Neue Eiker Dorfchronik geht mit der Zeit
02.07.2019 EikenGeschichte auch digital erlebbar
An der Vernissage der Chronik konnte die siebenköpfige Kommission ihre umfangreiche Arbeit präsentieren. Bei einem digitalen Rundgang durch Eiken erlebt man die Geschichte hautnah.
Christiane Pfeifer
Vier Jahre intensive Recherche stecken in der Eiker Dorfchronik. Urs Berger, Peter Dinkel, Benedikta Brutschi, Daniel Saridis, Hermann Schweizer und Markus Zwahlen meldeten sich auf den Aufruf als Autoren. Markus Zwahlen betonte, dass die Ortsbürgergemeinde von Eiken das Projekt finanzierte. Unterstützt wurde die Kommission durch den Historiker und «Chronikexperten» Linus Hüsser.
Chronik, die unbegrenzt wachsen kann
Die Chronik ist nicht nur in Buchform, sondern auch digital abrufbar. Peter Dinkel sagte: «Wir wollten eine Chronik, die unbegrenzt wachsen kann». Dabei legte das Team grossen Wert darauf, dass die Homepage zum Entdecken und selbst einbringen ist. «Wir haben bereits 200 Bilder auf der Homepage, weitere 200 müssen noch eingescannt werden» so Dinkel. Die Bilder sind allesamt beschriftet. Dinkel dazu: «Fehlt ein Name einer Person können die Mitbürger uns Rückmeldung geben und aktiv mithelfen».
Die Idee mit dem digitalen Rundgang soll laut Dinkel als nächstes in Angriff genommen werden. Dabei werden QR-Codes an ausgewählten Stellen angebracht. Diese können mit der Smartphone-Kamera und einem entsprechenden Programm abgelesen werden. So kann man auf der Bank im «Chinz» sitzen und den eingelesenen Sagen lauschen oder vor einem Haus stehen und das alte Bild von diesem abrufen.
«Uns war wichtig, dass wir uns mit den anderen Chroniken nicht wiederholen», so Zwahlen. Auch Linus Hüsser erwähnte: «Von Dr. Peter Dinkel gibt es schon ein paar gute Bücher». Grundlegendes sei übernommen worden. «Unser Schwerpunkt lag in den letzten 200 Jahren, die Autoren konnten ihr eigenes Wissen mit einbringen». Von den Anfängen über die Bevölkerungsentwicklung findet man hier auch ein Kapitel über das Wegund Strassennetz. Hermann Schweizer sagte scherzhaft: «Dieses Kapitel allein hätte ein ganzes Buch füllen können.».
Der letzte Seegrasrupfer und die Eiskeller
Mit dem Thema Wasserversorgung, entdeckt der Leser Brunnen und Quellen, die bis heute noch Bestand haben. «Dieses Thema», meint Dinkel, «bietet sich auch als Schulprojekt an». Alte Gemeinderechnungen, die in den Archiven gefunden wurden, geben Einblicke in die Organisation einer Gemeinde im 18. Jahrhundert. Der Leser erfährt im Kapitel «Frühere Verdienstmöglichkeiten» wer der letzte Seegrasrupfer in Eiken war und wo die Eiskeller lagen. Weitere Themen sind die Mineralien vom Eiker Berg, das Schulwesen, Ortsbürger, Industriestandort Eiken, Eiken und seine Nachbarn und die bauliche Entwicklung. Bei der Bildauswahl wurde darauf geachtet, Motive zu wählen die noch unbekannt waren. Die Besucher der Chronik-Präsentation waren vom Ideenreichtum des Teams beeindruckt. Tierarzt Hans-Peter Giess sagte: «Die Chronik wurde phantastisch umgesetzt».
«Beim Vier-Dörfer-Treffen wollen wir einen digitalen Rundgang anbieten», ergänzte Peter Dinkel. Für ihn steht fest: «Das Projekt endet nicht mit dem Buch».
Die Dorfchronik ist auf der Gemeinde und in der Bibliothek in Eiken für 25 Franken erhältlich. Sie kann auch am Dorffest erworben werden. Ortsbürger-Haushalte erhalten ein Exemplar als Geschenk. Die Homepage www.eiken-dorfchronik.ch ist ab sofort erreichbar.