnahmenausfälle, die teils gar existenzgefährdend sind. Anfangs Mai fand deshalb eine Aussprache der Laufenburger Gewerbetreibenden mit der Laufenburger Behörde statt. Es wurden Massnahmen zur Verbesserung der Situation diskutiert. Auf Einladung von Stadtrat Christian Rüede wurde nun eine erste Bilanz gezogen.

Einleitend erläuterte Projektleiter Daniel Mathys von der Abteilung Tiefbau des Kantons die Komplexität der Laufenburger Baustelle. »Zwei Drittel der Bauzeit werden für die Erneuerungen der Werkleitungen benötigt», berichtet der Ingenieur. Zur Verbesserung der Verkehrssituation werde die Ampelanlage morgens und abends je während drei Stunden manuell bedient. Von zwei auf drei habe man die Baugruppen aufgestockt, was einen schnelleren Baufortschritt bringe. Nach der ersten Bauetappe habe man jetzt die Bauabschnitte verkürzt, was freilich im Widerspruch zu einer Verkürzung der Bauzeit stehe. Die kommende Bauphase bis zur Abzweigung Kaisten erlaube zudem während rund sechs Wochen einen Verzicht auf das Lichtsignal.

Pförtneranlage mit ungewissem Erfolg
Neuerdings ist bei Beginn der Innerortsstrecke aus Richtung Basel eine Pförtneranlage in Betrieb, die den Stau auf die Ausserortsstrecke verlagern soll. Mathys bezeichnete allerdings den Erfolg als «mässig». Die Beeinflussung der Ampeln durch die Postautos, der rege benützte Fussgängerstreifen beim Café Maier sowie der Ausweichverkehr über Kaisten schmälern den Erfolg. Man werde jetzt vorerst drei Wochen beobachten. Abschliessend versicherte Mathys, dass man alles tun werde, um die Stausituation möglichst zu entschärfen. Ohne Stau geht es bei dieser Baustelle jedoch nicht. Nach Bauabschluss ist übrigens vor den Toren Laufenburgs eine feste Pförtneranlage geplant.

Emil Schmid von der KOPA und örtlicher Bauleiter erläuterte die kommenden Bauphasen. Da die Fussgängerquerungen den Verkehr massiv beeinflussen, könne er sich vorstellen, dass der Fussgängerstreifen beim Café Maier in Spitzenzeiten vom Sicherheitsdienst betreut wird. Dort sei ohnehin eine Lichtsignalanlage geplant, vorerst würden jedoch nur die nötigen Leerrohre eingezogen. Schmid rechnet damit, dass die Bauarbeiten bis anfangs 2021 dauern werden und dass der definitive Deckbelag im Juni 2021 eingebaut wird.

Umleitung über Kaisten?
Für die Ausbauetappe Abzweigung Kaisten bis zur Ausserortsstrecke wurde von Seite des Gewerbes die Anregung gemacht, dass der Verkehr von Basel her bei der Plantage über Kaisten umgeleitet wird. Dadurch könnte man eine Lichtsignalanlage vermeiden. Christian Rüede bestätigte, dass man diesbezüglich mit dem Gemeinderat Kaisten schon gesprochen habe, jedoch auf wenig Gegenliebe gestossen sei. Keinerlei Pläne gebe es für die Zunahme des Verkehrs im Zusammenhang mit der Realisation des Baumarkts und weiterer Läden auf deutscher Seite. Gärtnermeister René Leuenberger meinte dazu: «Die Schweiz muss auf deutscher Seite endlich vorstellig werden, damit die dortige Schnellstrasse ausgebaut und der zweite Rheinübergang realisiert wird. Es sei zudem bemühend, wie das Fricktal vom ÖV abgekoppelt werde, während gleichzeitig von der Schweiz aus Millionenbeträge in den grenznahen Bahnausbau investiert werden.

Stadtrat Christian Rüede orientierte zudem, dass die Passerelle in der Nacht vom 27. auf den 28. September abgebrochen und eine Woche darauf mit grösserer Spannweite wieder aufgebaut werde. Dies sei nötig, weil die jetzige Situation die Fertigstellung der Strasse nicht erlaube. Rüede bestätigte zudem, dass es für die kommende Hela aufgrund der Bauarbeiten keine nennenswerten Einschränkungen geben werde.

Von Seite des Gewerbes zeigte man sich von der Aussprache sehr befriedigt. «Man nimmt uns ernst und sucht gemeinsam mit uns nach akzeptablen Lösungen», meinte etwa Daniel Müller vom Gewerbe Regio Frick-Laufenburg. Auch Christian Rüede bestätigte die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Kantons.


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