«Wir streben den Aufstieg an»
13.08.2017 Fussball, Unteres Fricktal, Sport, MöhlinInterview Manuel Bertschi
Franck Kempfer, nach einem zweiten Rang in der vergangenen Saison lautet nun die Vorgabe des Vereins, aufzusteigen. Wie realistisch ist die Promotion von der 3. in die 2. Liga?
Kempfer: Die Qualität der jungen Mannschaft erlaubt diese Zielsetzung. Dafür wurden für die bevorstehende Saison entsprechende Rahmenbedingungen rund um das Team geschaffen. Ob wir bereits den erforderlichen Reifegrad besitzen, wird sich im Verlauf der Meisterschaft zeigen. Der Weg dahin ist für mich das eigentliche Ziel. Meine Aufgabe mit meinem Staff besteht darin, die Mannschaft physisch, spielerisch, taktisch und auch mental weiterzubringen. Schaffen wir dies gemeinsam, können wir am Schluss ernten.
Welche Mannschaften werden die ärgsten Konkurrenten sein?
Ich denke, dass auch in dieser Saison der FC Wallbach vorne mitspielen wird. Ausserdem wird sich der Absteiger AC Rossoneri den Wiederaufstieg als Ziel gesetzt haben. Auch zähle ich Liestal zu den heissen Aufstiegskandidaten, da deren erste Mannschaft in der 2. Liga interregional spielt und die zweite Mannschaft entsprechend verstärkt werden kann. Ich glaube aber auch, dass der FC Oberdorf vorne mitmischen wird. Für uns werden deshalb die Monate August und September entscheidend sein: dann treffen wir auf diese Mitkonkurrenten.
Ist die Mannschaft bereit für den Saisonstart?
Ja, wir sind bereit, wenn auch in den Trainingsspielen ersichtlich war, dass die Balance im Team, die Automatismen und die Abstimmungen noch nicht optimal sind. Dies ist jedoch normal zu Saisonbeginn. Allerdings werden uns in den kommenden Wochen einige Schlüsselspieler fehlen. Es wird also ein hartes Stück Arbeit, den Meisterschaftsbeginn erfolgreich zu bestreiten.
Mit einem 2:1 gegen Laufenburg hat der FC Möhlin die erste Runde im Basler-Cup überstanden. Der Final findet 2018 ausgerechnet in Möhlin statt. Ist der Cupfinal neben dem Aufstieg ein weiteres Ziel für Sie?
Es ist natürlich toll, die Final-Austragung auf dem eigenen Spielfeld in Möhlin zu haben und selbstverständlich ist dies für uns motivierend. Wir werden im Cup jedoch auf Teams treffen, die sicherlich erfahrener und robuster sind als wir. Es wäre deshalb vermessen, auch den Cupfinal als Ziel vorzugeben. Aber der Cup schreibt bekanntlich seine eigenen Gesetze und wir werden Spiel für Spiel die Herausforderung fokussiert annehmen.
Sie selbst haben bereits als Möhliner Juniorentrainer Erfahrungen gesammelt. Inwiefern stellen Sie Unterschiede zum Coaching einer Aktivmannschaft fest?
Nebst den physischen Aspekten liegt der Hauptunterschied in der Bandbreite an unterschiedlichen Alterskategorien und Charakteren der Spieler. Dieses Gefüge an erfahrenen und jungen Spielern zu einer Einheit zu formen und mit einem eigenen Teamspirit zu prägen, ist das herausforderndste wie auch das spannendste Element meiner Coaching-Tätigkeit.
Wie würden Sie Ihren Trainerstil beschreiben?
Ich pflege einen kooperativen Trainerstil. Das heisst, dass ich Spieler und Staff in meine Ideen und Konzepte miteinbeziehe, um so auf mehr Verständnis zu stossen. Es ist mein Anspruch, dass man bei meiner Mannschaft ein Spielkonzept mit klaren Rollen und Aufgaben erkennbar ist und spielerische Akzente im Vordergrund stehen. Für die Umsetzung sind jedoch die Spieler auf dem Feld zuständig. Ich selbst war zu meiner Aktivzeit ein Offensivspieler, deshalb verfolge ich auch als Trainer eine eher offensiv gerichtete Spielphilosophie, die sich aus vielen, kleinen Aspekten zusammensetzt.
Franck Kempfer spielte in seiner Jugend in Haguenau, bevor er nach Strassburg in die Nachwuchsabteilung kam, wo er Profiluft schnuppern konnte. In der Schweiz spielte er für Pratteln, Concordia Basel und Muttenz in der 1. Liga.