Wehrmänner-Entlassung in Stein

Oberst Rolf Stäuble verabschiedete am Dienstagnachmittag im Sportcenter Bustelbach 304 Personen aus der Militärdienstpflicht. Als Abschiedsgeschenk gab es ein Schweizer Militärsackmesser «mit Korkenzieher».

Susanne Hörth

Wo sonst Leute mit Tennisschlägern und sonstigem Sportgerät unterwegs sind, waren am Dienstagnachmittag viele Männer und ein paar wenige Frauen mit geschulterten Gewehren und Taschen schleppend anzutreffen. Der Kanton Aargau hatte zur Wehrmänner-Entlassung in das Sportcenter Bustelbach in Stein geladen. Hansjörg Bähler, Chef Persönliche Ausrüstung beim Bund, zeigte auf die verschiedenen Posten. «Hier, am ersten Posten werden die Waffen entladen», erklärte er. An weiteren Tischen wurden die Personalien geprüft, Dienstbüchlein abgestempelt, Material zurückgegeben. Eine grosse Schlange stand bei jener Station an, bei der die Waffen abgegeben wurden. Dafür nur ein kleines Grüppchen bei denen, die ihre Gewehre behalten möchten. «Rund 90 Prozent geben bei der Entlassung aus der Militärdienstpflicht ihre Waffen ab. Nur 10 Prozent wollen sie behalten», so Hansjörg Bähler.

Bevor die Soldaten, Unteroffiziere und höheren Unteroffiziere und Durchdiener – am Dienstag waren es insgesamt 304 Personen – die Halle in Stein verliessen, wurden sie von Oberst und Kreiskommandant Rolf Stäuble verabschiedet. «Ihr habt das von A bis Z durchgezogen. Dafür gebührt Euch einen grossen Dank.» Oberst Stäuble dankte den Militärpflicht-Entlassenen zudem für ihren Einsatz für die Schweiz, für die Bevölkerung. Mit einem Handschlag, einem Schweizer Militärsackmesser «mit Korkenzieher» und einer Packung der bestbekannten Schweizer Militärkekse, entliess Rolf Stäuble die Leute aus der Armee. «Ein bisschen schade ist es schon. Es geht wieder ein Kapitel zu Ende», bedauerte ein junger Mann. Ein anderer war glücklich, dass zuhause jetzt nicht mehr so viel Militärzeugs rumsteht. «Ich fand die Zeit bei der Armee gut», so nochmals ein anderer.

Per Ende 2018 werden im Kanton Aargau 1388 Soldaten, Unteroffiziere und höhere Unteroffiziere sowie 791 Durchdiener aus dem Militär entlassen und abgerüstet.