«Mit unseren Familien geniessen wir die Tage mit feinem Essen»

Für mich bedeutet Ostern der Beginn des Frühlings, das ist meine liebste Jahreszeit. Wir feiern Ostern immer mit unseren Familien. Auch dieses Jahr werden für die kleinen und grossen Kinder die «Osternästli» versteckt und eifrig gesucht. Wir geniessen die Tage mit feinem Essen und freuen uns auf ein gemütliches Beisammensein.

Andrea Stocker, 38, Kauffrau und Mutter von zwei Kindern, Hellikon

«Mit Freunden klettern und biken wir im Süden»

In meiner Kindheit im Tessin haben wir Ostern bei meiner Nonna gefeiert mit der Ostereiersuche im Garten und einem «Capretto» (Zicklein) zum Mittagessen.

Seit fünf Jahren fahren mein Partner Heiko und ich an Ostern mit Freunden in die Südschweiz, um zu klettern und biken. Dieses Jahr freue ich mich besonders auf die Erholungszeit, denn die Paralympischen Spielen waren zwar spannend, aber auch anstrengend mit Arbeitstagen von zehn bis zwölf Stunden. Von meinen Kunden bekomme ich jedes Jahr viel Schokolade zu Ostern, was ich liebe! Meinem Freund schenke ich ebenfalls mindestens einen Osterhasen!

Francesca Brenni, 40, selbständige Sportphysiotherapeutin, Mumpf

«Das Suchen und Finden ist ein schönes Erlebnis»

Wir sind Ostern meist zum Skifahren in den Bergen, geniessen den Schnee und die Frühlingssonne mit Freunden oder der Familie. Ein besonderes Frühstück mit hübsch gedecktem Tisch darf am Ostersonntag natürlich nicht fehlen, ebenso das festliche Mittag- oder Nachtessen. Ich erwarte keine teuren Geschenke, freue mich aber über einen Schoggi-Osterhasen oder ein kleines Osternest. Für Gross und Klein werden die Süssigkeiten vom Osterhasen versteckt. Das Suchen und Finden ist jedes Mal ein schönes Erlebnis. Ob im Garten oder bei schlechtem Wetter drinnen, das Ostereiersuchen ist eine Familientradition, die ich weitergeben möchte.

Linda Panchyrz, 38, Mutter und Kommunikationsmitarbeiterin, Mumpf

«Ostern ist eine Herausforderung an den Glauben»

Ostern ist für mich eine Herausforderung. Nicht wegen der anfallenden Arbeit. Nicht wegen einer möglichen Suche nach dem versteckten Osternest. Ostern ist eine Herausforderung an den Glauben. Kann ich an eine Erlösung und an die Auferstehung glauben? Ohne mein Ja zu diesen Fragen, wäre Ostern für mich ein Frühlingsfest ohne tiefere Bedeutung. So aber bin ich für Ostern dankbar, denn Ostern schenkt Mut, Kraft und Durchhaltevermögen. Und dazu brauche ich keine Osterhasen. Aber ehrlich, darüber habe ich mich als Kind ebenso gefreut wie über ein verstecktes Osternest.

Urs Buser, 76, Pensionierter Diakon, Stein

«Ein österliches Symbol für Erfrischung, Leben und Wachstum»

Ich wuchs als Kind in Polen auf und erinnere mich noch sehr gut an den dortigen Brauch, sich am Ostermontag gegenseitig mit kaltem Wasser zu begiessen. Nicht nur ein wunderbarer Spass für Gross und Klein, sondern auch ein österliches Symbol für Erfrischung, Leben und Wachstum.

Das verbinde ich mit Ostern genauso wie die Besinnung auf unsere Vergänglichkeit am Karfreitag, welche aber am Ende neues «Werden» am Ostersonntag mit sich bringt. Dieses Fest des Neuanfangs, das nicht zufällig im Frühling stattfindet, feiere ich in unserer Pfarrei mit dem ganzen Seelsorgeteam und den herzlichen Menschen aus unserer Gemeinde. Das ist für mich Geschenk genug.

Rado Stecki, 41, Religionspädagoge, Rheinfelden

«Am Karfreitag gehen wir frühmorgens fischen»

Die Ostertage sind für mich gleichbedeutend mit Familie. Am Karfreitag gehe ich traditionellerweise mit meinen Schwestern, Cousinen und den Vätern frühmorgens fischen. Der frisch gefangene Fisch wird dann zu Hause festlich zubereitet. An Ostern selber gehen wir immer zu den Grosseltern nach Rheinfelden, wo wir trotz «fortgeschrittenen» Alters noch mit Osterkörbli beschenkt werden. Danach wird gut gegessen und viel geplaudert.

Yaelle Wouters, 18, Gymnasiastin, Möhlin

«Das grösste Geschenk ist die Liebe zwischen den Menschen und die göttliche Energie»

Ostern strahlt für mich eine positive Energie zwischen Gott und den Menschen aus. Die Freude der Menschen ist gross! Die Farben der Ostereier symbolisieren für mich die Wiedergeburt, grosse Freude und Verzeihung.

Ich als Muslim feiere Ostern mit der ganzen Familie. Wir unternehmen einen Spaziergang und geniessen den Moment. Es macht uns Freude zu sehen, wie die anderen Menschen Ostern feiern und sich darüber freuen. Geschenke erwarte ich nicht. Ich erwarte nur das, was von Herzen kommt, vor allem nette Worte. Selber beschenke ich nur die Menschen, die Erwartungen an materielle Dinge haben.

Meiner Meinung nach sollten alle religiösen Feste ein Geschenk des Himmels sein. Das grösste Geschenk ist die Liebe zwischen den Menschen und die göttliche Energie. Die materiellen Geschenke sollten nicht im Vordergrund stehen.

Araz Abram, 38, Geschäftsführer Zaraz GmbH, Rheinfelden

«Auch am tiefsten Punkt des Menschseins ist nicht nichts»

Der Karfreitag ist für mich der wichtigste kirchliche Feiertag des Jahres. Obwohl es da ja gar nicht viel zu feiern gibt. Die Erfahrung, dass auch am tiefsten Punkt des Menschseins und des Lebens nicht nichts ist, schafft für mich erst den Raum für Ostern, das Fest des Lebens. Ostern kann in mancherlei Gestalt gefeiert werden. Die christliche Bewegung hat auch vorchristliche Bräuche und Symbole aufgenommen, darum haben auch all die Frühlingsboten und Fruchtbarkeitssymbole ihren Platz. Geschenke waren in unserer Familie nie üblich. Aber die mit Zwiebelhaut gefärbten Ostereier meiner Mutter durften nicht fehlen am Ostermorgen. Natürlich bin ich an den Feiertagen in der Kirche anzutreffen. Es tut gut, auch in der Gemeinschaft zu spüren, wie das Geschehen von Kreuz und Auferstehung uns heute berühren und bereichern kann.

Peter Senn, 57, reformierter Pfarrer, Magden

«Die mystische Stimmung am feierlichen Osternachtsgottesdienst»

Ostern bedeutet für uns als Bauernfamilie meist frühlingshafte Temperaturen oder zumindest die Hoffnung darauf. Wir besuchen regelmässig den feierlichen Osternachtsgottesdienst in der Christkatholischen Kirche in Magden. Die zu Beginn der Feier dunkle Kirche sowie das Osterfeuer vor der Kirche sorgen jedes Jahr wieder für eine mystische Stimmung.

Am Ostersonntag treffen wir uns zu einem ausgedehnten Brunch mit der Familie und geniessen das gesellige Zusammensein. Schenken steht für uns an Ostern nicht im Vordergrund, die Kinder und alle anderen «Süssmäuler» der Familie freuen sich aber immer wieder über einen süssen Schoggihasen!

Bruno (41) und Barbara (44) Wirth, Mara (11) und Dino (13), Bauernfamilie, Olsberg

«Ein kreatives Saison-Highlight im Konditorkalender»

Ostern ist für uns eines der kreativen Saison-Highlights im Konditorkalender. Der Hase als Symbol von Fruchtbarkeit hat schon manche Innovation beflügelt. Schon im Kindesalter waren wir fasziniert von den grossen Schüsseln mit der feinen aufgelösten Milchcouverture und den verschiedenen Motiven der Osterhasenformen. Und heute sind es bereits unsere eigenen Kinder, welche den fertigen Kreationen die Ohren abbeissen. An Ostern selber steht das traditionelle Osterhasensuchen im Kreise der Familie und Freunden an.

Roman Maier, 37, Bäcker-Konditormeister (links), Gregor Maier, 33, Konditor-Confiseurmeister, Laufenburg

«Etwas Neues kann beginnen»

Die Vögel zwitschern, die Osterglocken, Tulpen und Veilchen blühen. Es duftet nach Frühling, etwas Neues kann beginnen. Die Freunde aus dem Süden reisen Richtung Norden, nach Magden wie fast jedes Jahr. Die Eier sind gefärbt, die Schoggihasen und Co. versteckt und wollen von den Enkelkindern gefunden werden. Ostern ist für mich ein Fest der Familie, der Freundschaft und der Freude.

Kathrin Disler-Spielmann, 60, Betreuerin, Magden

Umfrage und Fotos: Clara Rohr-Willers