«Was läuft verkehrt mit dem Verkehr?»
25.01.2018 FrickFricktaler Gemeindeseminar beschäftigt sich mit dem Thema Verkehr
Wenn der Verkehr dicht sei, so sei das auch ein Zeichen, dass es der Wirtschaft gut gehe, sagte Repla-Präsident Christian Fricker. Regierungsrat Stephan Attiger zeigte am Gemeindeseminar in Frick die Verkehrsentwicklung im Aargau auf.
Susanne Hörth
Er pendle täglich Richtung Pratteln, so Repla-Präsident Christian Fricker. «Spätestens ab Rheinfelden frage ich mich, was läuft verkehrt mit dem Verkehr.» Damit leitete Fricker gleich zum Thema des zweiten Tages am Fricktaler Gemeindeseminar über. Dass man in Aarau die Stauproblematik in Rheinfelden kenne und hier auch nach Lösungen suche, machte Stephan Attiger in seinem Referat mehrfach deutlich. Der Bau- und Verkehrsdirektor startete mit seinen Ausführungen in Frick auf einer ziemlich hohen Flughöhe. Von dieser aus beleuchtete er die kantonalen, teilweise auch nationalen Verkehrsentwicklungen.
Verkehr entsteht durch die Menschen. Hierzu sagte Attiger, dass nicht nur das Fricktal, sondern der ganze Kanton bevölkerungsmässig überdurchschnittlich wachse. Hier spielt auch die demografische Entwicklung eine Rolle. Die Zahl der über 80-Jährigen hat sich verdreifacht, jene der unter 20-Jährigen stagniert. «Der Verkehr wächst aber noch stärker als die Bevölkerung. Es ist nicht nur der tägliche Pendlerverkehr, der zunimmt, sondern auch der Freizeitverkehr.» Und auch die Digitalisierung, insbesondere der Online-Handel, sorge für eine Zunahme auf den Strassen und Schienen. Die im Internet bestellten Waren müssen ja zum Zielort oder auch wieder zurück transportiert werden. Um den Herausforderungen rund um den Verkehr gewachsen sein zu können, sind Vorkehrungen in verschiedenste Richtungen nötig. Und das beim motorisierten Individualverkehr (MIV) wie auch beim öffentlichen Verkehr. Bei der Aufzählung der Planungsschwerpunkte nannte Attiger neben dem 6-Spur-Ausbau der A1 (Aarau Ost bis Birrfeld) auch die heute überlasteten Rheinübergänge. Hier ist der Kanton ebenfalls mit dem deutschen Regierungspräsidium in Freiburg im Austausch.
Strassenprojekte im Fricktal
Bei seinem Gesamtflug über den Kanton steuerte der Verkehrsdirektor bei den laufenden und neuen Strassenbauprojekten dann auch den «Flughafen Fricktal» an. Zurzeit werden die Kantonstrassen in Kaiseraugst, Magden, Rheinfelden, Wegenstetten, Mumpf und Hornussen-Zeihen mit einem Kostenvolumen von rund 21 Millionen Franken saniert. Baustart in diesem Jahr ist bei den Kantonsstrassen in Wegenstetten-Schupfart, Kaisten-Laufenburg, Kaisten, Wil-Hottwil und in Laufenburg. Das Gesamtvolumen dieser Strassenbauten/Sanierungen wird mit rund 22,5 Millionen Franken angegeben.
In der Mobilitätsfrage wird die Zukunft viele weitere Veränderungen mit sich bringen. Dazu gehören, so Stephan Attiger, auch selbstfahrende Autos, intelligente Strassen und miteinander kommunizierende Autos.
Im Wort Verkehr stecke auch das Wort Kehren, sagt Repla-Präsident Fricker am Donnerstagmorgen. Verkehr sei ein Kommen und Gehen, ein ständiges in Bewegung sein. In diesem Sinne sorgen auch die Herausforderungen beim Thema Verkehr für sehr viel Bewegung.