Freie Sicht auf den Schwertlisturm

  01.02.2019 Laufenburg

Der Schwertlisturm in Laufenburg fristete bisher ein etwas verstecktes Dasein. Im Zuge der Innerortssanierung der Kantonsstrasse wurde ein Gebäude vor dem denkmalgeschützten Turm abgerissen.

Susanne Hörth

Mit der Innerortssanierung der Winterthurerstrasse durch Laufenburg ist in diesem Monat begonnen worden. Bereits vor Baubeginn hat der Kanton eine ältere Liegenschaft vor dem Schwertlisturm erworben und abgerissen. «Der Schwertlisturm steht unter Denkmalschutz, mit dem Abriss des Gebäudes davor bekommt er nun mehr Beachtung», erklärt Andreas Drohomirecki, Projektleiter der Innerortssanierung der K130.

Das durch den Hausabriss freigewordene Gelände braucht es nicht für den Strassenbau. «Wir bleiben im bestehenden Strassenperimeter», erklärt dazu der Projektleiter. «Wir werden das Grundstück aber in die Gestaltung des Strassenbildes einbeziehen. Geplant sind eine Grünfläche mit Sitzbänken und Bäume vor dem Turm.» Auf der Turmseite Richtung Hinterer Wasen sollen fünf öffentliche Parkplätze entstehen. Besondere Vorkommnisse oder Entdeckungen habe es bei den Abriss- und Aushubarbeiten – eng begleitet auch vom Denkmalschutz des Kantons Aargau – nicht gegeben. «Wir würdigen mit der freien Sicht auf den Schwertlisturm auch ein Kulturgut der Stadt», betont Andreas Drohomirecki. «Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung zum Rückbau des Gebäudes sind durchwegs positiv. Einige haben erst jetzt bemerkt, dass sich da noch ein Turm befindet», macht auch der Laufenburger Stadtrat Christian Rüede deutlich, wie sehr der offene Blick auf ein Stück Baugeschichte der Stadt begrüsst wird.

Der Schwertlisturm und seine Geschichte
Laut Online-Inventar der Kantonsarchäologie Aargau wurde der Wehrturm entweder im 13./14. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Ummauerung der Wasenvorstadt um 1270 oder aber im Zuge von Umbauten/Reparaturen der Mauer im 14. Jahrhundert gebaut. Nicht ganz klar ist, ob schon von Beginn an als sechsstöckiger Bau oder mit späterer Aufstockung ab dem 4. Obergeschoss.

Wie der unweit entfernte Wasenturm wurde auch der Schwertlisturm lange Jahre als Gefängnis genutzt. Manch Insasse verlor am Ende seiner Haft auch seinen Kopf. Letzter Häftling, der geköpft wurde, war der Mettauer Johann Gränacher. Die Geschichte dieses Mannes haben die Spielleute Hottwil und der Theaterverein Gansingen gemeinsam im Jahre 2008 als Freilichttheater «De Pächbueb» aufgeführt. Die kopflose Figur, welche einst auf dem Turmdach stand, signalisierte auch die Härte, mit der man in Laufenburg mit Straftätern umging. Heute schmückt ein Schwertträger mit Kopf die oberste Spitze des Turmes.


Ampelanlage und nur noch ein Abbieger in die Altstadt

Veränderungen im Zuge der Laufenburger Strassensanierung

Mit der Sanierung der Innerortsstrecke durch Laufenburg ist begonnen worden. Angesprochen auf wesentliche Veränderung nach Fertigstellung der Innerortsstrecke, erklärt Projektleiter Andreas Drohomirecki: «Bei der Abbiegung Richtung Kaisten wird es eine Lichtsignalanlage geben». Nach dem Schwertlisturm und vor dem Burgmattparkplatz konnte bisher auf kurzer Strecke gleich an zwei Orten in die Altstadt abgebogen werden. Das wird künftig nicht mehr so sein. Eine neue, rechtwinklige Einmündung zwischen den beiden bisherigen Abbiegern wird entstehen.

Zum Stand der Bauarbeiten führt der Laufenburger Stadtrat Christian Rüede aus: «Aktuell wird auf der Burgmattstrasse gearbeitet, wo die Werkleitungen verlegt werden und seit Dienstag ist die Baustelle auf Höhe Feuerwehrmagazin/Bauamt in Betrieb. Dort befindet sich jetzt auch das Lichtsignal.»

Inmitten der laufenden Bauarbeiten befindet sich auch der Platz der Narrenmutter. Wie am Montagabend anlässlich der Pressekonferenz zur kommenden Fasnacht bekannt gegeben wurde, wird sie trotzdem aufgestellt. Und das nur wenig entfernt von ihrem angestammten Platz. (sh)


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