Nach dem Fest – Geschirr zerschlagen und verbrannt

  21.01.2017 Frick, Unteres Fricktal, Kantone, Gemeinden, Oberes Fricktal, Kultur

von Simone Rufli

 

«Sie wissen nicht, wie es passiert ist, nicht wer es getan hat und schon gar nicht weshalb. So wie bei einem Kriminalfall ist es häufig in der Archäologie», liess Miriam Hauser die Zuhörer im vollbesetzten Kornhauskeller wissen, «oftmals spielt der Zufall mit.» So wie damals, anno 1997, als Vater und Sohn Wälchli bei einem Sonntagsspaziergang auf dem Seckenberg bei der Baustelle zur geplanten Gasleitung auf erste Fundstücke aus der Kultgrube stiessen. In der Folge wurden rund 60 Kilogramm Scherben freigelegt, die archiviert wurden, bis sie das Interesse der Kantonsarchäologie und einer Studentin der Universität Basel weckten. «20 Jahre sind seit unserem Spaziergang vergangen», blickte David Wälchli, Präsident der FBVH zurück, bevor die Referentin die Besucher zurück führte ins Jahr 1300 v. Chr., in die Übergangszeit von der Mittel- zur Spätbronze.

Sicher ist so viel: Die Keramikscherben stammen von mindestens 68, vermutlich aber gegen 100 Trink-, Aufbewahrungs-, Transport- und Lagerungsgefässen. Erwiesen ist, dass die Gefässe zuerst zerschlagen und später – bereits als Scherben – in einem Feuer von mindestens 1000 Grad verbrannt worden sind. Unklar ist, weshalb die Gefässe zerbrochen wurden. Sicher ist gemäss Hauser, dass viele Menschen gemeinsam ein Mahl eingenommen haben und weil keine Menschenknochen sondern Rinderknochen gefunden wurden, geht die Referentin davon aus, dass es sich um ein Festmahl gehandelt hat und nicht um eine Bestattungszeremonie. Keramik-Deponierung war in der Bronzezeit nicht selten.

Ganzer Artikel in der Printausgabe der NFZ am Freitag   


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