Eine Gedächtnislücke und andere Widrigkeiten

  29.01.2019 Zeiningen

Der Theaterverein Zeiningen blickt auf eine gelungene Premiere zurück

Der Schwank «d’Gedächtnislucke» feierte letzten Samstag Premiere. Vor fast ausverkauftem Haus brillierte das Ensemble des Theatervereins Zeiningen mit dem turbulenten und äusserst unterhaltsamen Stück aus der Feder von Bernd Gombold.

Viviane Dousse

Ein Schwank steht für einen «lustigen Einfall», eine volksnahe Erzählung oder ein Theaterstück. Volksnah trifft die Bezeichnung des gezeigten Schwanks zu über 90 Prozent. Nicht nur, dass der Gemeindeammann Franz Matter, gespielt von Andy Kägi, sich tagtäglich mit Nonsens durch den beruflichen Alltag quälen muss, um seine Bürgerinnen und Bürger zufrieden zu stellen, nein, er muss auch den Rollen des Chefs, des Volks-Freundes und des Ehemannes gerecht werden. Keine leichte Aufgabe. So braucht er auch en masse verschiedene bunte Helferlein (Pillen), die ihn zwar mehr schlecht als recht durch den Tag bringen, aber ohne die er ganz verloren wäre. Wenn nicht Ehefrau Helen Matter (Luzia Schlienger) gerade sein Bankkonto plündert, steht frühmorgens das äusserst unzufriedene Ehepaar von Stetten (Michaela Senger, Josef Schlienger) auf der Gemeindebüro Matte. Die Kirchenglocken seien zu laut, der krähende Hahn Max eine Dorfplage und dem Musikverein müssten die Instrumente weggenommen werden, fordert das Ehepaar von Stetten. Darüber hinaus füttert sein Bürogehilfe Sepp Steiner (Beat Senger) die «Dorfzeitung» Emma Wunderlich (Renate Erni) mit haarsträubenden Gerüchten, welche sie in ihrem Tante-Emma-Laden sofort verlässlich verbreitet, und dies nur, um wieder ein Feuerwässerchen bei ihr zu schnorren.

Das Publikum
Das Premiere Publikum amüsierte sich köstlich. So mancher konnte sich identifizieren mit den alltäglichen Widrigkeiten, die das Leben manchmal so mit sich bringt.

Der Theaterverein Zeiningen
«Die grösste Herausforderung ist nicht das Stück einzustudieren, sondern dass genügend Spielerinnen und Spieler mit an Bord sind», so ein Ensemble-Mitglied. Deshalb freut sich der Verein über neue Mitglieder aus Zeiningen und Umgebung, damit auch nächstes Jahr der grösste kulturelle Anlass in Zeiningen gesichert ist. «So viel sei schon mal verraten. Es wird wieder etwas Lustiges, dass wir inszenieren werden», so Vereinspräsidentin Rita Freiermuth-Greco.

Regisseur Dieter Schlachter
Dieter Schlachter hatte ein paar Wochen vor der Premiere einen Albtraum, in dem ein kleines Mädchen im gefüllten Theater Saal in Zeiningen zu seiner Mutter sagte: «Mami, du hast doch gesagt, es sei lustig?» Dies hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Im Gegenteil. Er ist sehr zufrieden mit dem Stück, dem Ensemble und wie es beim Publikum angekommen ist. «Eine gelungene Inszenierung braucht Mut zum Risiko und verhält sich ähnlich wie ein Mischpult. Es muss gut abgemischt sein, damit alles funktioniert», so Schlachter.

Es hat noch vereinzelt Plätze frei. Weitere Aufführungsdaten: 2., 3., 8., 9. Februar 2019. Details unter: www.theatervereinzeiningen.ch


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