Der VAOF geht in die Offensive

  21.06.2019 Frick

Umfassende Dienstleistungen für alte Menschen im Fricktal

Der Verein für Altersbetreuung im Oberen Fricktal (VAOF) engagiert sich neu für das Betreute Wohnen in den Gemeinden.

Dieter Deiss

Vor ziemlich genau 50 Jahren wurde der VAOF gegründet. Damals hiess er freilich noch Altersheimverein. Seine einzige Aufgabe bestand im Bau und Betrieb eines Altersheims, zunächst in Frick und zehn Jahre später in Laufenburg. Heute verfügt der Verein in den beiden Alterszentren über 211 Pflegebetten (inkl. Demenzabteilungen) und über total 85 Alterswohnungen in Frick und Laufenburg. Obwohl die Führung der Alterszentren zur eigentlichen Kernkompetenz des VAOF gehört, ist ihm das Betreute Wohnen in den Gemeinden ein grosses Anliegen.

Integrierte Versorgung
Anlässlich der Vereinsversammlung informierte VAOF-Geschäftsführer André Rotzetter über ein entsprechendes Pilotprojekt im Einzugsgebiet der Spitex Regio Frick. Teilnehmen werden die Gemeinden Frick, Gipf-Oberfrick, Oeschgen, Oberhof, Wölflinswil und eventuell das solothurnische Kienberg. In Zusammenarbeit mit Pro Senectute, Spitex Regio Frick und den betroffenen Gemeinden erarbeitete man jetzt ein Projekt, das letztlich zu einem in der Praxis tauglichen Konzept führen soll. Ziel ist eine integrierte Versorgung in speziellen Situationen der Altersbetreuung, etwa nach dem Motto «Alles aus einer Hand».

Drei Betreuungsstufen sind geplant: Stufe 1: Sicherheit mit dem technischen Sicherheitssystem des VAOF und einem Security-Team der Spitex. Stufe 2 beinhaltet Zusatzleistungen der einzelnen Organisationen und Stufe 3 ist das sogenannte Case Management. Dieses gelangt dann zur Anwendung, wenn beispielsweise ein Teilnehmer seine Post nicht mehr erledigt, keine Rechnungen mehr bezahlt und ähnliches. Der Pilotversuch dauert drei Jahre und soll bei einem erfolgreichen Ausgang auf sämtliche Gemeinden im Vereinsgebiet ausgeweitet werden.

Zielsetzungen des Vorstandes
Der Vorstand befasste sich in den letzten Monaten auch ganz generell mit der strategischen Ausrichtung des Vereins. Er setzte sich dazu vier Hauptzielsetzungen. «Das Sicherstellen eines Basisangebots von stationären Pflegeplätzen für die Mitgliedergemeinden gehört zu den Kernaufgaben des VAOF», erläuterte Vorstandsmitglied Ursula Stocker. Wichtig sei eine laufende Anpassung an die Entwicklung «Zu diesem Zweck sind wir auch in Kontakt mit anderen Anbietern im Fricktal», betonte sie. Für Vorstandsmitglied Regula Weber gilt der Grundsatz «Ambulant vor stationär.» Ein gutes ambulantes Angebot ermögliche den älteren Menschen länger zu Hause zu bleiben. «Wir unterstützen deshalb die Gemeinden in diesen Bestrebungen.» Gemäss Vorstandsmitglied Eva Schütz ist und bleibt der VAOF ein attraktiver Arbeitgeber. «Um unsere Arbeit sicherzustellen braucht es Menschen. Unsere Mitarbeitenden sind denn auch unser wichtigstes Kapital.» Als vierten Strategiepunkt erwähnte VAOF-Präsident Werner Müller die Ressortbildung im Vorstand. «Damit ist gewährleistet, dass das Gremium von einem breiten Wissen profitieren kann.»

Keine hohen Wellen warfen die geschäftlichen Traktanden. So wies Präsident Werner Müller in Ergänzung zum Jahresbericht auf die verschiedenen personellen Wechsel des abgelaufenen Jahres hin. Zudem gab er seiner Freude Ausdruck über den baldigen Abschluss der Sanierungsarbeiten im Alterszentrum «Bruggbach».

Bald wieder schwarze Zahlen
Geschäftsführer André Rotzetter berichtete über den Jahresabschluss, der insbesondere dank der Mitte letzten Jahres erfolgten Tariferhöhung «nur» mit einem Minus von rund 222 000 Franken abschloss. Rotzetter zeigte sich aber zuversichtlich, dass der Abschluss 2019 wieder schwarze Zahlen aufweisen werde. Jeannette Zumsteg, stellvertretende Geschäftsführerin berichtete über die erfolgreiche Vermietung der Alterswohnungen in Laufenburg. Jutta van Dick, Stellvertreterin des Zentrumsleiters «Klostermatte» orientierte über die Ausbildung eines Teils des Personals in Palliative Care, also der Behandlung von kranken Menschen in der letzten Lebensphase. Die Fricker Zentrumsleiterin Jacqueline Mathys informierte über die Digitalisierung im Qualitätsmanagement und letztlich berichtete André Rotzetter über einen Bundesgerichtsentscheid zum Normstundenansatz für die Pflege, der für die Gemeinden wenig erfreuliche Konsequenzen haben könnte.

Das Alterszentrum «Bruggbach» feiert am kommenden Samstag ab 11.30 Uhr seinen 40. Geburtstag.


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