Sommer, Sonne, Sandstrand – und dann ein bisschen mit dem Frisbee werfen. Kennen wir alle. Doch mal unter uns: Haben Sie schon mal einen solch fliegenden Plastikteller mit der kalten Schnauze gefangen? Ja, sowas gibt es tatsächlich. Die NFZ war dabei. Und entdeckte in Frick eine Sportart der besonders tierischen Sparte. (rw)

Als würden sie miteinander tanzen

Das Discdog-Turnier in Frick zeigte Hunde voller Kraft, Anmut und Schnelligkeit

Hunden galt die ganze Aufmerksamkeit am Wochenende auf der Sportanlage Ebnet in Frick. Dort ging am Samstag und Sonntag ein Discdog-Turnier des Vereins Fricky Discdoc über die Bühne. Der Event war eines von insgesamt fünf Turnieren der Swiss Discdog Challenge.

Hildegard Siebold

Noch herrscht Ruhe um die Mittagszeit auf der Sportanlage Ebnet. Hunde samt Frauchen und Herrchen dösen in der Mittagssonne, um sich von den Strapazen des Vormittags zu erholen. Seit Samstag läuft das Discdog-Tunier mit seinen unterschiedlichen Spielformaten. In wenigen Minuten startet der zweite Durchgang in der Freestyle-Disziplin. Beim Freestyle führt das Mensch-Hunde-Team eine zweiminütige selbst zusammengestellte und einstudierte Kür mit Musik vor. Dabei dürfen bis zu zehn Hunde-Frisbee-Scheiben verwendet werden. Bewertet werden vom vierköpfigen Richterteam der Mensch, der Hund, das Team sowie die Fangquote.

«45 Teams sind am Start», freut sich Marianne Preiswerk, Initiatorin des Vereins Fricky Discdog. Es ist ein internationales Teilnehmerfeld mit Teams aus der Schweiz, Italien, Deutschland und Ungarn. «Mega schön sei der Samstag verlaufen, trotz einiger Regenschauer», erzählt Preiswerk. Es sei wie eine grosse internationale Familie. Gestern Abend hätten sie alle gemeinsam «Z’Nacht gesse».

«Dogfrisbee ist ein Hochleistungssport»
Das Discdog-Turnier in Frick ist nach dem Tessin, Goldach und Winterthur der vierte Event, bevor am 25. und 26. August das grosse Finale im Stadion Gündenmoos in St. Gallen über die Bühne geht. «Dogfrisbee ist ein Hochleistungssport», sagt Marianne Preiswerk. Sie muss es wissen, denn die Wittnauerin lebt diese sehr spezielle Sportart seit sechs Jahren mit ihren Hunden aus.

Als dann der Startschuss für den Freestyle beginnt, wird ganz schnell klar, was sie meint. In die Kür müssen verschiedene Elemente wie Sprünge und Wurftechniken eingebaut werden. Das fordert den Menschen, aber vor allem den Hund. In Sekundenbruchteilen muss er sich ständig orientieren und der Frisbee-Scheibe mit hohem Tempo hinterher spurten. Das verlangt nicht nur eine gehörige Portion Schnelligkeit von den Vierbeinern, sondern auch höchste Konzentration. Wunderschön anzusehen ist die Motivation der Hunde und ebenso faszinierend die Einheit, die Mensch und Tier im Zusammenspiel finden. Fast als würden sie miteinander tanzen.

Höchste Konzentration
«Die zwei Minuten verlangen den Tieren alles ab», erklärt Marianne Preiswerk. Danach seien sie erst mal völlig platt. Höchste Konzentration ist aber auch vom Hundebesitzer erforderlich. Die Wurftechnik sei das A und O. Die verschiedenen Würfe verlangen Kreativität und Konzentration. An diesem Tag sind die Bedingungen bestens. Der lockerere Sonne-Wolken-Mix und ein laues Lüftchen sind die ideale Kombination. Wind hingegen ist für jeden Freestyler eine schwierige Sache. Dass es sich beim Dogfrisbee um eine Randsportart handelt, wird aus der Zuschauerzahl ersichtlich. Allzu viele haben den Weg auf die Sportanlage Ebnet nicht gefunden. Aber die, die gekommen sind, haben ihre Freude an den Vorführungen und der Anmut der Vierbeiner. Viele haben ihre eigenen Hunde dabei und nehmen mit Begeisterung an den angebotenen Hunde-Rennen teil. Eine Distanz von 50 Metern gilt es möglichst schnell zu überwinden. Und während Herrchen oder Frauchen sich schon mal zum Ziel aufmachen, können es die Vierbeiner an der Startlinie kaum erwarten, bis endlich der Startschuss für sie fällt.