Fussballplatz wird jetzt nicht saniert

  14.06.2018 Finanzen, Gemeindeversammlung, Zeiningen

Zeiningen: Verschuldung bereitet vielen Sorgen

Die zum Beschluss vorgelegte Sanierung des Fussballplatzes wurde zurückgewiesen. Die Finanzen der Gemeinde Zeiningen bereiten nicht wenigen Leuten Sorgen.

Hans Zemp

Gemeindepräsidentin Gisela Taufer durfte an der ersten Gemeindeversammlung in ihrem Amt 224 Stimmberechtige oder vierzehn Prozent willkommen heissen, so viele wie selten. Die üblichen Traktanden fanden einheitliche Zustimmung, auch der 36 Quadratmeter grosse Landabtausch mit Möhlin. Die Finanzkommission mit Thomas Wiederkehr an der Spitze macht sich über das operative Ergebnis der Gemeinde in den letzten Jahren Sorgen. Gerne sähe man wieder einmal positive Abschlüsse. Weil sich die Schulpflege in Zukunft nur noch aus drei Mitgliedern zusammensetzen will, zieht dies eine Änderung der Gemeindeordnung nach sich. Diese soll im Dezember beschlossen werden. Auch die Einbürgerungsgesuche fanden die einhellige Aufnahme. Und auch das Kreditbegehren von 400 000 Franken für die Erneuerung der Trafostationen Winkel und Juchgasse fand grossmehrheitliche Zustimmung.

Der Fussballplatz gab zu reden
Der Fussballplatz Unter Reben soll nach 36 Jahren saniert werden (die NFZ berichtete). In diesem Zusammenhang will der Gemeinderat ebenfalls die durch den Fussballplatz führende Wasserleitung verlegen und das Zufahrtsproblem mit den Parkplätzen lösen. Der Fussballplatz besteht aus dem Hauptspielfeld, dem Juniorenspielfeld und dem kleinen Trainingsplatz und genügt den heutigen Anforderungen nicht mehr, steht in der Botschaft. Beantragt werden die Korrektur der Neigung, Anpassung der Umzäunung, die Erstellung einer Entwässerung, die Verbesserung der Platzbeleuchtung sowie kleinere Anpassungen mit einem Kreditbegehren von brutto 1,276 Millionen Franken. Vom Fussballklub wären 100 000 Franken und vom Swisslos-Sportfonds 250 000 Franken an die Kosten zu erwarten.

Werner Gerber monierte im Namen des neu gegründeten Komitees für ausgewogene Finanzen, dass ihm Transparenz im Finanzplan fehle und man im Areal Fussballplatz Unter Reben insgesamt drei Millionen investieren wolle und der FC jährlich 65 000 Franken koste. Die aus der Sanierung entstehende finanzielle Situation der Gemeinde bereitet ihm Sorgen. «Wir sind wegen der Verschuldung eine arme Gemeinde und sollten zum Geld Sorge tragen, um in der Zukunft gewappnet zu sein.» Er empfahl eine Güterabwägung und Ablehnung des Verpflichtungskredits. Ein anderer Votant, verkleidet als «Bönigeist», schoss in Versform deutlich gegen das Kreditbegehren.

Als Juniorentrainer war da Simon Stocker ganz anderer Meinung. Er wollte nichts von Ablehnung wissen, von Lösungsvorschlägen schon. Der Fussball setze sich für die Jugend ein. Unterstützt wurde er von Peter Guthauser, der die vorgebrachten Argumente der Gegner nicht akzeptierte.

Herbert Lützelschwab plädierte für Rückstellung und abwarten, bis die neue Bachbrücke und die Zufahrt erstellt sind. Nach andauernder Diskussion wurde der Antrag von Herbert Lützelschwab und Werner Gerber auf Rückweisung mit 126 zu 85 Stimmen deutlich gutgeheissen. Dem Verpflichtungskredit von 130 000 Franken für die Verlegung der Wasserleitung des Fussballplatzes wurde deutlich zugestimmt. Trotz eingehender Diskussion über die Zufahrt zum Fussballplatz über diverse Varianten konnte auch hier keine Lösung verabschiedet werden. Dem Antrag des Finanzkommissionspräsidenten auf Rückstellung bis zur Fertigstellung der neuen Bachbrücke wurde mit 105 ja zu 91 nein zugestimmt. Der Südzubringer wurde von der Versammlung in der Konsultativabstimmung deutlich favorisiert. «Das war eine schwierige Geburt», meinte die Vorsitzende dazu. Ihre Feuertaufe als Versammlungsleiterin wurde ihr nicht ganz leicht gemacht. «Das war schon happig».


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