Verein Lichen Sclerosus erhält Aargauer Rotkreuzpreis
18.06.2019 Möhlin
Generalversammlung SRK Kanton Aargau in Möhlin
Letzten Donnerstag fand erstmalig die Generalversammlung des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) Kanton Aargau im Bata Club Haus in Möhlin statt. Dabei wurde auch der Aargauer Rotkreuzpreis 2019 verliehen – an den Verein Lichen Sclerosus, der seine Wurzeln in Rheinfelden hat.
Birke Luu
Die kantonale Generalversammlung des SRK findet jedes Jahr in einer anderen Aargauer Region statt. Dieses Jahr war das Fricktal an der Reihe. So kamen ungefähr hundert Personen – Mitglieder, Mitarbeiter, Freiwillige und Gäste – letzten Donnerstagabend ins Möhliner Bata Club Haus. Der Präsident Hans Rösch und die Geschäftsführerin Regula Kiechle bedankten sich bei der grossen Anzahl Freiwilliger für die vielen geleisteten Einsatzstunden. Im Durchschnitt sind im Aargau über 900 Freiwillige im Einsatz und leisten jährlich rund 149 000 Arbeitsstunden. Durch seine 52 000 Mitglieder ist das SRK Kanton Aargau gut in der Bevölkerung verankert. Dies betonte auch Annemarie Huber-Hotz, Präsidentin des Gesamtschweizerischen Roten Kreuzes, in ihrer Grussbotschaft. Sie nannte als künftige Herausforderungen des SRK neben den zunehmenden Katastrophen und der alternden und vereinsamenden Bevölkerung auch, «dass wir die grosse Freiwilligenbasis erhalten können». Bald neu zu dieser Freiwilligenbasis könnte auch Heinz Steiner gehören, der nach achtzehn Jahren im Vorstand nun zurücktrat und mit grossem Dank verabschiedet wurde. Im Folgenden nahmen die Stimmberechtigten alle Anträge des Vorstands ohne Gegenstimmen an, auch die Erhöhung des Mitgliederbeitrages um 10 Franken.
Den Betroffenen Mut machen
Abschliessend wurde als Rotkreuz-Dienstleistung die Tagesstätte für Betagte in Frick vorgestellt. Sie will älteren Menschen Beschäftigung wie auch Tagesstruktur geben und dabei gleichzeitig betreuende Angehörige für einige Stunden entlasten. Als Höhepunkt jeder Generalversammlung wird seit Jahren der mit 10 000 Franken dotierte Aargauer Rotkreuzpreis verliehen. Er geht jeweils an eine Einzelperson oder einen Verein, welche(r) sich besonders engagiert, viel Freiwilligenarbeit leistet und die Werte des SRK vertritt – dieses Jahr ist dies der Rheinfelder Verein Lichen Sclerosus (LS). Seit 2013 leistet er Aufklärungsarbeit zur Erkennung und Behandlung von LS, will den Betroffenen Mut machen, denn LS ist eine weit verbreitete, aber kaum bekannte und stark tabuisierte Hauterkrankung des äusseren Genitalbereichs. Vorstandsmitglied Bettina Fischer, die den Preis entgegennahm, freute sich über die Offenheit des SRK für dieses Thema und hielt eine genauso aufklärende wie auch bewegende Dankesrede. «Wir haben seit 2013 schon einiges bewegt, zählen bis zu zehn neue Mitglieder pro Tag und haben eine stark frequentierte Homepage, aber alle hier im Saal will ich dazu aufrufen, bei der lokalen Aufklärung mitzuhelfen.» Extrem wichtig sei für ihren Verein die Öffentlichkeitsarbeit und daher «ist es wunderbar, dass mit diesem Preis unsere Arbeit geschätzt und hoffentlich auch noch bekannter wird».