Über 800 Stunden mehr im Einsatz

  23.10.2018 Frick

Informative Schlussübung der Stützpunktfeuerwehr Frick:

Trotz des bisher ausserordentlich intensiven Jahres präsentierte sich die Stützpunktfeuerwehr Frick mit einer anspruchsvollen und informativen Einsatzübung für die Pioniere und Oelwehr an der Endprobe in Gipf-Oberfrick.

Paul Roppel

«Für dieses Jahr ist der heutige Tag eigentlich symptomatisch, wurden wir doch diesen Morgen schon zweimal aufgeboten», rekapitulierte Andreas Fahrni, Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Frick, ein ausserordentlich einsatzgeprägtes Jahr gegenüber der NFZ. In den ersten 10 Monaten verzeichnete die Formation über 800 Einsatzstunden mehr als im Durchschnitt der letzten vier Jahre. Die 122 Feuerwehrleute zählende Formation registrierte bis jetzt rund 2700 Einsatzstunden, worunter die Grossbrände von Laufenburg, Bözberg und Herznach ihren Tribut forderten. Doppelt so viele Fälle für die Brand- und Wasserwehr als üblich wurden ausgewiesen. Dazu übten die 31 Frauen und 91 Männer bislang während rund 5400 Stunden. 17 Neulinge wurden ins Metier eingeführt. «Dies bei einem Probenbesuch von 86 Prozent», betonte Fahrni stolz. Diese Disziplin unterstütze die Motivation der Organisatoren.

Endprobe zum Karriereabschluss
So war auch Roland Simmen höchst motiviert, letztmals eine spektakuläre Einsatzübung für die Schlussprobe zu inszenieren. «Es ist Usus, dass ein abtretender Offizier die Endprobe arrangiert», informierte Fahrni über die Lautsprecheranlage die grosse Zuschauerkulisse am Samstagnachmittag bei der Brücke über den Bruggbach in Gipf-Oberfrick bei herrlichem Herbstwetter. Was der abtretende Chemiewehrspezialist mit seinen sechs Übungsgehilfen inszeniert hatte, war spektakulär und informativ, moderiert von Fahrni. «Wir setzen Schwerpunkte mit der Verletztenbergung bei einem Verkehrsunfall und mit der Erstellung von Bachsperren», erklärte Simmen. Gemäss Regiebuch fuhr ein Auto in einen Lastwagen, der es an eine Hauswand presste und darin zwei Personen einklemmte. Durch den abrupten Stopp stiess ein Traktorfahrer auf der Bruggbachbrücke ein Loch in den Tankanhänger, woraus Diesel tropfte. Der Bauer erlitt einen Schock und der LKW-Fahrer einen Beinbruch.

Brücke wurde zum Nadelöhr
Durch das Malheur wurde die Brücke zum Nadelöhr für die Einsatzkräfte, konnte aber nicht abgesperrt werden. Denn die Zuschauer sollten das Geschehen aus der Nähe verfolgen können. Es wurden Auffangbecken und Planen ausgelegt, sowie das Leck provisorisch abgedichtet und die Havariestelle mit einem Dreifachbrandschutz gesichert. Die Zuschauer erlebten wie im Bruggbach, der wegen der Trockenheit extrem wenig Wasser führte, zwei Typen von Ölsperren eingerichtet wurden. Dabei fand die Sicherung der Feuerwehrleute besondere Aufmerksamkeit. Parallel machte sich die Pioniergruppe an die Arbeit und zerschnitt fachmännisch den Dachaufbau des Autos, um die eingeklemmten Figuranten zu bergen. Besonders interessant war die Rettung des LKW-Fahrers, der über ein spezielles Podest auf kleinstem Raum und auf einer Barre aus seiner hohen Kabine zum Zelt der Feuerwehrsanität abtransportiert wurde. Nach einer Stunde waren für den Einsatzleiter Roger Weber die gestellten Übungsbestimmungen erfüllt.

Nach dem traditionellen Marsch in Begleitung der Musikgesellschaft wurden beim Abschlussessen die Beförderungen und Verabschiedungen vorgenommen. Befördert wurden Marco Schwarz zum Korporal, Katrin Mettler zum Wachmeister, Florian Peter zum Fourier und Dominik Schmid zum Leutnant.


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