«Narro chridewiis, häsch d’Chappe volle Lüüs!»

  07.03.2019 Laufenburg

Das Narrolaufen in Laufenburg fand grossen Anklang

Orangen, Würste und Wecken gab es am traditionellen Narrolaufen in Laufenburg. Je lauter die Verse vorgetragen wurden, desto grosszügiger wurden die Kinder von den Narren beschenkt.

Mirjam Held

Das traditionelle Narrolaufen in Laufenburg lockte zahlreiche Besucher an. René Leuenberger, Zunftmeister der Narro-Alt-Fischerzunft 1386, ist sehr zufrieden: «Es war eine super Fasnacht. Das Beste an unserer Fasnacht ist der tolle Zuspruch der Bevölkerung.»

100 Kilogramm Orangen, 1200 Wecken und 1200 Würste verteilten die Narronen der tobenden Menge. «Fahr uf, fahr abe, fahr Laufeburg zue, wie Tanze die Narre, wie chläppre d’ Schue.» «Das goht no lütter!» Immer wieder forderten die Narren die Menge auf, noch lauter zu rufen.

Orangen, Würste und Wecken flogen durch die Luft. Hände reckten sich nach oben, um etwas zu fangen. Viele bückten sich, um die begehrten Gaben zu ergattern. Die Stimmung konnte nicht besser sein. Langsam zog der Umzug durch das Städtli. Der rhythmische Sprechgesang hallte in den schmalen Gassen wider.

Alte Tradition
Die gesamte Zeit liefen die Narronen rückwärts und sagten ihre Verse auf. In grossen, weissen Stoffbeuteln trugen sie ihre Leckereien durch die Gassen Laufenburgs. Dieser Brauch geht bis ins Mittelalter zurück. Den Ursprung findet man in der Unterstützung von Waisen und Witwen von verunfallten Fischern und Flössern. Auch heute beschenken die Narronen nicht nur das Fasnachtsvolk, sondern statten auch dem Altersheim noch einen Besuch ab.

Das Fasnachtsende
Mit diesem Brauch wird den Kindern das Fasnachtsende noch etwas versüsst. Die mitgebrachten Säcke, Körbe und Taschen der Kinder füllten sich schnell mit den beliebten Waren. Zum Schluss machten sich die «kleinen Narren» noch einen Spass daraus, aus einem offenen Fenster eine Wurst an einen Angelhaken zu binden und damit die Fasnachtsbesucher noch etwas zu narren. Erst war die Schnur noch relativ lang. Schnell wurde sie immer kürzer gemacht und die Wurst somit unerreichbar für die Besucher.

René Leuenberger rief: «Der Narrenlauf 2019 ist zu Ende! Danke, dass ihr da wart.»

Am Aschermittwoch endete die Fasnacht in Laufenburg mit der Verbannung des «Bööggs». Dann wurde es wieder ruhiger in den schmalen Gassen des Städtchens am Rhein. Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heisst «Narri! Narro!»


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