Wittnauer Schüler sorgen für Furore
25.05.2018 WittnauMit ihrem Animationsfilm «Mythos Gotthard» gewinnen die Wittnauer Primarschüler nicht nur das Lernfilm-Festival. Sie erhalten auch den Publikumspreis. Noch mehr: Die Vorsteherin des Bundesamtes für Umwelt- und Verkehr (UVEK), Doris Leuthard, würdigt das Schaffen. «Eure Arbeit hat mich beeindruckt», schreibt sie. Solche Unterrichtsprojekte sind für Lehrer Daniel Jeseneg «Perlen meines Berufes». (bz)
Wittnauer Schüler beeindrucken Doris Leuthard
Preisgekrönter Animationsfilm über den Mythos Gotthard
Die Geschichte von den ersten Säumern bis hin zum Jahrhundertbauwerk, dem Gotthard-Basistunnel. Das haben Wittnauer Primarschüler eindrücklich in einem Animationsfilm inszeniert. Es war der beste von über 250 eingereichten Lernfilmen. Ein Kurzfilm, der Bundesrätin Doris Leuthard beeindruckte und zugleich ein Schmunzeln entlockte.
Bernadette Zaniolo
«Eure Arbeit hat mich beeindruckt», heisst es in der bundesrätlichen Post von Verkehrsministerin Doris Leuthard zum Animationsfilm «Mythos Gotthard». Während eines ganzen Semesters setzte sich die Wittnauer Mittelstufenklasse (4. bis 6. B) von Lehrer Daniel Jeseneg mit dem Gotthard und seiner bewegten Geschichte auseinander. Es handelt sich um eine einzigartige, witzige Zeitreise von den ersten Säumern im tiefsten Mittelalter bis hin zum Jahrhundertbauwerk unserer Tage, dem Gotthard-Basistunnel. Zum Ende dieses umfassenden Unterrichtsthemas produzierte die Klasse (15 Schüler) einen Animationsfilm.
Nachdem der Film am 11. Januar im Schulhaus Wittnau vor heimischem Publikum Premiere feierte, kam er nun noch zu ganz grossen Ehren. Das Lernfilm-Festival erkor «Mythos Gotthard» zum Preisträger in der Kategorie Primarschule. Der Film wurde aus insgesamt 258 Produktionen von einer Jury, zusammengesetzt aus wichtigen Persönlichkeiten aus der Schweizer Bildungs- und Filmlandschaft, ausgewählt und mit einem 600 Franken dotierten Preis ausgezeichnet. Zur Preisverleihung reiste die ganze Klasse am 9. Mai 2018 ins Verkehrshaus nach Luzern.
Wertvolle Perlen im Berufsalltag
«Solche Unterrichtsprojekte wie der Gotthard-Animationsfilm gehören für mich als Lehrperson zu den wertvollsten Perlen meines Berufes», freut sich Daniel Jeseneg. Er erlebt die Kinder «in solchen Unterrichtssituationen oft mit einer enthusiastischen Begeisterung. Sie wollen dabei sein, dazugehören, mitdenken, sich einbringen. In diesen Momenten entfaltet sich die ganze Kraft des altersdurchmischten Lernens. Seite an Seite wird auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet.» «Vor allem der Publikumspreis hat die Klasse sehr gefreut», sagt Jeseneg auf Anfrage der NFZ. Der Batzen sei das eine, aber die Preisverleihung und der Film und dessen Entstehung seien bleibende Erinnerungen für die Schüler. Beim Thema Gotthard wird Bundesrätin Doris Leuthard wohl noch das eine oder andere Mal ein Lachen übers Gesicht ziehen. «Der Schluss Eures Films ist ziemlich überraschend und hat mich schmunzeln lassen. Trotzdem kann ich mich nicht dafür erwärmen, den ganzen Gotthard wegzusprengen. Denn ich bin im Bundesrat nicht nur für den Verkehr, sondern auch für die Umwelt zuständig. Denkt Euch, welchen Aufschrei es geben würde, wenn ich Eure Vision in die Realität umsetzen möchte. Bleiben wir also lieber bei unserer bewährten Verkehrspolitik, die sowohl der Umwelt wie auch den Reisenden und dem Gütertransport dient», so Leuthard. Nachdem der Animationsfilm auf Youtube zu sehen ist, hat es auch schon Kommentare gegeben wie «ohne den Gotthard hätte man freie Sicht aufs Mittelmeer».
Übrigens: Daniel Jeseneg hatte den Film der Vorsteherin des Bundesamtes Umwelt und Verkehr (UVEK), Doris Leuthard, bereits zugestellt, bevor bekannt wurde, dass er es in die engere Wahl der Preisverleihung schafft.
Ohne Fleiss kein Preis
Der Film «Mythos Gotthard» entstand aus 5700 Einzelbildern. Produziert wurden jedoch weit mehr als 8000 Bilder Rohmaterial. Das ist eine grossartige Leistung. Doch sie ist nur die Spitze des Eisbergs. «Denn das Projekt nahm schon Monate zuvor seinen Anfang», hält Daniel Jeseneg fest. Er unterrichtet seit letzten Sommer an der Schule in Wittnau; vorher war er in Laufenburg tätig. (bz)