Abfallverband GAOF plant die Zukunft

  02.07.2019 Eiken

Pro Einwohner wurden letztes Jahr 151 Kilogramm Abfall entsorgt

Obwohl die Kehrichtmenge leicht rückläufig ist, plant der GAOF eine Erweiterung der Deponie Seckenberg.

Dieter Deiss

Es war ein heiss-schwüler Abend, als sich die Abgeordneten des Gemeindeverbands Abfallbeseitigung Oberes Fricktal (GAOF) zur ordentlichen Versammlung trafen. Verbandspräsident Daniel Suter hatte freilich ein Einsehen mit den schwitzenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Er liess nicht nur gekühltes Mineralwasser «auffahren», sondern führte insbesondere äussert speditiv durch die zahlreichen Geschäfte.

Kehrichtmenge leicht rückläufig
Den schriftlich vorliegenden Jahresbericht ergänzte und kommentierte der Vorsitzende mit einigen interessanten Hinweisen. So fielen von den 27 Verbandsgemeinden im Jahr 2018 total 6430 Tonnen Kehricht an, die durch die Firma Pfister eingesammelt und in die Kehrichtverbrennungsanlage Buchs transportiert wurden. Pro Einwohner gibt dies eine durchschnittliche Kehrichtmenge von 151 Kilogramm. Der durchschnittliche Kehrichtanfall pro Einwohner ist leicht sinkend. So fielen 2014 noch 159 Kilogramm pro Einwohner an. Ein interessantes Bild zeigt auch die «Rangliste» der Gemeinden: An der Spitze liegen Densbüren mit 182, Frick mit 178 und Oberhof mit 172 Kilogramm Abfall pro Einwohner, während Bözen mit 114, Gansingen mit 115 und Gipf-Oberfrick mit 119 Kilogramm Abfall pro Einwohner am wenigsten Abfall lieferten. Allerdings wies Suter darauf hin, dass durch die zusätzliche Anlieferung von gewerblichem Abfall in einzelnen Gemeinden gewisse Verzerrungen entstehen. Die Kehrichtabfuhr ist das eine Standbein des GAOF, das andere ist der Deponiebetrieb im Seckenberg. Hier wurden im letzten Geschäftsjahr 19 450 Tonnen Schlacke aus der Kehrichtverbrennungsanlage Buchs eingelagert und zusätzlich 2870 Tonnen sogenanntes Reaktormaterial, also verschmutztes Material, angenommen. Die angelieferte Schlacke wird entmetallisiert. Dadurch konnte 1255 Tonnen metallisiertes Material zurückgewonnen werden. Dies erbrachte einen Erlös von rund 47 000 Franken.

Strenge Überwachung
Die Deponie wird von einem spezialisierten Ingenieurbüro streng überwacht. Diese Kontrollen hätten gezeigt, dass sämtliche gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. So verursache die Deponie nachweislich keine Beeinträchtigung des Grundwassers. Das anfallende Deponiewasser könne zudem problemlos über das Kanalisationsnetz der Kläranlage zugeführt werden. «Wir sind auf der sicheren Seite», betonte der sichtlich zufriedene Präsident.

Erfreulich auch die Rechnungsabschlüsse. Die Rechnung für Abfuhr und Entsorgung, welche über Gebühren der Gemeinden finanziert wird, schliesst bei rund 1,8 Millionen Franken Ausgaben und Einnahmen ausgeglichen ab. Höchst erfreulich gar die Deponierechnung, die eine Gewinnausschüttung von 914 000 Franken an die beteiligten Gemeinden erlaubt. Die Bilanz weist zudem Rücklagen für die Endabdeckung, für Investitionen und für Zwischenfinanzierungen von rund 14 Millionen Franken aus und der Fonds für die Stilllegung verfügt über ein Vermögen von 11,2 Millionen Franken.

Deponieerweiterung wird projektiert
Da die heutige Deponie in zwei Jahren, also bis Ende 2021 aufgefüllt sein wird, plant der Vorstand eine Erweiterung. Hierfür rechnet man über die nächsten vierzig Jahre verteilt mit einem Investitionsvolumen von rund 70 Millionen Franken. Im Vorfeld sind umfangreiche geologische Untersuchungen unumgänglich. Dafür bewilligte die Versammlung einen Kredit von 110 000 Franken. Nötig ist zudem eine Anpassung des Deponieperimeters. Für die dadurch erforderliche Zonenplanänderung wurde ein Kredit von 265 000 Franken gesprochen. Suter rechnet damit, dass der Projektierungskredit für die Erweiterung 2020 der Versammlung vorgelegt werden kann und dass die erweiterte Deponie 2025 eröffnet werden könnte. Um die Lücke vom Deponieende 2021 bis zur Eröffnung 2025 überbrücken zu können, muss die heutige Deponie provisorisch überfüllt werden. Dieses Material wird dann nach der Eröffnung der erweiterten Deponie in diese überführt.


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