Auf schnellstem Weg ins Rampenlicht

  15.04.2018 Persönlich

Jennifer Bosshard ist die neue Moderatorin von «Glanz & Gloria»

Schnell ist es gegangen. Als Praktikantin von «Glanz & Gloria» vor etwas mehr als einem halben Jahr gestartet, steht Jennifer Bosshard aus Maisprach (BL) am 7. Mai zum ersten Mal vor der Kamera und moderiert eine Sendung.

Stefan Salzmann

Auf dem Weg in die Cafeteria des SRF-Gebäudes begegnet Jennifer Bosshard am frühen Mittwochnachmittag vielen Menschen. Und auch wenn es den Anschein macht, dass «sich gegenseitig grüssen» bei SRF eine ungeschriebene Regel ist, wird die zukünftige Moderatorin in diesen Tagen nicht nur gegrüsst. Sie erhält vor allem viele Glückwünsche. Auch von Leuten, mit denen sie noch kaum Zeit hatte ein Wort zu wechseln. Freundlich lächelnd bedankt sie sich beim Vorbeigehen, hält anschliessend kurz inne und gibt leicht verlegen zu: «Das ist schon sehr speziell. Es ist alles so schnell gegangen…»

Explizit gesucht hat die 24-Jährige, welche in Maisprach aufgewachsen ist, das Rampenlicht nicht. Abgesagt habe sie im ersten Moment, als Redaktionsleiterin Paola Biason sie auf den frei werdenden Moderationsjob von Annina Frey ansprach. «Ich hatte gerade erst eine Festanstellung erhalten und wollte meinen Job als Allrounderin auf der Redaktion nicht gegen das Moderieren eintauschen», erklärt Bosshard ihren Entscheid. Als später das Stellenprofil der neuen «Glanz & Gloria»-Moderatorin aber dahingehend geändert wurde, dass auch die journalistische Arbeit auf der Redaktion Teil des Jobs sein würde, willigte sie ein und nahm wie viele andere Bewerberinnen am Casting teil. Dabei unternahm sie, wie sie selber sagt, alles um zu gewinnen. «Wenn ich mich für eine Sache entscheide, dann gebe ich Vollgas», sagt Bosshard. Aus dem einfachen Grund, dass sie sich im Nachhinein nicht vorwerfen müsse, nicht alles gegeben zu haben.

Traumjob: Journalistin
Diese absolute Entschlossenheit alles zu geben, hat sich für die junge Frau gelohnt und spiegelt sich auch in ihren früheren Tätigkeiten, welche sie Stück für Stück ihrem Traumjob näher brachten. Nachdem sie Deutsch und Geschichte an der Universität in Basel studiert hatte und bei der Basler Zeitung als freie Journalistin für das Ressort Kultur schrieb, folgte ein Praktikum bei «Annabelle» und danach der Start beim People-Magazin von SRF. Der Berufswunsch entstand jedoch in der Bezirksschule in Rheinfelden. Sie erinnert sich: «Am ersten Schultag durften wir einen Steckbrief ausfüllen. Beim Stichwort Traumjob schrieb ich Journalistin hin.»

Die Stadt Rheinfelden war für Bosshard in ihrer Jugend allgegenwärtig. Nach der Primarschule in Maisprach entschied sie, anstatt im beschaulichen Gelterkinden die Bezirksschule in Rheinfelden zu besuchen. «Wir waren nur zu viert, welche sich für diesen Weg entschieden. Ich habe damals schon gespürt, dass ich etwas anderes brauchte und in Richtung Basel wollte», sagt sie. Neben dem «Inseli» in Rheinfelden, an dem sie des Öfteren grilliert und gebadet hatte, blieb ihr vor allem ihr Hobby als Basketballspielerin in Erinnerung: «Das war eine tolle Zeit. Leider absolviere ich aber seit längerem keine Teamsportart mehr und halte mich noch mit Fitness und Joggen in Form.»

Auf den Moderationsstart im Mai angesprochen sagt Bosshard, dass sie zu Beginn bestimmt etwas nervös sein werde. Dann, wenn sie wöchentlich zwei bis drei Mal als neues Moderationsgesicht von «Glanz & Gloria» vor der Kamera stehen wird. Ihr kommt aber entgegen, dass das Team und insbesondere ihre Chefin volles Vertrauen in sie haben. Vertrauen, welches sie beflügle und ihr Motivation und Energie gebe. «Trotzdem ist es absolutes Neuland für mich», sagt Bosshard, um aber sogleich zu betonen, dass sie für diese Aufgabe ab sofort wöchentlich mit Moderationsund Sprechtraining optimal vorbereitet werde, um das Gefühl der Sicherheit vor der Kamera zu erlangen. Mit dem Ziel so authentisch, natürlich und locker rüberzukommen, wie sie sich auch abseits der Kamera gibt. Und auch um schliesslich die «Glanz & Gloria»-Ikone Annina Frey möglichst gut zu ersetzen. Fast etwas ehrfürchtig sagt die 24-Jährige: «Wenn ich es annähernd so gut mache wie es Annina gemacht hat, dann bin ich sehr zufrieden.» Auch wenn sie mit bestimmter Stimme nachschiebt: «Ich bin nicht die neue Annina. Ich will meinen eigenen Weg gehen.»

«Mehr als Klatsch und Tratsch…»
Der zukünftigen Moderatorin geht es aber auch darum «vorgefertigte und oft negative Meinungen» zum Format «Glanz & Gloria» zu entschärfen. Denn das People-Magazin sei viel mehr als Klatsch und Tratsch in der Welt der Promis und gemütliches «Cüpli trinken» auf der Redaktion. Und sie geht noch weiter und sagt: «In unseren thematisch abwechslungsreichen Sendungen hat es für jeden Zuschauer etwas mit dabei.»

Spätestens dann, wenn einmal die ehemalige «First Lady» Michelle Obama Bosshard als Interviewpartnerin gegenüber stehen würde. Denn Michelle Obama imponiert der zukünftigen Moderatorin ganz besonders. Die Ehefrau von Barack Obama ist ihrer Meinung nach der Inbegriff einer starken, unabhängigen Frau, die sich für das Wohlergehen von Frauen und Mädchen einsetzt. Trotz ihrer starken Ausstrahlung komme sie in der Öffentlichkeit sympathisch rüber und wurde trotz der Bekanntheit ihres Mannes nie nur als dessen Anhängsel wahrgenommen. Dies ist auch Bosshard wichtig, welche seit fünf Jahren mit dem Profifussballer Pascal Schürpf vom FC Luzern liiert ist und mit ihm im Kanton Zug wohnt. «Ich möchte meine eigene Rolle haben und mich selber beruflich verwirklichen können», sagt sie. Mit dem Moderationsjob bei «Glanz & Gloria» ist Jennifer Bosshard auf bestem Weg dazu.


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