Genau hinschauen, wenn es sich um Mobbing handelt

  07.11.2013 Jugend, Wallbach/Mumpf, Unteres Fricktal, Oberes Fricktal, Schule

Der gut besuchte Anlass war von Isabelle Nold, Projektleiterin von «mit dabei-Fricktal» und Muriel Dietiker, Schulleiterin des Oberstufenzentrums Fischingertal, organisiert worden. Der Einladung gefolgt waren sowohl Lehrpersonen als auch Eltern und auch Oberstufenschüler.

Zum ersten Teil der Veranstaltung gaben drei Fachpersonen Auskunft  zum Thema Mobbing. Christelle Schläpfer, Geschäftsführerin und Inhaberin von «edufamily.ch» ist Gymnasiallehrerin, macht Elternbildung, Elternberatung und Lehrerfortbildungen mit Schwerpunkt «klassisches Mobbing» und «Cybermobbing». «Mobbing», so Schläpfer, «ist im Gegensatz zu einem Konflikt stets ein Gruppenphänomen, geschieht absichtlich, strategisch und über einen längeren Zeitpunkt hinweg. Es handelt sich dabei stets um Ausgrenzung und um ein Machtgefälle.» Sie ermunterte die Eltern beim Bemerken von ersten Anzeichen wie Rückzug, Auftreten von Aggressionen, Schlafstörungen oder Leistungsabfall unverzüglich den Kontakt zur Schule aufzunehmen. Beim Lösen des Problems geht es bei Schläpfer nie um Schuldzuweisungen: «Auch die Eltern dürfen sich auf keinen Fall den Vorwurf machen, lange etwas nicht bemerkt zu haben.» Der «Täter», die «Täterin» wird stets in die Lösung mit einbezogen und man arbeitet mit Hilfe einer Geschichte, beispielsweise eines Films stets auf Gruppenebene.

 

Abschreckende Wirkung

Auch die beiden Schulsozialarbeiterinnen Nicole Frey und Katharina Hundeck-Boudali  betonten, wie wichtig es sei, genau hinzuschauen, wenn es sich um Mobbing handelt: «Genaues Hinschauen erschwert Mobbing und wirkt abschreckend.» Ihre Herangehensweise besteht in einem ersten Schritt in einer genauen Analyse der Situtation. Im Anschluss werden bei Bedarf auch externe Stellen wie beispielsweise der schulpsychologische Dienst hinzugezogen. Auch sie arbeiten nach dem «no blame»-Prinzip (keine Schuldzuweisungen).

Im zweiten Teil des Abends diskutierten und erarbeiteten die Anwesenden in Gruppen die Fragen «Wie sollte die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern zum Thema Mobbing gefördert werden?» und «Welche konkreten Lösungen/Ideen gibt es dafür?»

 

Schwerpunkte festgesetzt

Die Ergebnissicherung derselben erfolgte dann wieder im Plenum. Dabei kristallisierten sich folgende Schwerpunkte heraus:  Aufklärung bei den Jugendlichen meint, dass die Anlaufstellen bekannt sind; sofortiges Handeln und Reagieren (kein Vertrösten); das Vertrauen zwischen Eltern und Schule muss vorhanden sein. Konkret könnten diese Punkte durch regelmässige Veranstaltungen, auch im gemütlichen Rahmen realisiert werden. Eltern könnten vermehrt ins Schulgeschehen mit einbezogen werden, beispielsweise während einer Projektwoche oder des Sporttages und oder die Schulbesuche könnten nicht nur während eines bestimmten Tages, sondern während einer ganzen Woche stattfinden. Zudem könnte ein sogenannter «Vorgehensleitfaden» erarbeitet werden, der auf die Homepage der Schule aufgeschaltet wird.

Schulleitung sowie «mit dabei fricktal» werden die mögliche Umsetzung und Realisierung weiterverfolgen und über die weiteren Schritte informieren.


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