König, Kürbis und Kamel

  20.12.2018 Wegenstetten

Grosses Weihnachtsspektakel der Sekundarschule Wegenstetten

Während draussen die ersten Schneeflocken des Winters tanzten, marschierten am vergangenen Donnerstag- und Freitagabend zwei kräftige römische Legionäre mit militärischem Schneid in die jeweils gut gefüllte Wegenstetter Kirche ein. Ihnen folgte in einem eindrücklichen Aufmarsch und zu den Trommelwirbeln des einen Legionärs eine grosse Schar, einige in prächtigen Gewändern, der Grossteil aber in der Alltagsuniform des 21. Jahrhunderts. Es waren dies die rund 120 Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Wegenstetten, die «D’ Legände vom vierte König» aufführten, ein aufwändiges Weihnachtsspiel, wie es alle drei Jahre Tradition ist. Bevor sie aber richtig loslegen konnten, führte der eine König, Melchior, sein Kamel, das in der Tat vier Beine hatte, in die Kirche und auf die Bühne, was bereits für einen ersten, heiteren Höhepunkt sorgte.

Melchior sattelte also sein Kamel, um mit den befreundeten Majestäten Kaspar und Balthasar auf eine Reise mit einem unbestimmten Ziel zu gehen. Man wolle einem Stern folgen, hiess es lediglich. Unterwegs trafen sie auf einen herrlich protzigen Herodes und auf einen etwas weltfremd scheinenden jungen Mann. Dieser war ebenfalls von adliger Herkunft und hatte ein grosses Vermögen dabei: der vierte König, überzeugend gespielt von Julien Mahrer am einen Abend und von Noah Moser am anderen. Währenddem die drei bekannten Könige sich beeilten, den neuen König zu finden, liess sich der vierte König immer wieder vom Leid der Menschen um ihn her berühren und half ihnen, bis er am Schluss ohne jegliches Vermögen, ohne Krone und Mantel, auf einer römischen Galeere landete, wo er dem sicheren Tod ins Auge blickte. Am Ende seines Lebens kam er aber frei und stand nun vor dem gekreuzigten Jesus, den er vor 30 Jahren quasi verpasst hatte und der ebenfalls, wie der vierte König, ein ganz anderer König gewesen war. Von ihm fühlte er sich in seinen Taten bestätigt.

Sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten
Die Szenen wurden von eingängigen Liedern umrahmt und kommentiert, präzise und engagiert gesungen vom «Elite-Chor», manchmal auch von der ganzen Schülerschar. Sekundarlehrer und Projektleiter Christian Lang betonte in einer kurzen Ansprache am Schluss, wie dieses Grossprojekt, entstanden in einer Projektwoche im November, nur durch gute Zusammenarbeit aller Beteiligter, Schüler und Lehrer, zustande kommen konnte. Er erwähnte auch jene Projektgruppen, die vor allem hinter der Bühne gearbeitet hatten, die Gruppen «Programm und Werbung» und «Bühnenbau», welche als perfekt abgestimmtes Team die Szenerie durch ihre selbst gebauten Requisiten jeweils in Windeseile veränderte. Christian Lang sagte auch, wie schnell und unkompliziert man in diesem Jahr Freiwillige gefunden habe, die sich bereit erklärten, eine Rolle, eine Hauptrolle oder ein Gesangssolo zu übernehmen oder in der spontan entstandenen Instrumentalgruppe mitzuspielen. Alle erfüllten diese speziellen Herausforderungen mit Bravour. Zu den Live-Klängen der Instrumentalgruppe zogen die Darsteller danach unter kräftigem Applaus aus der Kirche aus.

Weit kam man als Besucher aber nicht, denn auf dem Pausenplatz wartete bereits die Projektgruppe «Adventsmarkt» mit echten Verkaufstalenten auf, die Bastelarbeiten, Gebäck, Würste und Getränke unter die Leute brachten. Dass Kamele auch Suppe kochen können, kommt ebenfalls nicht allerorts vor, in Wegenstetten aber schon, und so konnten die Besucher sich bei einer warmen Kürbissuppe wieder aufwärmen und sich noch etwas unterhalten. (mgt)


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