«Ich will unbedingt gewinnen»
15.09.2018 Laufenburg, SulzMassimo Gannuscio ist Halbfinalist des Songcontests «My Coke Music Soundcheck»
Schon als Primarschüler interessierte er sich für Rap Musik. Heute schreibt Massimo Gannuscio aus Sulz selber Songs und ist einer von zwölf Halbfinalisten des Newcomer Songcontests «My Coke Music Soundcheck».
Janine Tschopp
«Als ich drei Jahre alt war, schenkte mir meine Grossmutter ein Elektro-Schlagzeug», erinnert sich Massimo Gannuscio. Der Sulzer war schon als Bub angefressen von Takt und Rhythmus. Als Siebenjähriger verfolgte er bereits das Geschehen in der Rap-Musikszene. Ein Jahr später begann er Schlagzeug-Unterricht zu nehmen. «Ich habe nie gerne nach Noten gespielt. Am liebsten hörte ich Lieder am Radio und begleitete diese mit meinem Schlagzeug. Mein Schlagzeug-Lehrer war aber der Meinung, dass ich zuerst lernen musste, die Stücke ab Noten zu spielen.»
«Dreisprachig» aufgewachsen
Warum war es gerade der Rap-Musikstil, welcher es Massimo Gannuscio angetan hat? Er habe einfach immer gerne gerappt. Zudem sei es vielleicht ein Vorteil, dass er «dreisprachig» aufgewachsen sei: «Italienisch, schweizerdeutsch und hochdeutsch», unterscheidet er. Hochdeutsch, weil sein Vater in Deutschland aufgewachsen sei und mit den Kindern später in der Schriftsprache kommunizierte. Für die Rap-Musik sei es ein grosser Vorteil, wenn man die hochdeutsche Sprache gut beherrsche, ist Gannuscio überzeugt.
Vor vier Jahren begann der Rapper eigene Lieder zu schreiben. Noch in diesem Jahr möchte er eine EP (Tonträger zwischen Single und Album) mit dem Titel «Zurück am Schreibtisch» herausgeben.
In ganz allen Punkten kann sich der 21-Jährige nicht mit seiner Lieblings-Musikstilrichtung, dem Rap, identifizieren. «Ich verwende keine asozialen Texte.» Er wolle in seiner Musik weder vulgäre, noch beleidigende Aussagen kommunizieren. Sondern: «Ich möchte mit meiner Musik speziell jungen Menschen eine Message übermitteln. Mit meinen Texten will ich aussagen, dass man für einen Traum kämpfen und nicht aufgeben soll. Zudem möchte ich den Jungen klar machen, dass jeder Mensch etwas Besonderes ist.»
Dann erzählt Gannuscio vom Beschützer-Instinkt, den er schon als Teenager immer gelebt habe. Er konnte es nicht ertragen, wenn in der Schule gestritten wurde, oder wenn sich seine Kollegen gegenseitig beleidigten.
Zuerst die Ausbildung, dann die Musik
«Ich hatte einen Tunnelblick und wollte nur Musik machen», erzählt Massimo Gannuscio und fährt fort: «Meine Grossmutter sagte mir immer, dass ich mich auf die Schule konzentrieren soll. Das möchte ich den jungen Menschen mit meinen Liedern auch vermitteln. Es ist eine super Chance in der Schweiz aufzuwachsen und hier die Schulen zu besuchen.» Obwohl die Musik in seinem Kopf immer tief verankert war, hörte er auf die Ratschläge seines Umfelds: «Zuerst lernen, dann rappen.»
Nach der Primarschule besuchte er die Bezirksschule und dann die WMS (Wirtschaftsmittelschule) in Basel. Seit zwei Jahren studiert er Betriebsökonomie berufsbegleitend und bekleidet einen Nebenjob, um seine Musik zu finanzieren.
«Ich will den Bachelor-Abschluss schaffen», sagt der junge Mann. Und eines Tages, das ist sein Traum, möchte er von seiner grossen Leidenschaft, der Musik, leben können.
Halbfinalist beim Songcontest «Soundcheck»
Im August entschied sich Massimo Gannuscio, sein Künstlername ist «Lepardo», am Songcontest «My Coke Music Soundcheck» teilzunehmen. Er schickte einen Song und ein Foto ein und wurde von einer vierköpfigen Jury, der auch Rapper Stress angehört, beurteilt. Von schweizweit rund 300 Teilnehmern schafften es zwölf ins Halbfinale. «Lepardo» mit dem Song «Zurück am Schreibtisch» gehört zu den glücklichen Halbfinalisten. In einem nächsten Schritt entscheidet das Publikum via Voting auf der Homepage «Mycokemusic», welche drei der zwölf Halbfinalisten den Sprung ins Finale schaffen.
Im Finale, das am 5. Oktober im Plaza Klub in Zürich über die Bühne geht, werden die drei Finalisten wiederum durch die Fachjury beurteilt. Dem Gewinner winken 50 000 Franken zur Unterstützung seiner musikalischen Karriere. Auch wenn die Konkurrenz sehr gross sei und er grossen Respekt habe vor seinen Kontrahenten, sagt der junge Rapper: «Ich bin ein zielstrebiger Mensch, und ich will unbedingt gewinnen.»
Voten für den Fricktaler
Der Sulzer Massimo Gannuscio ist als Rapper «Lepardo» ins Halbfinale des Songcontests «My Coke Music Soundcheck» eingezogen. Bis am 21. September gibt es die Möglichkeit auf der Homepage «Mycokemusic», unter «Die 12 Halbfinalisten», eine Stimme für den Fricktaler «Lepardo» abzugeben. Die drei Musiker mit den meisten Stimmen schaffen den Einzug ins Finale vom 5. Oktober. Dort werden sie von einer vierköpfigen Fachjury, der auch Rapper Stress angehört, beurteilt. Dem Sieger winken 50 000 Franken zur Unterstützung seiner musikalischen Karriere. (jtz)