Neuer Kindergarten in alten Mauern

  25.07.2019 Brennpunkt, Schule, Rheinfelden

Am 12. August nimmt der Kindergarten an der Rheinfelder Rindergasse seinen Betrieb auf. Die ehemaligen Räume der Stadtbibliothek sind dafür grundlegend erneuert worden.

Valentin Zumsteg

Es kehrt wieder Leben ein in die Erdgeschoss-Räume an der Rindergasse 6/8 in Rheinfelden. Bis Anfang 2015 war dort die Stadtbibliothek untergebracht. Seit deren Umzug ins ehemalige Restaurant Salmen in der Marktgasse stehen die Räume im Parterre leer – doch nicht mehr lange. Am 12. August nimmt dort ein neuer Kindergarten seinen Betrieb auf. Der Start soll mit 18 Kindern erfolgen. «Infolge weiterer Zuzüger könnte diese Zahl noch leicht ändern», erklärt Christine Schibler, Vizestadtschreiberin, gegenüber der NFZ.

Pläne wurden kritisiert
Die Einrichtung eines Kindergartens an diesem Standort war nicht unumstritten. Anlässlich der Gemeindeversammlung im Dezember 2017 sind die Pläne des Stadtrats kritisiert worden. Die SP bemängelte damals, dass die Räume zu dunkel und für einen Kindergarten ungeeignet seien. Deswegen beantragte die SP die Streichung der 400 000 Franken für den Kindergarten aus dem Budget 2018. Die Mehrheit sah dies aber anders. Mit 83 Ja gegen 112 Nein lehnte die Versammlung den Streichungs-Antrag der SP ab. Damit blieben die 400 000 Franken für den Kindergarten im Budget und die Pläne konnten umgesetzt werden.

Das Gebäude an der Rindergasse 6/8 gehört den Rheinfelder Ortsbürgern. In den Obergeschossen sind neun Wohnungen untergebracht, die 2016 und 2017 Jahren komplett erneuert wurden. Dort, wo früher die Büros der Amtsvormundschaft waren (1. Stock), befinden sich heute ebenfalls Wohnungen.

Der Umbau des Erdgeschosses für den Kindergarten ist 2018 von der Einwohnergemeinde durchgeführt worden, welche die Räumlichkeiten von den Ortsbürgern mietet. Alles wurde von Grund auf umgebaut. «Es gab dabei drei Herausforderungen: das Licht, die Lüftung und die Schalldämmung», erklärt Sandra Uebelhart, Leiterin Immobilien-Bewirtschaftung bei der Stadt. Das Gebäude verfügt nur über Fenster auf die Gasse, dadurch erhalten die hinteren Teile der Räume wenig Tageslicht. «Mit einer hellen Decke, einem passenden Boden und LED-Beleuchtung konnten wir viel erreichen», schildert Beat Bannwart, Leiter Liegenschaften bei der Stadt. Beim Umbau und der Einrichtung habe man eng mit der Kindergarten-Lehrperson zusammengearbeitet, so Bannwart. Er schliesst aber nicht aus, dass nach einiger Zeit kleinere Anpassungen nötig sein werden. «Der Betrieb zeigt, ob alles so ist, wie benötigt», führt er weiter aus.

Was es nicht gibt, ist ein Aussenspielplatz. Es steht aber am Zollrain ein Gärtlein zur Verfügung, das auch vom Kindergarten am Gustav Kalenbach-Platz genutzt wird. «Es können auch die Park und Schulanlagen besucht werden», sagt Uebelhart.

Schülerzahl in der Altstadt stagniert aktuell
Ursprünglich sei geprüft worden, ob zwei Kindergarten-Abteilungen an diesem Ort eingerichtet werden könnten. «Dafür reichte der Platz knapp nicht. Jetzt sind die Räume aber sehr grosszügig für einen Kindergarten», erklärt Beat Bannwart. Die Kapazität sei auf 25 Kinder ausgelegt. Gemäss Sandra Uebelhart konnte das Budget eingehalten werden. «Die Kosten belaufen sich auf rund 400 000 Franken, also eine Punktlandung.»

Mit dem neuen Standort an der Rindergasse gibt es aktuell vier Kindergartenabteilungen in der Altstadt: Der Kindergarten am Gustav Kalenbach-Platz zählt 32 Kinder (zwei Abteilungen) und den Kindergarten Hugenfeld besuchen 17 Kinder. «Die Entwicklung der Schülerzahlen ist in Rheinfelden allgemein steigend», erklärt Vizestadtschreiberin Christine Schibler. «In der Altstadt stagniert die Zahl zurzeit, jedoch wird infolge der Bautätigkeit auf dem Densa-Areal und beim Salmenpark 2 in den nächsten Jahren mit einer Zunahme gerechnet.»


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