«Klein, aber fein»
29.06.2019 EikenNeun Jahre nach dem letzten Treffen in der Schweiz treffen sich vom 5. bis 8. Juli wiederum Gäste aus den vier Eichen-Dörfern Eicken-Bruche (Deutschland), Eke (Belgien) und Eecke (Frankreich) in Eiken. Eine Tradition, welche ihren Ursprung im Jahr 1965 hat, wird damit weitergeführt und wiederbelebt.
Daniela Leimgruber
«Ich freue mich auf den Moment, wenn die beiden Cars mit rund 110 Gästen aus Deutschland, Frankreich und Belgien in Eiken vorfahren und wir unsere Bekannten wiedersehen», erzählt OK-Präsident Daniel Saridis gegenüber der NFZ gleich zu Beginn des Gesprächs. Die Begeisterung für diese Verbindung über die Landesgrenzen hinweg, habe ihn vor Jahren gepackt. Das Ziel des sechsköpfigen Organisationskomitees sei es demnach auch, den Schweizer Dorfnachwuchs mit der diesjährigen Durchführung des Treffens in Eiken wieder mit diesem «Virus» zu infizieren.
Ein Fest für alle
Ziel des OKs ist es zudem ebenfalls, dass das Vier-Dörfer-Treffen insbesondere auch für die Eiker Bevölkerung zu einem Fest wird. «Die Dorfbevölkerung aus Eiken soll nicht nur ‹chrampfe›, sondern das Fest auch geniessen können», das ist Saridis ein grosses Anliegen. Im Jahr 2010 fand im Rahmen der 850-Jahr-Feier das letzte Vier-Dörfer-Treffen in der Schweiz statt. Laut Daniel Saridis war dies damals «eine richtig grosse Kiste mit tausenden von Besuchern». Dies habe zuerst viele davon abgeschreckt, diesen grossen Aufwand nochmals auf sich zu nehmen. Doch das OK scheint mit einem veränderten Konzept und dem Motto «Klein aber fein», die Dorfvereine überzeugt zu haben. So helfen über ein Dutzend Vereine aus dem Dorf mit, das Treffen auf die Beine zu stellen. Auch etliche Privatpersonen, welche als Gastgeber fungieren, tragen ihren Anteil zum Gelingen des Festes bei. «Rund 75 Prozent der Gäste können wir bei Privatleuten unterbringen. Ein paar wenige junge Leute werden in der Zivilschutzunterkunft schlafen», berichtet Saridis.
Offizielle Zeremonie als Überraschung
Im November letzten Jahres reiste eine Delegation des diesjährigen Organisationskomitees zu den Gästen nach Frankreich, Deutschland und Belgien und lud die Delegationen traditionellerweise persönlich zum diesjährigen Treffen in Eiken ein. Für die offizielle Vier-Dörfer-Treffen-Zeremonie haben sich die Organisatoren eine besondere Zeremonie ausgedacht: Am Sonntagabend wird es eine Art Fackelmarsch durch Eiken geben und eine offizielle Flagge soll dem nächsten Organisator übergeben werden. «Ähnlich wie die Olympische Flagge, soll diese Eichen-Flagge das nächste Dorf in die Pflicht nehmen das nächste Treffen zu organisieren und an die Wichtigkeit dieser Verbindung erinnern», erklärt Saridis. Diese Zeremonie ist den Besuchern bisher unbekannt und bildet für Saridis daher ein weiteres Highlight des Treffens. Die Verbindung zum olympischen Gedanken des gemeinsamen, friedlichen Miteinanders ist überhaupt nicht weit hergeholt. Schliesslich initiierte Gerhard Granz das Vier-Dörfer-Treffen nach den Wirren des zweiten Weltkrieges auch dem Frieden über die Landesgrenzen hinweg zu Ehren. An seinem Leitgedanken «Durch Freundschaft zum Frieden in allen Ländern mit allen Menschen, die guten Willens sind!» orientiert sich das Treffen noch heute.