Tollkühne Fahrer in rasenden Kisten
21.08.2018 ZeihenSeifenkistenderby in Zeihen – 34 junge Fahrer meisterten die Rennstrecke
Immer am ersten Sonntag nach den Sommerferien werden in Zeihen die Seifenkisten aus den Schuppen geholt, auf Fahrsicherheit überprüft, aufpoliert und dann geht es an den Start zum Seifenkistenderby auf der Eichwaldstrasse, welches am vergangenen Sonntag zum 20. Mal ausgetragen wurde. 34 junge tollkühne Fahrer meisterten die rund 400 Meter lange Strecke mit Bravour.
Charlotte Fröse
Gestartet wurde wie immer in drei Alters-Kategorien. Ab sechs Jahren darf jeder der sich traut, in einer Seifenkiste starten. Zur Feier der 20. Austragung des Rennens konnten heuer auch Erwachsene sowie Mitglieder der Behörden starten. Es trauten sich jedoch lediglich fünf Personen gesetzteren Alters auf die Strecke, wie Heinz Birri, der langjährige Präsident vom Verein Seifenkistenderby Zeihen, mitteilte. Heinz Birri liess es sich zudem nicht nehmen, das Rennen mitzufahren. Immerhin konnte er den dritten Platz herausfahren. Wohlgemerkt in seiner selbstgebauten Seifenkiste, die schon bei den ersten Rennen nach 1998 am Start war und in der sowohl schon sein Sohn wie seine Tochter, die heute beide erwachsen sind, Platz nahmen.
Vom Virus infiziert
Birri berichtete, dass sich das Seifenkistenderby in Zeihen aus dem Wunsch einiger Eltern heraus entwickelte, für die Kinder eine Attraktion zu bieten. Das erste Rennen im Eichwald wurde 1998 von sechs Zeiher Paaren unter der Leitung der Elterngruppe Zeihen als «Bobycar-Rennen» durchgeführt. Seither sind die Macher des Anlasses vom Virus «Seifenkiste» infiziert. Ab 2007 organisierte die IG Seifenkistenderby das Rennen. Im Jahr 2012 wurde der Verein Seifenkistenderby Zeihen gegründet.
2009 konnten elf Seifenkisten und weitere Materialien wie eine Zeitmessanlage und die Lautsprecheranlage von einem ehemaligen Organisator erworben werden. Damit wurde es möglich, dass eine Teilnahme auch ohne eine eigene Seifenkiste möglich ist. Jedoch am allercoolsten sind die rasenden Kisten Marke «Eigenbau», die mit viel Idealismus gebaut werden und in ganz individuellen Designs auf die Rennstrecke gehen. Auch am jetzigen Rennen konnten einige dieser selbstgebauten Seifenkisten bewundert werden.
Nur zweimal musste das Rennen in den letzten 20 Jahren wegen Regen abgesagt werden. Heinz Birri ist froh darüber, dass bisher alle Rennen ohne nennenswerte Unfälle durchgeführt werden konnten. Ab und an gab es zwar Blessuren, sie waren jedoch nicht schlimm, wie Birri betonte.
Vom Start weg ist Heinz Birri in vorderster Front immer mit dabei, viele Jahre davon als Präsident. Im November wird er seinen Vorstandsposten räumen, wir er erzählt. «Jetzt sind dann mal jüngere am Start, die ihre Ideen einbringen können», sagte er. 26 Helfer sorgten am Sonntag für einen reibungslosen Ablauf vom Start bis zum Ziel. Entlang der Rennstrecke und in der Festwirtschaft beobachteten viele Zuschauer das Geschehen und feuerten die Fahrer an.
Die Sieger
Auf dem Siegertreppchen der jüngsten Fahrer der Jahrgänge 2010 bis 2012 standen: Melina Bussiger (1.), Iven Dietiker (2.) und Noah Probst (3.). In der zweiten Kategorie der Jahrgänge 2007 bis 2009 siegten: Leon Kubetyan (1.), Nick Freiermuth (2.) und Vincent Handschin. Die Sieger der Kategorie 1, der Jahrgänge 2003 bis 2006, heissen: Dario Wermelinger (1.), Reto Birri (2.) und Nick Plattner (3.). Die jeweils drei Schnellsten erhielten einen Pokal. Zudem durften sich alle Teilnehmer über ein Überraschungspäckchen freuen. Die Sieger der Kategorie «Behörden» heissen Ruedi Gündel (1.), Roger Ernst (2.) und Heinz Birri (3.).