Er ist nicht zu stoppen: Mit seinen erst fünfzehn Jahren holt sich Jérôme Kym den Schweizermeistertitel in der höchsten Juniorenklasse. Er war der jüngste Teilnehmer im Feld.

Im letzten Jahr konnte sich Jérôme Kym gleich doppelt freuen. Er gewann zwei Goldmedaillen an den Junioren-Schweizermeisterschaften: einmal im Sommer und einmal im Winter. Nun hat er am Wochenende in Luzern noch einen draufgesetzt: Obwohl Kym in die nächstältere Kategorie gewechselt hatte, war das erfolgreiche Nachwuchstalent erneut nicht zu stoppen.

Kym, der mit seinen 15 Jahren der jüngste Teilnehmer in der U18-Kategorie war, startete souverän ins Turnier. Nach einem problemlosen Auftaktsieg wurde er im Viertelfinal von Ilias Zimmermann hart gefordert. «Da musste ich mich richtig durchbeissen», sagt Kym, der mit 7:5, 6:7, 6:3 gewann. Eine klare Sache waren dagegen seine weiteren Auftritte. Vor allem seine Leistung im Halbfinal gegen Überraschungsmann Maurus Malgiaritta war beeindruckend. Gleich mit 6:2, 6:1 setzte sich Kym durch und qualifizierte sich damit fürs Endspiel.

Erster Titel in der Junioren-Königsklasse
Dort traf er auf seinen besten Kollegen und Trainingspartner Leandro Riedi. Dieser bestritt in Luzern sein erstes Turnier nach einer zehnwöchigen Verletzungspause (Knie) und spielte dabei schon wieder überraschend stark. Im Final war es jedoch Kym, der das Spieldiktat an sich reissen konnte. 6:3 gewann er den ersten Satz und realisierte auch im zweiten Durchgang ein frühes Break. Das war der Zeitpunkt, als Riedi das Match aufgeben musste. Das lädierte Knie machte sich wieder bemerkbar. «So zu gewinnen, ist nicht schön und vor allem ist es bitter für Leandro», so Kym, der sich seinen insgesamt sechsten Schweizer Meistertitel bei den Junioren sichern konnte – den ersten in der U18-Kategorie. «Dass ich das geschafft habe, freut mich schon sehr», meinte er. Bei den Frauen der Kategorie U18 ging ebenfalls eine Medaille in den Aargau: Sophie Lüscher (Seengen) gewann Bronze. (mgt)

Und so gratulierten die Kollegen…

Dass der junge Mann nicht nur mit dem Racket umgehen kann, sondern auch mit Trommelschlegeln ist hinlänglich bekannt. Jérôme Kym ist Juniorenschweizermeister bei den Tambouren und Festsieger am Zentralschweizerischen Jungtambourenund Pfeiferfest 2018. Nun aber kam es zur Terminkollision. Während seine Kollegen von den Ryburger Tambouren am Preistrommeln in Liestal im Einsatz standen (vgl. Seite 6) und abräumten, stand Kym also mit dem Tennisschläger im Einsatz – und räumte ab. Die Tambouren-Kollegen liessen es sich nicht nehmen, ihrem Kollegen schon bald nach dessen Grosserfolg via Facebook zu gratulieren. Und was sehen wir dabei: Niemand Geringeres als die fünffache Grand-Slam-Siegerin Martina Hingis überreichte dem Möhliner Sportler die Medaille. (rw)
Foto: Screenshot Facebook