Statt leuchtende Kürbisse gibt es Kohle
02.07.2018 MettauertalMit Holzkohle kann man nicht nur Würste grillieren, auch das Rösten von Marroni ist möglich. Am 9. November wird in Mettau ein weiteres Mal ein Kohlemeiler angezündet.
Bernadette Zaniolo
«Vom Baum zur Holzkohle» heisst es im Mettauertal bald wieder. Am 9. November wird auf dem Mettauerberg – beim Schützenhaus – erneut ein Kohlemeiler gezündet. Diesmal steht laut dem ehemaligen Förster, André Schraner aus Wil, die Edelkastanie im Zentrum. Die Edelkastanie ist Baum des Jahres 2018 und wird nun auch im Baumlehrpfad auf dem Mettauerberg ihren Platz bekommen. Ein bereits bekanntes Gesicht im Mettauertal ist die Köhlerin aus dem Entlebuch, Doris Wicky. Mit ihrer langjährigen Erfahrung wird sie zusammen mit Helfern den Kohlemeiler bis zum 18. November im Auge behalten und kontrollieren, ob das Ganze richtig läuft. Während dieser Zeit ist auch wieder ein Festbetrieb eingerichtet.
«Heissi Marroni»
«Nachdem bekannt wurde, dass dieses Jahr in Etzgen keine Kürbisbeleuchtung stattfindet, haben wir uns entschlossen, etwas zu machen», so André Schraner. Damit meint er den Forst und weitere an der Köhlerei Interessierte. Das Rahmenprogramm für den Köhlerei-Event in Mettau ist noch nicht bekannt. Das kulinarische Angebot kommt jedoch nicht nur vom Grill, sondern es soll auch «heissi Marroni» geben – also die Frucht der Edelkastanie. Diese ist in der Schweiz vor allem im Bündnerland und im Tessin heimisch. In der Gemeinde Mettauertal stehen aber auch ein paar Exemplare. «Diese blühen zurzeit sehr schön», so Schraner. Ob es dann am 9. November heisst: «Heissi Marroni aus dem Mettauertal» wird sich zeigen; auch ob diese künftig zur Marke vom Mettauertal ge-hören wird, wie die Werbung «Burnout à la Mettauertal» mit dem Sujet Kohlemeiler zeigt.
Die Köhlerei ist ein altes Handwerk. Im Mettauertal wird seit 1984 alle paar Jahre mal wieder ein Kohlemeiler aufgebaut und die Bevölkerung kann die Entstehung der Holzkohle mitverfolgen. Früher wurde das ganze Jahr geköhlert. Gemäss André Schraner ist «der grösste Feind» der Wind. Buchenholz sorge für eine gute Qualität. Auch die Edelkastanie könnte dafür genutzt werden. Mit Blick auf den Klimawandel sagt Schraner, dass die Edelkastanie zu einem «Zukunftsbaum», auch in unserer Region, werden könnte.