Auf den Spuren des Bibers
23.07.2019 Kaisten, NaturKinder entdecken mit dem «FerienSpass» Region Laufenburg den Biber
Im Rahmen des «FerienSpass»-Angebots der Region Laufenburg zeigt Naturschützer Meinrad Bärtschi Schulkindern die Spuren, die Biber in Kaisten hinterlassen.
Andrea Marti
Es ist noch ein wenig früh für manche der sieben bis 13-jährigen Kinder. Alle sind ruhig, manche trauen sich kaum, aufzuschauen. Doch Meinrad Bärtschi, Naturschützer vom Naturschutzverein Gansingen, kann die noch ein wenig scheuen Ferien-Spass-Teilnehmer bald begeistern. Der Morgen beginnt mit zwei Puzzles, von denen jeweils eines einen Fischotter darstellt und eines einen Biber. Nachdem die Kinder beide Fotos erfolgreich zusammengesetzt haben, deuten sie auf Unterschiede zwischen den beiden Tieren. «Der Biber ist dicker!», meint ein Junge leise. Auf die Frage, ob denn der Fischotter überhaupt in der Region lebe, antworten die Kinder mit verstohlenen Blicken zu ihren Gspänli und verhaltenem Kopfschütteln. «Nein, der Fischotter lebt nicht mehr im Fricktal. Aber er kommt langsam zurück. Ihr werdet vielleicht noch erleben, dass es hier im Fricktal auch Fischotter gibt», löst Naturschützer Bärtschi das Rätsel.
Auf der Suche nach Biberspuren
Mit der kurzen Lektion über die Unterschiede zwischen Biber und Otter macht sich die Gruppe auf die Suche nach Biber-Spuren. Langsam beginnen die Kinder, sich zu wundern und sich über den Biber Gedanken zu machen: «Hast du schon einmal einen Biber gesehen?» «Nur im Zoo!», bedauert ein Mädchen. Umso besser, dass alle nun lernen, wie man den Biber findet.
Ein Rüebli wie ein Baum
Der erste Halt auf der Spurensuche der kleinen Gruppe ist am Kaister Weiher. «Wo seht ihre denn alles Spuren vom Biber?», will Meinrad Bärtschi von den Kindern wissen. Diese entdecken sogleich am Rand des Weihers einen Pfad zum dahinterliegenden Bach. Bärtschi erklärt, dass die Kaister Biber sich jeweils am Rand des Weihers eine Schneise bilden, über die sie einfach aus dem Weiher aussteigen können. Auch der Baumstamm neben dem Weiher, erkennt ein Junge, wurde vor langer Zeit von einem Biber angefressen. Nur die Seerosen in der Mitte des Teiches und die Trauerweide an dessen Rand sind verschont geblieben. «Die haben die Anwohner geschützt, weil sie nicht wollen, dass der Biber sie holt», erklärt Meinrad Bärtschi die Gitter um die beiden Pflanzenarten.
Baumstämme, die vom Biber gefällt oder angeknabbert wurden, findet die kleine Gruppe wenige Minuten später am Ufer des Baches. Meinrad Bärtschi erklärt, wie der Biber einen Baum anknabbert, bis dieser eine Sanduhr-Form hat und schliesslich zerbricht. Daraufhin holt er einen Sack Rüebli hervor: «So, und jetzt könnt ihr in diese Rüebli eine Sanduhr-Form beissen.» Nach kurzer Zeit zeigen die ersten Kinder begeistert ihr zweigeteiltes Rüebli.
Faszinierende Flosse
Doch nicht nur die mitgebrachten «Rüebli» begeistern, auch die Ausführungen über den Kiefer und das Gebiss des Bibers, die Meinrad Bärtschi mit einer Kiefer-Nachbildung illustriert, verfolgen die Kinder gebannt. Ebenso spannend finden sie den Biberschwanz (Kelle) aus Plastik, den Bärtschi dabeihat.
Inzwischen gut gelaunt und neugierig spaziert die kleine Gruppe zum Spielplatz, wo ein weiterer Höhepunkt wartet: Ein ausgestopfter, ausgewachsener Biber. «Ich hätte nie gedacht, dass das Fell so weich ist!», sind die meisten Kinder überrascht. Auch die Schwimmhäute zwischen den Zehen, die kleinen Ohren und die Augen wecken die Neugier der Kinder. Diese können sie kurze Zeit später mit Hilfe von Pappteller und Wasserfarben in Kreativität umsetzen. «Jetzt basteln wir eine Biber-Maske!», erklärt Meinrad Bärtschi den gespannten Biber-Fans. Bald schon haben alle den Teller zurechtgeschnitten und ein schönes, biber-ähnliches braun gemischt. Die Masken werden am Schluss des Anlasses zum Abschlussfoto gebraucht. Doch davor sucht die Gruppe noch weitere Spuren des Bibers, bastelt ihre Masken fertig und geniesst ein Mittagessen, das von Naturschutzorganisationen gesponsert wurde. Und auch wenn einige noch ein wenig scheu waren am Anfang des Anlasses: Vielleicht gehen sie auch nach dem FerienSpass noch einmal auf Biber-Suche.