Wallbach: «Gemeinderatswahlen Teil II» mit offenen Fragen

  04.07.2013 Gemeinden, Unteres Fricktal, Wallbach, Politik

Am Sonntag haben die Wallbacher den neuen Gemeinderat für die Amtsperiode 2014/2017 gewählt. Teilweise. Denn noch ist das Geschäft nicht erledigt. Von den fünf offiziellen Kandidaten lagen nur deren drei über dem absoluten Mehr von 265 Stimmen (die NFZ berichtete).

Man lässt sich nicht in die Karten blicken
Die Wallbacher Gemeinderatswahlen gehen also in eine zweite Runde. Und diese zweite Runde bringt aktuell viele offene Fragen mit sich.
Unklar nämlich ist bisweilen, ob die beiden am vergangenen Sonntag nicht gewählten Kandidaten nochmals zur Verfügung stehen werden: Weder Ronja Ritter (40) noch Jris Pümpin Reiffer (51) bestätigten auf Anfrage der NFZ ihre erneute Kandidatur für einen zweiten Wahlgang; allerdings kam auch kein Dementi. «Wie es weitergeht, werden wir parteiintern nun besprechen», sagt Pümpin Reiffer, die als Vertreterin der SVP ins Rennen gestiegen war. Die Parteilose Ritter erreichte am Sonntag 238 Stimmen, Pümpin Reiffer kam auf 211. Fakt ist: Werden beide, Ritter und Pümpin Reiffer, sich für einen zweiten Wahlgang empfehlen, müssen auch sie ihre erneute Kandidatur bis nächsten Mittwoch (10. Juli) auf der Kanzlei anmelden. Offen ist aktuell auch, ob bis dann eventuell zusätzliche Namen auftauchen werden. «Ich denke schon, dass jetzt die Karten noch einmal neu gemischt werden. Das war auch schon in der Vergangenheit so, wenn es um die Wurst ging», kommentiert immerhin ein alteingesessener und einer Partei zugehöriger Wallbacher, ohne dabei aber den Ausgang der Wahl beeinflussen zu wollen. Dieses Szenario wäre für Wallbach in der Tat nicht völlig fremd: Als es im 2005 mangels genügend Kandidaten zu einem zweiten Wahlgang gekommen war, standen dann plötzlich doch noch sechs Personen für die zwei verbleibenden Sitze zur Verfügung. Paul Herzog, der am Sonntag nun das beste Resultat erreichte, war einer davon – und wurde dann auch gewählt. Dem damaligen Vizeammann Bruno Grüter konnte es nur Recht sein, dass sich noch eine Art Wahlkampf entwickelt hatte, denn «stille Wahlen sind doch eher etwas undemokratisch.»

Man stellt also fest: Der Ausgang der «Gemeinderatswahl Teil II» scheint derzeit völlig offen. Von einer plötzlichen Kampf- bis hin zur stillen Wahl ist nun alles denkbar in Wallbach. Zu einer stillen Wahl wird es kommen, falls sich bis 10. Juli inklusive einer Nachmeldefrist von fünf Tagen nicht mehr als zwei Kandidaten für die zwei Sitze bewerben.

Bislang aber seien auf der Kanzlei keinerlei Kandidaturen für den zweiten Wahlgang eingegangen, sagt Gemeindeschreiber Thomas Zimmermann. Man rechnet ohnehin eher damit, dass solche erst knapp vor Ablauf der Anmeldefrist eintreffen werden. Greifen mindestens drei Personen ins Rennen um die zwei vakanten Sitze ein, so wird es zu einem zweiten Wahlgang an der Urne kommen. Den möglichen Termin wird der bestehende Gemeinderat dann bekanntgeben. Wie spannend werden die Wallbacher Gemeinderatswahlen noch – das ist eigentlich die spannende Frage.

Der Neue: Roland Jegge
WALLBACH. Als einziger Neukandidat schaffte Roland Jegge (SVP) am Sonntag den Sprung in den Gemeinderat für die Amtsperiode 2014/2017. Jegge, gestern 54-jährig geworden, lag mit 432 Stimmen weit über dem absoluten Mehr. Ein derart gutes Resultat habe er nicht erwartet, sagt Jegge, freut sich aber um so mehr. Jegge seit über zwanzig Jahren Präsident vom Pontonierfahrverein Wallbach, ist beim Kanton als kantonaler Strassenmeister angestellt. Neben Jegge wurden am Sonntag auch die beiden Bisherigen Paul Herzog (61, SVP) und Michaela Lüchinger (51, CVP) gewählt. Herzog erhielt 524 Stimmen, Lüchinger 486. Für die beiden Bisherigen wird es die dritte Amtsperiode werden. (rw)

 

 


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