Neuer Fischaufstieg für 9 Millionen Franken

  20.03.2014 Aargau, Unteres Fricktal, Brennpunkt, Wirtschaft, Finanzen, Möhlin, Rheinfelden

Das Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt ist eine Baustelle. Mit der neuen Konzession, welche im Jahr 2011 erteilt worden ist, müssen zahlreiche Auflagen erfüllt werden. Das Investitionsvolumen beläuft sich dafür auf fast 20 Millionen Franken, wie Geschäftsführer Beat Karrer gegenüber der NFZ erklärt.

Die grösste Einzelmassnahme ist das neue Fischaufstiegsgewässer auf deutscher Seite. Rund neun Millionen Franken investiert das Kraftwerk in das künstliche Gewässer, das 1,2 Kilometer lang ist und den Fischen den Aufstieg ermöglichen soll. Damit ist die Anlage länger als das Aufstiegs- und Laichgewässer beim neuen Kraftwerk in Rheinfelden.

Die Arbeiten für das naturnahe Umgehungsgewässer beim Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt haben 2012 begonnen und sind bereits weit fortgeschritten, wie ein Augenschein auf der Baustelle zeigt: «Wenn alles wie geplant läuft, können wir Ende März oder Anfang April das erste Mal fluten. Es wird zu Beginn aber ganz wenig Wasser durchgelassen. Zuvor gibt es noch eine Begehung mit der Fachgruppe Fischerei», erläutert Karrer.

Durch einen so genannten Raugerinnefischpass sollen die Fische die rund zehn Meter Höhenunterschied überwinden können. Die Inbetriebnahme wird mehrere Wochen dauern. «Kleine Anpassungen sind noch möglich», so Karrer.

Zudem können die Fische auf beiden Seiten des Trennpfeilers zwischen dem Maschinenhaus und dem Stauwehr künftig in einen so genannten Vertical-Slot-Fischpass einsteigen. Dieser neue Fischpass schliesst an das Umgehungsgewässer auf deutscher Seite an. «Damit auch bodenorientierte Lebewesen den Weg finden, wird es an beiden Fischaufstiegsanlagen einen Sohlanschluss geben», erklärt Karrer.

Bereits gebaut ist auch die Zählkammer. Dort sollen die Fische, welche die Aufstiegsanlagen nutzen, gezählt werden können. Das wird Auskunft darüber geben, ob die Anlagen angenommen werden. «Die erste Zählung soll bereits dieses Jahr durchgeführt werden», sagt Karrer.

Zu den Auflagen im Zusammenhang mit der Neukonzessionierung gehört auch eine neue Fussgängerbrücke. Diese ist teilweise bereits montiert. Wenn alles wie geplant läuft, soll die neue Brücke im Sommer freigegeben werden. Der Vorteil des neuen öffentlichen Übergangs: Bei Revisionsarbeiten am Kraftwerk muss er im Gegensatz zu heute nicht mehr gesperrt werden.


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