Fröhlichkeit gehört auch zum Glauben
10.02.2018 Eiken, Kurioses, Religion, Oberes Fricktal, Kultur, NordwestschweizVorabendgottesdienst in Eiken, Einzug von Kaplan Stefan, Pastoralassistent Berthold Kessler und den Ministranten. Eine stattliche Zahl Gläubige im Kirchenschiff: grundsätzlich ist das nichts Aussergewöhnliches. Aber die zahlreich «behuteten» Erwachsenen und auch die verkleideten Kinder und wer es sehen konnte, die postierte Guggenmusik auf der Empore machten deutlich, dass die Fasnacht nicht spurlos in der Eiker Kirche vorübergehen wird. Und dann kamen sie auch schon, die vier verkleidete Narrenkinder Amelie Fridolin, Nikolaus und Verena und zeigten in einem Spiel, wie die Fröhlichkeit zum Glauben gehört. Mit der Geschichte vom betenden Gaukler unterstrichen sie, dass beides unbedingt zusammengehört. Auf der Suche nach mehr Tiefe ging der Gaukler in ein Kloster und lernte dort die Spiritualität kennen und stellt fest, dass das Kloster nicht mit ausstrahlender Freude glänzte. Der Gaukler, der seine Freude immer mit Tanz zum Ausdruck brachte, wollte dem klösterlichen Leben den Rücken kehren bis die Mönche schliesslich merkten, dass sie nicht dran vorbei kommen die Freude über das von Gott geschenkte Glück auch tatsächlich zu zeigen.
Berthold Kessler ging in seiner Ansprache auf die christliche Freude ein, als richtiger Alemanne sah er sich in diesem Gottesdienst – wie er auf humorvolle Weise rüberbrachte – in der Pflicht. Die Predigt kam als Gedicht. «Gemäss der Bibel dürfen wir uns freuen und frohlocken, gerade weil auch in schwierigen Zeiten jemand da ist, der uns Rettung verheisst.» Die Predigt gipfelte dann in folgende Sätzen: «Drum muss en Christ bim Fasnachtstribe, keineswegs und überhaupt nit deheim blibe. Er soll sich schminke, tanze, lache; esse, trinke, Spässle mache. Aber bitteschön, machet doch alles zu Gottes Ehr, wie Paulus meint in sinre Chrischtelehr.»
Der Gottesdienst mündete ein in die Eucharistiefeier, das Mahl der Freude. Zum Vater unser kamen alle Kinder um den Altar, die Gemeindemitglieder reichten sich die Hand zum Zeichen der Verbundenheit mit Gott und untereinander. Die Chinzhaldeschränzer brachten sich mit ihren Liedern in den Gottesdienst ein, die schwungvollen Melodien liessen einmal mehr deutlich erscheinen, dass es der Christin oder dem Christ gut steht heiter und gelassen zu sein. So sei an dieser Stelle der Guggenmusik sehr herzlich gedankt für ihre Musik und das sich einbringen in den Gottesdienst, gleichfalls gilt der Dank den vier Narrenkindern. Nach dem Gottesdienst gab es dann ein fasnächtliches Platzkonzert, das zum Mitmachen einlud. (mgt)