Ein schwarzer Niederschlag in Wallbach

  03.09.2013 Polizeimeldungen, Unteres Fricktal, Wallbach

 Die Anwohner des Dorfzentrums Wallbach staunten am Dienstagmorgen: Kohleartige Russpartikel hatten sich auf Autos, Vorplätzen, Wiesen und in den Gärten abgesetzt. Noch ist nicht klar, um was für Substanzen es sich handelt. Feuerwehr, Polizei, Chemieberater, die Abteilung für Umwelt des Kantons Aargau und eine Messgruppe der DSM arbeiten vor Ort eng mit den Gemeindebehörden zusammen. «Laborproben wurden bereits genommen», informierte Mediensprecher Roland Pfister am Dienstag vor Ort. Die Resultate würden in den nächsten Tagen erwartet. «Rund 200 Haushalte im Dorfteil Wallbach Mitte sind von den Verschmutzungen betroffen», sagt Pfister. Ob die Substanzen von deutscher Seite stammen, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen, welche von der deutschen Polizei unterstützt werden.

Nicht akut gefährlich, aber mit Vorsicht zu geniessen

Fest stehe, dass sich im Verlaufe der Nacht auf Dienstag «quasi schlagartig» ein schwarzer Russ über Wallbach gesenkt habe, erläuterte Pfister. Nach ersten Erkenntnissen seien die Russpartikel nicht gesundheitsschädigend. Pfister rät aber dringend, «sich bei Berührung die Hände mit Seife zu waschen.» Sicherheitshalber wurden Eltern über die Gemeinde- und Schulbehörden angehalten, die Kinder von betroffenen Spielplätzen fern zu halten, weil der Russ auf keinen Fall eingenommen werden solle. Auch Erzeugnisse aus den betroffenen Gärten sollen nicht verzehrt werden. «Gemüse, Früchte oder Salat müssen im Kehricht entsorgt werden», so Pfister. «Über den Kompost gelangen die Substanzen wieder in den Kreislauf.» Unklar sei derzeit, wie Felder und Wiesen vom Russ befreit werden. «Im schlimmsten Fall müssen Ernten vernichtet werden.»

Das Gemeindehaus in Wallbach wurde kurzzeitig zum Informationszentrum umgerüstet. Dort standen am Dienstag Polizei, Behörden und Spezialisten der Feuerwehr der Bevölkerung beratend zur Seite. «Es wird auch eine Hotline eingerichtet», sagte Pfister. «Längst konnten wir nicht alle Bewohner erreichen, doch im Allgemeinen wurde die Nachricht mit Fassung aufgenommen». Man kenne das in Wallbach, rührten doch ähnliche Verschmutzungen schon von einem grenznahen deutschen Betrieb her.

«Beunruhigt bin ich schon», fügte Katja Wunderlin an. «Vor allem solange nicht gewiss ist, um worum es sich handelt». Die betroffene Anwohnerin hat am Montagabend zwischen 22 und 23 Uhr einen «eigenartigen Geruch» bemerkt und am Morgen danach sei ihr weisses Auto von schwarzen Partikeln übersät gewesen.

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Die Gemeindebehörden von Wallbach haben ein Informations-Blatt erarbeitet, welches am Mittwoch an alle Haushaltungen verteilt wurde. Die Bevölkerung ist gebeten, sich an die Anweisungen darauf zu halten und die Ratschläge zu befolgen.


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