Skulptur und Malerei im Dialog im Rehmann-Museum

  08.01.2018 Laufenburg

Vernissage mit der Malerin Nicole Schmölzer

Gelungener Einstand von Ute W. Gottschall, der neuen Geschäftsführerin im Rehmann Museum in Laufenburg.

Dieter Deiss

 «Vom Werden und Sein … und dem Dazwischen» heisst die neue Ausstellung mit Malereien von Nicole Schmölzer, die am Dreikönigstag feierlich eröffnet wurde. Es war zugleich der mit Spannung erwartete Einstand der neuen Geschäftsführerin Ute W. Gottschall.

Die Vernissage eröffnete die in Basel lebende französische Cellistin Sophie Lamberbourg. «In dieser Musik geht es um Vielschichtigkeit. Dasselbe gilt auch für die Werke, die hier im Raum versammelt sind», führte Ute W. Gottschall danach in die Ausstellung ein und warf die Frage auf: «Wie können Skulptur und Malerei in einen Dialog zueinander treten?» Damit spielte sie auf die Besonderheit des Ausstellungsraums im Parterre an, wo an der Wand zwei grossflächige Bilder von Nicole Schmölzer neben den imposanten Rehmann-Skulpturen «Torso» und «Keimling» hängen. Dies sei ein spannender Dialog, meinte die Geschäftsführerin.

 Vom Zweidimensionalen ins Dreidimensionale
«Die vielschichtigen Werke von Nicole Schmölzer sind in den letzten Jahren entstanden. Die Entwicklung nahm mich in Beschlag», liess Ute W. Gottschall die Vernissagebesucher ihre persönlichen Beziehungen zur Künstlerin spüren. «Es ist spannend, wie sich die Bilder beim Betrachten vom Zweidimensionalen hin zum Dreidimensionalen entwickeln» führte Gottschall weiter aus und dankte abschliessend für die gute Aufnahme in Laufenburg.

 Die Cellistin leitete in Anlehnung an die farbige Ausstellung mit zwei farbigen Capriccis von Evaristo Dall’Abaco über zur freien Besichtigung der Ausstellung. Als Laie ist es nicht einfach, die Werke von Nicole Schmölzer zu verstehen. Wohl empfindet man diese im hergebrachten Sinne als «schön». Die oft aufeinander abgestimmten Farben auf den grossflächigen Bildern wirken zufällig. Zumeist ist ein Gelb in verschiedensten Tönen bestimmend. Um die Werke zu verstehen, muss man sich mit diesen intensiv auseinandersetzen.

 Suche nach Erklärungen
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Sachverständigen sein, die an einer Vernissage recht zahlreich anwesend sind und von der NFZ um Hilfe gebeten wurden. So verglich der Laufenburger Kunstmaler Willi Schoder ein Werk von Nicole Schmölzer mit der danebenstehenden Skulptur «Keimling» von Erwin Rehmann. Der Künstler habe seiner Skulptur die Form gegeben. Beim Giessen sei dann Vieles, allerdings in bester Kenntnis der Materie, durch Zufall entstanden. Dasselbe gelte auch für die Werke der Künstlerin. Hausherr Erwin Rehmann wies im Gespräch auf die Parallelität der Cellodarbietungen mit den ausgestellten Malereien hin: Bei beiden wird ein Motiv angespielt und dann immer wieder in verschiedenen Variationen aufgegriffen. «Auch wenn meine Werke vor rund 50 Jahren entstanden sind, passen die ausgestellten Bilder bestens dazu», meinte Rehmann und fügte an: «Was sind denn in unserer Geschichte schon 50 Jährchen!»

 Natürlich wollten wir auch die Meinung der Künstlerin selber einholen. «Jeder Mensch, der künstlerisch tätig ist, hat bei seiner Arbeit eine gewisse Vorstellung zu einem entstehenden Werk, ohne dass diese schon konkret sein muss. Wie bei der Musik gibt es auch bei einem Bild Resonanzen und Klänge», führte Nicole Schmölzer aus. «Der Betrachter muss das Bild selber erleben und erfahren.» Die Künstlerin ist übrigens in Laufenburg keine Unbekannte. Im Jahr 2001 genoss sie ein Stipendium der beiden Städte Laufenburg. Einen Monat lang wohnte sie im Städtchen und arbeitete in den Räumen des damaligen Kera-Areals, erinnerte sich Kunstfreund Peter Böhnel.

 Von Ute W. Gottschall schlussendlich wollte wir noch wissen, wie man es bei einem Arbeitsbeginn am 1. Januar schafft, bereits am 6. Januar eine Ausstellung präsentieren zu können. «Ich hegte schon lange die Absicht, mit Nicole Schmölzer eine Ausstellung zu gestalten. Seit November befasste ich mich damit. Dank eines günstigen Zeitfensters konnte ich nun mein Vorhaben umsetzen», führte sie aus und betonte gleichzeitig, dass sie eigentlich als Geschäftsführerin angestellt sei und diese Ausstellung nur ausnahmsweise kuratiert habe. Inskünftig wolle sie vorwiegend mit Gastkuratoren zusammenarbeiten.


Die Ausstellung dauert bis 18. Februar 2018.
Am 18. Januar, 18 Uhr, Führung mit Nicole Schmölzer.

 www.rehman-museum.ch


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