Eine Ruine

  28.07.2018 Densbüren

Wie sich doch die Zeiten ändern. Im 13. Jahrhundert gehörte Densbüren zur Herrschaft Urgiz. Ein bröckelnder Zeitzeuge ist heute noch zu sehen. NFZ-Redaktorin Bianca Ritter war vor Ort. (rw)


Ruine Urgiz – ein sehenswerter Spot in Densbüren

Geschichte vereint mit wunderbarem Ausblick

Der Kanton Aargau hat viele Sehenswürdigkeiten, deren Entstehung bis weit in die Geschichte zurückreichen, zu bieten. Auch Sehenswürdigkeiten, die einst in Stein «gemeisselt» wurden. Die Ruine Urgiz oberhalb Densbüren ist so ein Spot. Und zudem ein Platz, der eine wunderbare Aussicht auf das Staffeleggtal bietet.

Bianca Ritter

(Mundart: Daischbere) ist die oberste Gemeinde im Fricktal. Sie ist eingebettet in das Tal des Staffeleggbaches und wird flankiert von den höchsten Erhebungen des Aargauer Juras. Aus der Frühgeschichte der Gemeinde ist wenig bekannt. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie schon zur Römer- und späteren Alemannenzeit wegen ihrer Lage an einem Juraübergang besiedelt war. Im 13. und 14. Jahrhundert gehörte Densbüren zur Herrschaft Urgiz.

Heute ist die gleichnamige Ruine Urgiz eine verfallene Höhenburg. Sie liegt nordöstlich des Dorfes auf einem schmalen steilen Felsgrat, auf einer Höhe von 577 m ü. M. und rund 120 Meter über der Talsohle.

Es ist nicht bekannt, wann die Burg gebaut wurde, spätestens aber im 12. Jahrhundert. Die ersten historisch gesicherten Besitzer waren die 1277 erwähnten Herren von Uriols, welche die Burg vom Bischof von Strassburg als Lehen erhalten hatten. Zum Lehen gehörte auch die kleine Herrschaft Urgiz mit den Dörfern Densbüren und Asp. Nach 1315 gibt es keine Aufzeichnungen mehr über die Herren von Uriols, die späteren Besitzer sind nicht bekannt. Man geht davon aus, dass die Burg Urgiz beim grossen Erdbeben von 1356, wobei auch Basel zerstört wurde, eingestürzt ist.

Verschiedene Besitzer
Doch sie war nicht gänzlich zerstört. Spätestens 1429 erwarb die Familie Effinger aus Brugg das Burglehen. 1444 ging die Burg an die Familie Rätz aus Säckingen über, 1475 an die Hasfurter aus Luzern. Im Jahr 1502, damals war die Burg bereits zu einer Ruine verfallen, erwarb die Stadt Bern die Herrschaft Urgiz und richtete dort eine Hochwacht ein. Diese war während etwa dreihundert Jahren besetzt und stand in Sichtverbindung mit den Hochwachten auf dem Homberg bei Veltheim und der Gislifluh bei Thalheim. Nach der Berner Herrschaft kam die Ruine Urgiz in den Besitz der Gemeinde Densbüren.

1996/97 wurden die stark zerfallenen Mauerreste der Burg freigelegt und saniert. Von der Burganlage sind Reste der Ringmauer und des Rundturms erhalten geblieben. So weit zur Historie. Heute ist die Urgiz ein Geheimtipp für Ausflügler, die a) Ruhe und b) eine einmalige Aussicht suchen. Es gibt Grillstellen, unterhalb und auch auf der Ruine. Der Ausblick von der Ruine auf das Staffeleggtal ist in der Tat famos.


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